Gourin * Châteaulin

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Finistère
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Karte: IGN 14 Grün St Brieuc-Morlaix, 13 Grün Brest-Quimper, Reiseführer Gallimard Finistère-Nord

Länge : 68 Km
Stand : Mai 2001
Merkmale : Nicht allzu hoch, nicht allzu lang.
Hotel : Au Bon Accueil, Port-Launay. Freundlich und gut organisiert.
Kurzfassung : Von der Abgeschiedenheit der Montagnes Noires, knapp an Quimper vorbei zum Ufer der Aulne.

 

Beschreibung :

Gourin auf der D301 nach Spézet verlassen. Die Straße steigt ohne größere Anstrengung zum Paß von Toullaëron. Die D301 ist inzwischen zu D17 mutiert und fährt durch den Bois (Wald) de Toullaëron. Je ein Schloß links und rechts der Straße. Mir wurde in Gourin von einer bekannten Schloßherrin erzählt.

Von ihrem Ehemann in der Hochzeitsnacht verlassen, ließ sie sich nicht unterkriegen und jagte mit Vorliebe in Männergesellschaft. Eines Tages glaubte der Bürgermeister den Moment günstig, um ihr unter dem Rock zu greifen…In Ohnmacht fallen?? Nichts da! Sie richtete ihr Gewehr auf ihn und forderte ihn auf, zu knien und um Vergebung zu bitten. Er zögerte... Aber nicht allzu lang... Sie war dazu fähig, ihn abzuknallen!

Links von der D17 in die D117 nach Spézet abbiegen. Proviant hier zu kaufen gibt Autonomie. Der Verlag Coop Breizh ist hier angesiedelt und vertreibt Bücher und CDs über die bretonische Kultur.Nach 500m die D117 nach links zur Kapelle Ntre Dame du Crann verlassen.

Notre Dame du Crann - Kirchturm
Anno Domini 1248 wurde vom Kreuzgänger Bernard du Chastel hier ein kleines Oratorium gebaut, als Dank dafür, daß er dem Pest entkam.
In 1535 wurde dann die Kapelle Notre-Dame du Crann an dieser Stelle gebaut. Crann kommt vom keltischen Wort für "Wald". Das Kreuz ist vom 18. Jahrhundert. Leider war die Kapelle wegen Renovierungsarbeiten geschloßen, müßte aber ab Juni wieder zugänglich sein.
Notre Dame du Crann - Kreuz
Notre Dame du Crann - Kirchenfenster - Photo: Pierre
Piton/CDT29
So konnte ich die 7 Kirchenfenstern nicht bewundern, deren Abbildungen mir Appetit gemacht hatten. Das Leben Christi und der Jungfrau, Heiligen, Putti, das große Fenster (1548) von der Dürer-Schule inspiriert, alles für eine nächste Reise!

Aber Fotos kann ich zumindest zeigen: Als ich in Quimper vor der Abfahrt im TGV meine letzten Galettes (dieser Reise!) genoß, kam ich zufällig ins Gespräch mit einem Marketing-Beauftragten des Comité Départemental du Tourisme... Das Problem per Mail dargestellt und drei Tage später waren die Dias von Pierre Piton/CDT29für diese Internet-Seite in meinem Briefkasten. Es lebe die "Galettes-Connection"!
Notre Dame du Crann - Kirchenfenster - Photo: Pierre
Piton/CDT29

Auf diese Straße weiter fahren, kurz danach links der Brunnen von Notre Dame du Crann. Links in die Straße nach St-Goazec und geradeaus weiter fahren zum Château de Trévarez

Schloß
Zwischen 1894 und 1906 aus roten Ziegeln und Granit aus Kersanton gebaut, mit Blick zu den Monts d'Arrée und St Michel de Brasparts, am Fuß der Montagnes Noires, ein fürstliches Gebäude!
Sein erster Besitzer wollte es "einem Präsident würdig" und glaubte wohl, die Wahl zu gewinnen, schaffte es aber nicht. Die Wehrmacht wußte die Lage zu schätzen, das Schloß wurde also durch die Royal Air Force bombardiert. Das Département Finistère erwarb das Schloß in 1968, renovierte es. Ein Blumenmeer wurde im Park angelegt, Anfang Mai, eine Symphonie in Rhododendron!

Eine sehr schöne Stelle zu verweilen, Blumen im Park, Blumen als Ausstellungen, Brunnen, Kapelle, die Aussicht. Dafür genug Zeit einplanen.

Pietà im Friedhof
Auf der D36 bis Laz bleiben. Die Kirche ist offen, schönes Kreuz (17. Jahrhundert) im Friedhof rechts der Straße.

Rechts der D36 in die D41 abbiegen.
Auf dem Hügelgrat schöne Sicht zum Carrec an Tan ("Feuerfelsen") oben von Gouézec. Kein feuerspeiender Vulkan, sondern eine Beobachtungstelle zur Zeit der Wikinger-Raubzüge. Kaum Drakkars gesichtet, wurde ein Feuer angezündet, der von Hügel zu Hügel die Bevölkerung alarmierte.

