Dinard * Erquy

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Côtes-d'Armor
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Karte: IGN Grün 14 St-Brieuc-Morlaix, IGN Grün 16 Rennes Granville, Guide Gallimard Côtes d‘Armor

Länge : 82 Km
Stand : Mai 2000
Merkmale : Lang. 2 große Steigungen.
Hotel : Beauséjour. Blick auf’s Meer, freundlich
Kurzfassung : Rund um die Smaragd-Küste für das Meerespanorama aber mit Abstecher ins Landesinnere, um den kulturellen Aspekt nicht zu vernachlässigen.

 

Beschreibung :

Farbspiele am Strand
An der Plage de l'Ecluse hoch fahren und sich an der Küste halten.

In St Enogat, den Besuch des Friedhofes nicht auslassen. Angehörige der russischen Zarenfamilie im passenden Grab, Tochter vom Romanautor Théophile Gautier mit chinesischer Inschrift, keltisches Kreuz.

Blick auf die Insel Cézembre.

An der D786 weiter fahren, in St Lunaire zur Pointe du Décollé nach rechts. Beste Aussichtsmöglichkeit über die Smaragdküste.

St Lunaire hinterließ hier die Spur seiner Sandalen... Ein Riß im Felsen, genannt "Trou du Chat "(Loch der Katze) begründet diesen Namen "Décollé": abgeklebt, abgetrennt.

Weiterhin an der D786 nach St Briac, die Brücke über die 370 m breite Mündung des Frémur ist die Grenze zum Département Côtes d'Armor.

Dieses Gebiet ist ein beliebter Aufenthalt im Winter für Zugvögel, Enten verweilen auch gerne hier und lassen sich die "Salicornes" schmecken, eine kleine halophile Pflanze, die auch in den Salinen von Guérande wächst und wie Salzgurken in Essig aufbereitet werden kann.

Über Ploubalay nach Beaussais und rechts in die D26 nach St. Jacut de la Mer.
Früher war es wohl eine Insel, bis die Mönche sie mit einem Damm an dem Festland veranckerten. Die Abtei besteht noch, an der Spitze der Halbinsel Blick auf die Inseln Hébihens (oder Ebihens).

St. Jacut war übrigens Bruder von St. Guénolé und St. Venec. Ihre Mutter Ste Gwen konnte damals nicht auf Milchpulver zurückgreifen, um ihre Drillinge zu ernähren, die Vorhersehung hatte den Fall aber schon perfekt geregelt: Ste Gwen hatte 3 Brüste...

Über die D62 bewußt zur D786 und nicht direkt rechts nach Le Guildo, in der Karte sind 2 Dolmens links der D768 nach Créhen eingezeichnet, also links in D786 und rechts in D768.

Die Strecke war aber gut befahren und die Dolmens zwar von der Straße aus leicht zu sehen, nur an dem zweiten kommt man aber über eine kleine Straße und einen Feldweg etwas näher ran, wer aber nicht "alle" Dolmens sehen will, kann getrost direkt nach Le Guildo fahren. Ich bleibe auf der D786 bis Créhen und biege dann rechts ab nach Le Guildo.
Grabhügel
Schloß Gilles de Bretagne
D786 überqueren und auf der anderen Seite zum Schloß (XIV. Jahrhundert) hochfahren, sofort runterschalten, die Steigung ist bissig.

Aber welche herrliche Sicht über die Mündung des Arguénon, das Meer, St Jacut und die Ebihens an der Schloßruine! Ein sehr schöner Picknickplatz… und eine gruselige Geschichte!

Hier wohnte Gilles de Bretagne, der dritte Sohn des Herzogs Jean V. Er wuchs in England auf und blieb den Engländern zugetan, was ihm sein Bruder, nun Herzog François Ier, verübelte. Drei Jahre lang überstand er alle heimliche Mordversuche im Kerker, bis er schließlich erstickt wurde.
Davor hatte er seinen Bruder vor Gottes Gericht 40 Tage nach seinem Tod zitiert - und François Ier verstarb vierzig Tage nach seinem Bruder... Die herzögliche Krone ging hintereinander an deren Bruder Pierre, deren Onkel Arthur und schließlich deren Vetter François II... Letzterer hatte "nur" zwei Töchter und Anne , unsere letzte Herzogin, mußte den König von Frankreich und nach dessen Unfalltod seinen Nachfolger heiraten. Deren Tochter Claude wurde mit François de Valois (François Ier) vermählt und übergab ihm die Provinz Bretagne in 1532.
Wenn Gilles überlebt hätte...

