La Brière

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Loire-Atlantique
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Karte: IGN Grün 24 Nantes-Châteaubriant, IGN Blau Parc Naturel Régional de Brière, Guide Gallimard Nantes et la Côte de Jade

Länge : 69 KM
Stand : Juni 1999
Hôtel : Les Chants d'Ailes in La Turballe. Am Hafen, alle Zimmer mit Vögelnamen. Freundlich.
Merkmale : Etwa lang, dafür ziemlich flach. Zeit für Bootsfahrt einplanen
Kurzfassung : Rund um das Moorgebiet und Naturschutzgebiet La Brière. Schwerpunkt Natur, schöne Dörfer und Megalithen als Zuckerl

 

Beschreibung :

Der Name Brière kommt vom Gallier-Wort Brucaria , zu Deutsch Erika.

Als das Meer sich zurückzog, blieb ein Becken, der bald von Pflanzen besetzt wurde. Wasser sickerte durch die undichten Begrenzungen, die Bäume starben ab und legten sich Ost-West in die Richtung des Windes. Das Holz wurde immer fester und schwarzer, solche Mortas werden noch gefunden.

Dieses Gebiet von 19 000 ha wird seit 1970 als Naturschutzgebiet geschützt. Schon zur Zeit der Herzögen wurde es den Einwohnern zur Selbstverwaltung überlassen. Torf (47 000 T pro Jahr) wurde an wenigen Tage im Sommer zum Heizen und Weiterverkauf gestochen, in 5 Tagen stach eine Familie ihren Winterbedarf. Fische, z.B. Aal und besonders Pimperneau, sind zahlreich, Enten und Sumpfbiber werden gejagt. Dazu kam das Schilf für die Reetdächer.

Als Lektüre empfohlen: La Brière von Alphonse (nicht René!) de Châteaubriant, in 1923 geschrieben. Roméo und Julia à la Briéronne, so düster wie die Mortas. Ich fürchte, das Buch ist nur im französisch erhältlich.
Und sogar nun ein "echter" Krimi im Moor
"La Variée était en noir", von Mary Lester, die Ortsnamen dürfen allerdings nicht immer auf der Karte zu lokalisieren sein…

Brière ist wohl auch ein Familienname, in Februar 2001 wurde ich von Jean-Guy, einem deren Mitglieder, angemailt. Er schreibt eine Seite über seine Familie "Brière" und meldete sich aus... Kanada!

Altes Dorf
Guérande auf der D51 Richtung St. Lyphard verlassen. Nach Les Quatre Vents nach Kerbourg links abbiegen. Auf der linken Seite ist vor der Ortschaft einen Hinkelstein zu sehen. Kerbourg selber ist äußerst malerisch, Häuser mit Reetdächern, viele Blumen. Nach rechts zu D51 weiterradeln und kreuzen.
Bauernhaus
Grabhügel
Auf der linken Seite etwas abseits der Straße findet man den Dolmen von Kerbourg, eigentlich Allée couverte(Grabhügel), von 7,70 m Länge, sehr imposant.
Briefkasten
Zurück zur Straße weiter nach Breca fahren aber einen Blick links auf die Häuser werfen: Der Briefkasten ist den Umständen angepaßt: genormte Metallkasten aber mit Reetdach!An der linken Seite gibt es einen Holzschnitzer, als ich vorbeiradelte, waren Mortas zu sehen.
Mortas
Bauernhaus und Wagen
Das Dorf Kerhinet wurde zwischen 1970 und 1980 wunderschön restauriert: Häuser mit Reetdächern, wie sie früher waren, einzelne Ausstellungen, Blumen, Blumen, Blumen, Bewirtung, Brotofen, Kutschenfahrten, Bootsfahrten in die Brière, man sollte genug Zeit einplanen, um es zu genießen. Am Moor gibt es eine hohe Metallbrücke woraus der Blick über die Brière schweifen kann.
Ofen

Zurück und nach dem Dorf sofort in den Weg nach rechts, später links in die Straße und dann rechts in die D47.

Kurz vor St. Lyphard rechts abbiegen zum Clos d'Orange oder wie ich es von früher kannte La Pierre Fendue (der aufgeschlitzte Stein).

Damals zitterte das Gebiet vor einem Drachen der jedes Jahr 7 junge Mädchen als Zusatzfutter verlangte. Drachen waren in der Bretagne sehr verbreitet und die lokalen Heiligen wie St Pol de Léon, St Efflam, St Armel und viele anderen stets bestrebt, sie unschädlich zu machen.
Eines Jahres kam das Los auf die Tochter von Lyphard, Schmied vom Beruf. Er schmiedete ein besonders hartes Schwert, probierte es auf dieses Stein, der in zwei zerbrach und dann an dem Drachen, dem es nicht besser ging. Und die Mädels konnten wieder aufatmen.

