Dinan * St Suliac * Dinard

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Ille-et-Vilaine
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Karte: IGN Grün 16, Rennes-Granville

Länge : 53 Km
Stand : Mai 2000
Merkmale : Eher leicht, wenig Steigungen
Hotel : Hôtel Altair
Kurzfassung : Megalithen und Römerspuren, Tal der Rance, ein Blick über die Korsarenstadt St. Malo, das Seebad Dinard mit englischem Touch und südlicher Vegetation.

 

Beschreibung :

Dinan Richtung Quévert verlassen (Beschilderung ab Bahnhof). In Quévert am rechten Rand der Straße liegt der „Courtil des Senteurs“ („Duftgarten“). Jedes Jahr werden französische Dörfer und kleine Ortschaften im Rahmen des Wettbewerbs „Villages Fleuris“ („Blumendörfer“) nach deren Verschönerung mit allerlei Blumen benotet, Quévert bekam die Note „Vier Blumen“, dieser Garten ist nicht nur ein Augenschmaus, er wurde auch bewußt mit duftenden Blumen und Pflanzen angelegt.

Tempel
vom Mars
Rechts an der Kirche, um abseits der D794 Richtung Corseul zu fahren. Nach etwa 4 Km links über La Ville Quematz, die D794 überqueren und geradeaus hochfahren, der Tempel steht auf dem Hügel und ist von der Weite gut sichtbar. Der Tempel – oder war es nur der Biwak einer römischen Legion? – streckt sich auf 75 Meter mit einem achteckigen Turm.Von den Römern findet man in der Bretagne keine weitere hohe Ruinen, aber Brücken, Thermen, Becken zur Herstellung vom Garum nahe Douarnenez,Säulen und allerlei kleine Gegenstände). Der Anblick ist auf jedem Fall sehr imposant.

Zurück zur D794, die kleine Straße wieder nehmen, über die Eisenbahnlinie, links und rechts in die D44. In Lesmen soll es ein besonderes Kreuz geben, es ist auch beschildert (links von der D44 am Ende der Ortschaft), zu meiner Verblüffung habe ich es nicht gefunden, so klein kann es aber nicht sein!!!

Da ein Schauer sich ankündigte und ein Radrennen um Languénan mich fürchten ließ, die Straße könnte gesperrt werden, habe ich die Suche aufgegeben.

InLanguénan wird die D44 zur D28, bis Pleslin folgen und auf das Schild „Rue des Druides“ rechts achten, die „Druidenstraße“ führt direkt zur Hinkelstein-Anreihe. Gewiß, wer die Anreihen von Lagatjar nahe Camaret oder gar in Carnac schon gesehen hat, ist vielleicht enttäuscht, für das Gebiet bilden diese 65 kleine Hinkelsteine aber schon ein mächtige Erscheinung.
Anreihen

D766 überqueren und auf der D366 Richtung Plouer-sur-Rance. Die neue Brücke über die Rance wird von einer Autobahn verdächtigen Schnellstraße in Anspruch genommen, die ältere Brücke St. Hubert ist aber für Radler zugänglich, schöner Blick nach Mordreuc und St. Suliac. Sofort nach der Brücke die kleinere Straße links nach oben nehmen, auf dem Hügelgrat Panorama über den Fluß, in La Ville-es-Nonais nach links. Nach La Bagais die Straße von Châteauneuf-d’Ille-et-Vilaine kreuzen.

Nach links würde man zum Mont Garrot kommen, wo die dreiköpfige Schlange verweilte, bis sie von St. Suliac besiegt wurde. Das Drachentöten muß damals zur Grundausbildung zukünftiger Heiliger wohl gehört haben: St. Pol de Léon, St. Efflam, St. Lyphard, St. Armel – und ich kenne noch nicht alle!

