Halbinsel Quiberon

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Karte: IGN Grün 15 Lorient-Vannes, Guide Gallimard Morbihan
Empfehlenswert: IGN Blau 0821 OT Presqu'île de Quiberon

Stand : Septembre 2006
Merkmale : Viel Verkehr auf der D768, immer östlich und westlich ausweichen. Wind an der Westküste.
Hotel : Hotel St Pierre, St Pierre-de-Quiberon
Radlerfreundlich, gute Küche
Kurzfassung : Oft nur durchgefahren, um die Fähre nach Belle-Ile, Houat und Hoëdic zu erreichen, dabei ist die Halbinsel in ihrer Vielfalt einen ganzen Tag wert.

 

Beschreibung :

Die Halbinsel Quiberon ist eigentlich eine Granitinsel, die nur mit einer dünnen Sandzunge genannt Tombolo mit dem Festland verbunden ist. 7 Kilometer lang ist diese Verbindung, sehr schmal und an einer Stelle sogar nur 22 m breit! Und eine Eisenbahnlinie muss auch noch drauf. Dazu intensiver Autoverkehr.
Ein Alptraum für Radler!

Nicht mehr!

Im September 2006 wurde ich auf das Angenehmste überrascht: Nun gibt es einen Radweg, gut ausgebaut, breit, geteert. Die Schranken könnten zwar etwas breiter sein, mit den vollen Satteltaschen muss man sehr genau zielen, aber im Vergleich zum früheren Zustand, eine Wucht!

In Penthièvre hört der Radweg auf, die Hauptstraße läßt sich noch nach Westen umschiffen, in Fort de Penthièvre muss man wieder auf die D768.

Davor noch einen Blick auf dem Strand von Penthièvre, 15 km lang, ein Paradies für Surfer und Strandsegler. Gegenüber die kleine Insel Téviec, dessen mesolithische Gräber auf einer spezifischen Rasse von Téviec deuteten.

Steine, die man hier am Strand sammelt, sind nicht wie üblich rundlich sondern länglich.
Strand

Standquartier hatte ich in St Pierre-de-Quiberon genommen, weil ich am ersten Tag zur Insel Houat fahren wollte. Und um noch einen weiteren Tag auf der Halbinsel genüßlich bummeln zu können.

Kirchenfenster St Gildas
Grau ist es heute morgen, der Sturm tobt wohl noch. Ein Besuch in die Kirche der Ortschaft. Bei der Messe werden diese Hymnen gesungen, die ich von meiner Kindheit her kenne. Ein schöner Moment.

Danach kann ich die Kirchenfenster bewundern. Modern zwar, aber doch ganz in der Tradition dieser bretonischen Heiligen, die Rom nie anerkannt hat…
Und natürlich St Gildas, den ich gestern auf
Houat begegnete, wo er lebte und schließlich verstarb. Und zwei Tage später werde ich wieder seine Spuren in St Gildas-de-Rhuys finden…

Durch die kleine Ortschaft zum Hafen Port d'Orange. Ein Schiff aus St Malo soll hier mit seiner Ladung - Orangen eben - gesunken sein. Daher der Name.

Dann zu den Anreihen von Kerbougnec.

Nicht so bekannt wie im nahen Carnac, aber immerhin 23 Steine in 5 Reihen. Und auch ein
Cromlec'h.
Anreihen

Etwas weiter an der Spitze Beg Rohu, eine Nationale Segelschule, der unser Paradesegler, Eric Tabarly, sein legendäres Pen Duick II geschenkt hatte.

Man schleicht sich so, möglichst nah an der Küste bis Port Haliguen. Unterwegs sehe ich sogar Trauben an einem Garten.

In früheren Zeiten gab es sogar Wein in der Bretagne, zum Trinken war man aber zu fünft: Der Trinker, zwei, die ihn festhalten, einer, der ihn den Wein einflößt und…
eine Mauer, um die ganze Gruppe festzuhalten!

Das muss eine fürchterlich säuerliche Auslese gewesen sein!

Weiterhin an der Küste entlang bis zum Ansatz von der Pointe du Conguel.

Algenofen
Hier mit dem Fahrrad auf Anker gehen und zu Fuß weiter.

Sehr bald sehen wir einen
Algenofen, wo die "Ernte" früher verbrannt wurde, um sie leichter in die Iodfabriken zu verschicken.

Blick zum Meer, sowie zum Golfe du Morbihan, Felsen allerlei und an der Spitze findet man sogar die Spuren des Karren des
Ankou…


Brrrrrrrrrrrrrrrrr…

Und gegenüber der Leuchtturm La Teignouse (die "Krätzige"), der eine besonders gefährliche Stelle markiert.