Hinkelstein
Der Hinkelstein liegt nun halb versunken im Moor. Wer ihn sehen will, braucht einen Kahn und… wasserfeste Kleidung…
Marzina hilft ihrem Vater
Pol beim wringen seiner Hose
Bootsteg an Pierre Fendue
An dieser Stelle hatte ich mir die Bootsfahrt in das Moor geplant.
Als ich noch zu Hause war, führte die Société Nantaise de Préhistoire, (Nanteser Gesellschaft für Urgeschichte) Ausgrabungen auf der Insel "Butte aux Pierres", mein Vater war aktiv in dem Verein und wir starteten meist von Pierre Fendue aus.

Wir hatten unseren eigenen Flachkahn, der von unseren Vätern mit einem langen Stab nach vorne geschoben wurde. Keine leichte Aufgabe für Städter, man konnte aus dem Boot fallen, sich die Rippen an der Bootskante anschlagen oder hilflos treiben, weil der Stab im schlammigen Boden stecken blieb und der Kahn davon glitt...
Pol und Annick Bernez
Kähne im Moor
Auf der Insel gab es nichts abgesehen von freien Pferde und unserer Ausgrabungsstätte.

Wir arbeiteten mit dem Pinsel und fanden etliche Tonscherben und Spuren einer früheren Ansiedlung. Abends kamen wir sonnenverbrannt zurück, hörten manchmal den Schrei des Butor Etoilé (Rohrdommel) und tranken das letzte Glas vor der Heimfahrt im "Café de la " - Der Besitzer hatte den Namen nie zum Ende gepinselt…
Im Moor
Mit sehr interessanten Erklärungen über das Moor, Flora und Fauna führt uns der junge Mann aus Assérac durch die Kanäle und streift auch die Butte aux Pierres. Habe von einem Freund meines Vaters erfahren, daß Untersuchungen per Flugzeug interessante Ergebnisse gebracht haben, die Ausgrabungen sollen wieder aufgenommen werden.

Ob in Bréca, St. Lyphard oder von der Ile Fédrun aus, eine Kahnfahrt in das Moor ist ein absolutes Muß! Und ein besonders schönes Erlebnis.

Man kann sich natürlich am Rande des Moores auf kleinere Wege etwas verlieren, überall ist es malerisch, die Mehrzahl an Kilometern sollte aber einkalkuliert werden. Bei so einem Umweg wurde mir die Weiterfahrt plötzlich verweigert: Von einem Flußkrebs, der mir drohend die Schere entgegenzeigte!

Bauernhaus
In La Chapelle-des-Marais kann man auch das Öko-Museum "Maison du Sabotier" (Holzschuster) besuchen. Dann die D50 Richtung Camer nehmen. Man fährt dann von Insel zu Insel.
Der nächste Stop sollte auf der Ile Fédrun erfolgen. Schöne Häuser, Touristenzentrum für das Moor, Bootsfahrten, Museum der Braut (die traditionellen Brautsträuße mit Wachsblumen wurden damals hier gebunden)
Bauernhaus
In Rozé (bei St. Malo de Guersac) Vogel-Naturpfad. Seltene Vogelarten können vom Versteck aus gut beobachtet werden. In dieser Ortschaft gibt es auch La Maison de l'Eclusier, das Haus des Schleusenwärters. Wieviel Wasser in die Brière oder daraus entfließen soll, wird je nach Regenfällen und Wasserstand im Moor entschieden.

Ein Boot, wie sie damals gebaut wurden, ist noch zu sehen:
La Théotiste, nach der "Julia" der Brière genannt.
Schleuse

Man kommt nach Trignac, ein Vorort von St. Nazaire. Die Raffinerie in Donges ist gut zu sehen, wie die hohe Brücke über die Mündung der Loire. Der Kontrast zwischen Industrie links und das Moor rechts ist nicht ohne Reiz.

Jetzt müssen wir uns aber an St. Nazaire vorbeimogeln. Über Bert, Bout d'Aine, Grand Marsan, Le Carroix du Cuneix und La Lande d'Ust bleibt man abseits des Verkehrs. Die Häuser sind nicht unbedingt sehr wertvoll und doch merkt man in den Gärten und an vielen Details, daß die Einwohner - meist Arbeiter aus St. Nazaire - mit viel Liebe und handwerklichen Tätigkeiten ihr Heim verschöneren.

Der Kirchturm von St. André des Eaux ist von der Weite immer gut zu sehen. In der Ortschaft rechts von der Kirche nehmen, um die D47 zu meiden, an der Ortschaft Belle Etoile in die D247 nach Guérande, man kommt zur Porte St. Michel.

La Belle Etoile (der schöne Stern) hat im Französisch einen lustigen Klang. "Zum schönen Stern" wird gesagt, wenn jemand unter freien Himmel schläft…

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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