Schloß Gilles de Bretagne und Arguénon
Mit der D786 den Arguénon überqueren und zum Ufer runterfahren. Nicht nur um den Blick zum Schloß von der anderen Perspektive zu genießen, sondern um nach den "Pierres sonnantes" (klingenden Steinen) zu suchen. Diese Steine geben einen metallischen Klang, wenn man sie gegeneinander schlägt.

Zum Glück habe ich keine gefunden: Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, sie wieder liegen zu lassen aber

als Mitbringsel für Radler sind sie definitiv ungeeignet!

Noch in der Steigung die kleine Straße links nach St. Eniquet nehmen, weg vom Verkehr und viel witziger. Rechts in die D19 und in La Croix-aux-Merles ("Amselkreuz") vor der D786 links in die Parallelstraße nach Matignon einbiegen, die Strecke ist sehr ruhig und angenehm. In Matignon (so heißt auch der Amtsitz des französischen Premierministers) an der Kirche links in die D14 bis Le Temple.

Templerkapelle
Der Name kommt von dem Templer-Orden, der in dieser Gegend etliche Kapellen hinterließ, Schlüssel im Haus gegenüber.

Ein Fenster zeigt das bekannte Bild der zwei Templer-Ritter auf dem gleichen Pferd, die Wappen von Duguesclin zieren das Haupttor.
Kirchenfenster mit Templern
Weihwasserbecken
An der Kapelle rechts nach Pléboulle fahren.

Der Weihwasserbecken in dieser Kirche ist dem Umweg wert und steht unter Denkmalschutz.

Dann links in die D43 einbiegen, in La Reignerais rechts, unten im Tal gibt es eine weitere Templer-Kapelle, die anschließende saftige Steigung wird von der Landschaft, dem Blick zum Schloß Le Vaurouault und einer weiteren Kapelle versüßt. Und sowieso viel lustiger als den Frémur (schon wieder einen!) bürgerlich über die D786 zu überqueren!

Kapelle
In Fréhel die D786 kreuzen und auf der D34 nach Pléhérel und bis zur Küste. Die Kapelle in Pléhérel-Plage steht hoch auf dem Felsen, in der Umfriedung Säulen mit Malteser Kreuz.

Von dieser Stelle aus Blick über den Sandstrand und die Dünen und bis zum Cap Fréhel mit seinem Leuchtturm.
Ein schöner Platz für eine Nachtmittagspause, oben den Panorama genießen, unten am Strand das Meer.


In die Dünen sollte man nur über die seitlich abgesperrten Wegen gehen, durch die ständige Erschütterung werden Pflanzen zerstört, deren Wurzeln die Düne stabilisieren.
Blick zum Cap Fréhel

Die 34a Richtung Erquy fährt an dem Tagebau, woraus der rote Sandstein des Leuchtturms von Fréhel abgebaut wurde und an dem Seebad Sables-d'Or-les-Pins vorbei und endet in die D786, die wir nach rechts nehmen, um das Flüßchen Islet zu überqueren. In La Ville Ory rechts nach Les Hôpitaux und am Wasserturm links nach Erquy, um den Verkehr auf der D68 zu meiden.

Das Hotel liegt direkt an der D768 aber mit Blick auf das Meer. Die Wirtin hat schon die Folgen der SNCF-Transportprobleme gespürt: Sie erzählt mir, daß eine Gruppe Schweizer Radler jahrelang im Camping verweilten und sich regelmäßig bei ihr zum Abendessen blicken ließen, was ihrer Tochter die Standardbemerkung entlockte: "Voilà les Petits Suisses!" ("Petit Suisse" heißt französisch nicht nur "kleiner Schweitzer" sondern ist auch die Bezeichnung einer Quark-ähnlichen Nachspeise...) Seit die SNCF Fahrräder aus dem Ausland als Begleitgepäck nicht mehr befördert, sind sie nicht mehr gekommen!

Wer sich für Malerei interessiert, wäre mit dem Buch "Peintres de la Côte d'Emeraude", Verlag Chasse-Marée Armen, gut beraten.

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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