Spuren des
Leuchtturm
  
Dolmen Roc'h Prial
Wieder auf dem Rad suche ich mit etwas Mühe den Dolmen Roc'h Prial und mit etwas Unterstützung werde ich fündig.

Die Küstenstraße fährt vorbei an das große Center für Thalassotherapie, das von unserem Radchampion Louison Bobet nach seiner "Pensionierung" errichtet wurde. Sieht aus wie ein Luxusschiff, man müßte aber das notwendige Kleingeld hierfür haben…
Leuchtturm
Port-Maria geschäftig, belebt. Der Leuchtturm ist innerhalb der Ortschaft.

Vorsicht bei Ankunft/Abfahrt einer Fähre der Morbihannaise et Nantaise de Navigation
(ja, ich weiss, jetzt heißt diese Rederei nur noch Morbihannaise de Navigation, aber ich bin sentimental…), der KFZ-Verkehr aus / nach Belle-Ile ist dann recht intensiv.
Die Farben der Ferien

Früher wurden hier die Sardinen entladen, um sie in ihre Blechkiste zu verpacken, nun sind es die Touristen, und die sind bereits in ihren Blechkisten eingepackt…
Aber so gut schmecken tun sie nicht!

Mit der Spitze Beg er Lan fängt die eigentliche "Côte Sauvage" (Wilde Küste) an. Das Schloß Turpault wird in jedem Buch, jedem Kalender über die Bretagne abgebildet… Gebaut in 1904 von Georges Turpault, einem Textilfabrikant aus Cholet. Die Heulboje hat er wohl auch finanziert, sie trägt seinen Namen.

Und heute das ideale Wetter: Sonne und ein sehr starker Wind, der mächtige Wellen gegen die Küste aufhetzt.

A propos Wellen:
Sie können hier plötzlich auch beim ruhigen Wetter ohne jegliche Vorwarnung aus der Tiefe hochschlagen und alles mitreissen, was sich auf deren Weg befindet!
Ein Spaziergang nahe am Ufer kann lebensgefährlich werden!

Auf der D188 genießt man den Panorama in Sicherheit und obwohl Sonntag ist der Verkehr recht ruhig. Und schnell fahren sie alle nicht: Sie genießen auch den Blick!

Hinkelstein
Dabei nicht vergessen auch rechts zu blicken - was ich mehrfach versäumt hatte - Zwei Hinkelsteine mit Blick auf's Meer an der Höhe von Manémeur, Kreuze, und ein früherer Brunnen.

Immer wieder halten und das wütende Meer bewundern.
Hinkelstein

Zum Porz Guen ("Weißer Hafen") kommt man mit dem Auto nicht mehr ran (Hallelujah…) aber mit dem Fahrrad schon. Hier ist es zu jeder Tageszeit schön, am schönsten aber bei untergehender Sonne.

Wilde Küste
Felsenbogen
Sturm
Kap von Percho - Dolmen
Dann zur Pointe de Percho, wo eine Möwe den Dolmen bewacht.

Von hier aus eine herrliche Sicht
über die Côte Sauvage.
Möwe

Bei Dunkelheit sieht man auch hier das Licht des Leuchtturms Birvideaux. Errichtet wurde er auf der Stelle der früheren Insel Aďse, die bei einer geologischen Katastrophe in die Fluten versank.

Seine Einwohner weigerten sich, ihre Insel damals zu verlassen, nur Ratten verlassen das sinkende Schiff!
Beim starken Wind kann man manchmal deren Stöhnen vernehmen.
Jedes Jahr zum 23. November kommen sie aus dem Meer und in ihren feuerroten Mänteln nehmen sie teil an die Walfahrt St Colomban in Carnac. Bei der Rückkehr auf ihrer Insel lassen sie diese Mänteln in die oberste Leuchtturmkammer.
Energiesparen…

Eine Spazierfahrt nach Portivy mit Kapelle und kleinem Hafen. Nach Kerhostin, jenseits der D768, flacht die Begeisterung schnell ab: Hier kein Platz, wir stoßen sofort an der engen Stelle nach Penthièvre, wo sich D768 sowie die Eisenbahnlinie um den knappen Platz streiten.

Dolmen
Aber in St Pierre-Quiberon, westlich der D768 wartet noch ein Dolmen im Abendlicht, bevor ich mein Fahrrad dem Hotelpersonal anvertraue: Er wird die Nacht im Hof verbringen, und zwar mit dem Hund.
Dieser nimmt seine Aufgabe sehr ernst…
 

Das war ein genußvoller Tag, bevor ich morgen die längere Strecke nach Tumiac in der Halbinsel Rhuys anpacke. Ein schönes Abendessen noch zum Abschluß.

 

 

Version : 31.05.2007 - Contents : Marzina Bernez

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