Als ich in Mai 1997 von Audierne nach Pleyben fuhr, bin ich zu Fuß hochgegangen.

(Mit dem Rad nicht machbar!)
Der Felsen des Feuers

D41 bis l'Enseigne Verte folgen, D72 kreuzen und über Ty Fléhan, zuerst links nach Edern, sofort rechts und nochmal rechts nach Hellen und Les Trois Croix. Die Straße jenseits der N165 nach St Vénec, an der letzten Kreuzung davor wohnt die "Herrin des Schlüssels"!

Kapelle
Den brauchen wir für die Kapelle St Vénec. In 1997 war er nicht auffindbar, dabei wollte ich mir die eine Statue unbedingt anschauen…

Ste Gwen gebar Drillinge: St Guénolé, St Jacut und eben St Vénec. Wahrhaftig ein Problem in einer Zeit, wo Milchpulver noch nicht entdeckt war… Aber nicht für Ste Gwen: Die Vorsehung hatte eben vorgesehen und sie mit drei Brüsten ausgerüstet!!

Kein Mobiliar mehr in der Kapelle, aber Balken und Statuen halten noch Wache.
Dreibrüstige Ste Gwen
Kreuz mit dreieckigem Sockel
Außerhalb der Kapelle schönes Kreuz, interessanterweise auf einem dreieckigen Sockel. So eine Form ist auch in Notre-Dame des Trois Fontaines (Douarnenez-Pleyben) und Quilinen (Morlaix-Quimper-Morlaix) zu bewundern.
Brunnen

D770 kreuzen und rechts in die D61. Über la Gare weiter bis Cast.

Vor der Kirche die Hubertus-Jagd. St Hubertus und seine Hunde knien vor dem Hirsch: Er trägt das Kreuz im Geweih. Diese Gruppe wurde gegen 1525 aus Granit Kersanton realisiert.
Hubertusjagd

Der D7 hinter der Kirche ausweichen und rechts Richtung Porz Richard abbiegen. Ein Hinkelstein ist in der Karte kurz vor Porz Richard eingetragen, ich bin deswegen nach links abgebogen, konnte ihn aber im Gestrüpp nicht finden. Möglicherweise einfacher von Porz Richard aus. Was soll's! Die Steigung auf dieser kleinen Straße ist zwar hart, man kommt aber in den Bois de St Gildas, schön einsam mit schönem Weitblick. Oben rechts abbiegen. Vorsicht: Ab der nächsten Kreuzung Militärgebiet auf dem Ménez Quelc'h, ein Überschreiten der Zäune könnte ungesund werden!

Links in die D770 und sofort rechts nach St Courlitz.

Hügellandschaft
Die Hügeln strahlen mit blühenden Rapsfeldern, ein Schild lockt mich nach rechts: Chapelle St Laurent et fontaine monumentale. Also rechts und dann rauf und runter zur Kapelle, sie soll sieben alten Statuen enthalten. Aber die Kapelle ist zu und von wegen "monumentalem" Brunnen…

Kapelle St Laurent

es ist ein ganz normaler Brunnen und das dröhnende Rauschen der nahen N165 nimmt der Stelle jeden romantischen Reiz weg!

Links Richtung La Pointe, am Ufer der Aulne und rechts in die D770 nach Châteaulin.

Ruhige kleine Stadt, wo Jean-Marie Le Doaré in 1900 ein Foto-Atelier eröffnete, das vom Sohn Jos und später Enkel Dominique zum bekannten Verlag Jos Le Doaré entwickelten. Ein Buch mit Titel: Bretagne - 100 ans de photographies dokumentiert die bekannten Postkarten mit bretonischen Motiven.

Das Hôtel ist in Port-Launay, am Ufer der Aulne, nördlich von Châteaulin. Nur über die D770 erreichbar.
Diesmal keine böse Überraschung: Die Wirtin kam gerade zurück, als ich ankam - sie wollte ihren Sohn bei einem Radrennen applaudieren - mein Schlüßel lag vorbereitet auf der Theke. Netten Spaziergang vor dem Abendessen am Kai.

Erschreckend allerdings die Markierungen der letzten Überschwemmungen: Immer und immer höher, im Dezember 2000 gab es 80 cm Hochwasser im Speisezimmer!
Hafen auf der Aulne mit Fahrrad

Als ich zum Abendessen runtergehe, merke ich zwar eine Gruppe an der Bar, daß Mongoloïden anwesend sind, wird mir erst bewußt, als ich höre, wie die Wirtin deren Anwesenheit bei anderen Gästen genauso freundlich wie energisch verteidigt, was sehr sympathisch wirkte. Störend hatte ich nur die geschlossene Tür zum Speisezimmer empfunden...

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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