Ich will aber zum
Hinkelstein, links der anderen Straße in einem Bauernhof. Oder besser gesagt: Zum Zahn von Gargantua, eben dem Zahn, den er sich abbiß, als die Amme ihm einen in Windeln gewickelten Stein überreichte, anstatt den eigenen Sohn! Rasend vor Wut, jagte er sie in die Luft mit einem "bestiefelten" Fußtritt, dessen Spur man noch bei Mordreuc sehen kann…
Menhir Zahn Gargantua
Römische Säule
Die kleine Ortschaft St. Suliac ist einen Aufenthalt wert: Kirche vom XIII. Jahrhundert mit Statuen und Reliquien, Rest einer römischen Säule im Vorgarten, Hafen, schöne kleine Häuser
Blaues Haus
Notre-Dame de Grainfollet
und ein bißchen weiter flußabwärts, hoch auf dem Hügel die Statue von Notre-Dame-de-Grainfollet – vielleicht etwas kitschig aber durch die Lage doch reizvoll.
Abendstimmung am Rance-Ufer

D117 nehmen und entlang der N137 bis St. Jouan-des-Guérets. Vor dem Gewerbegebiet nach links (Camping-Beschilderung), an dem Château du Bos links und sofort wieder rechts, die Straße führt unter der D168 nach Dinard.

Böse Überraschung auf der anderen Seite: Die D168 ist als Autobahn beschildert, es gibt keine Spur für Fahrräder.
Was nun?

Zurück nach Plouer und über Pleurtuit?
Grobschätzung, 30 Km Umweg!
Heulen?
Macht die Rance noch breiter!

Viel besser: Nach St. Malo weiterfahren.

Durch
St. Servan kommt man zum Tour Solidor, vom bretonischen Herzog Jean IV zwischen 1364 und 1382 gebaut, weil er St. Malo nicht allzu sehr traute. Im Turm ist auch das Museum der Cap-Horniers untergebracht, Seeleute, die den Cap-Horn umgesegelten.

Meer
Und dann zum Hafen von St. Malo. Am Fuß der Festung gibt es den „Bus de Mer“, die Fähre nach Dinard. Fahrräder werden auch mitgenommen, vorausgesetzt der Platz ist ausreichend.

In der Saison rechtzeitig planen und nicht auf die letzte Fähre setzen.
Insel Cézembre

In Dinard kommt man zur „Promenade du Clair de Lune“ (Mondscheinpromenade).

Dinard war im letzten Jahrhundert ein elegantes Seebad, die Kaiserin Eugénie hatte ein Haus gekauft, tonangebend war aber die englische Kolonie. Irgendwie ist Dinard sehr „british“ und zeigt einen leicht verwelkten Glanz, aber nicht ohne Charme. Das Klima ist auch sehr mild, an der „Promenade du Clair de Lune“ fehlen Palmbäume und Mimosen nicht.

Meine Großeltern machten gerne Ferien in Dinard, ich kam in 1966 für eine Woche und genoß die Nachmittage auf den Bänken des Aquariums, woraus man die Veränderung der Küste je nach Gezeiten beobachten kann.

In der Umgebung ist der Tidenhub
besonders stark, umsonst wurde nicht gerade hier das Gezeitenstauwerk an der Rance gebaut. Warnschilder sind auch am Quai zu sehen, für parkende Autos kennt die steigende Flut keine Gnade...

Nach dem Abendessen runter zur Plage de l’Ecluse, um den Fußweg zur Pointe du Moulinet zu nehmen. Daraus bekommt man eine herrliche Sicht über St. Malo im goldenen Abendlicht. Und von der Terrasse sah ich damals zum ersten Mal den grünen Strahl, der nur in äußerst günstigen Bedingungen im intensiven Smaragd-grün sehr kurz erscheint, gerade im Moment wo die Sonne ins Meer verschwindet, Jules Verne hat einen ganzen Roman darüber geschrieben.

Aber Vorsicht bei steigender Flut, besonders wenn der Wind die Wellen hochpeitschen läßt, der Weg wird zur naßen Angelegenheit!
Abenddämmerung

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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