Halbinsel Rhuys

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Karte: IGN Grün 15 Lorient-Vannes, Guide Gallimard Morbihan
Sehr zu empfehlen: Die Radkarte
(Office de Tourisme de Sarzeau)

Stand : Septembre 2006
Merkmale : Sich über die Radwege informieren!
Hotel : Gite Moulin Vert
Kurzfassung : Schmal, sehr schön und aus beiden Gründen verkehrsreich, läßt sich dank dem Radwegenetz die Halbinsel Rhuys doch mit dem Rad genießen.

 

Beschreibung :

Eng ist sie schon die Halbinsel Rhuys und von der verkehrsreichen D780 für den Radler auch noch bedrohlich durchgeschnitten. Wer aber die Hauptsaison meidet und sich auf die kleinen Straßen und Radwege konzentriert, wird sie aber genießen!

Äußerst empfehlenswert: die Radkarte (zu beziehen im Fremdenverkehrsverein Sarzeau).
Kein Feigenblatt, damit die Autofahrer endlich von den Radlern geschont werden, sondern eine
sehr gut durchdachte, beschilderte und schöne Strecke, abseits vom Hauptverkehr.

Quartier hatte ich in Tumiac bezogen, im Gite Moulin Vert. Hier gibt es nicht nur eine Herberge mit eingerichteter Küche und Räume für Gruppen (ich durfte sogar ein kleines Einzelzimmer beziehen), es wird auch fleißig in der Landwirtschaft und im Gartenbau gearbeitet.

Schiffsmodel
Also nichts wie hin, um meine Tomaten gleich vom Erzeuger zu beziehen.
Hier treffe ich auch die nette Dame, die mich am Vorabend den Weg zum Moulin Vert beschrieben hatte und genieße einen fröhlichen Plausch mit der Gemüsechefin.

Dabei erfahre ich, dass Angestellten im Moulin Vert mehrere Schiffsbaumodelle in mühevoller Kleinarbeit ausgefertigt haben. Sie sind im Gemeinschaftssaal zu bewundern.
Kreuz
Auf dem Radweg Richtung Osten, südlich der D780 bis zur Unterführung.

Ein schönes altes Kreuz und sofort westlich der Straße, den Tumulus Butte de César.
 

Gebaut wurde er allerdings nicht von Caesar, nicht einmal von den Kelten, sondern von den Völkern der Megalithenkultur als Grabstätte.
Caesar
soll aber von hier aus die Seeschlacht seiner Galeren gegen das Volk der Veneten (daher der Name der Stadt
Vannes), im Jahre 56 vor Christus beobachtet haben.

Die Veneten verloren, obwohl sie als ausgezeichnete Seefahrer berühmt waren. War der bretonische Wind diesmal nicht dabei???

Gezeitenmühle
An diesem noch frühen Morgen lasse ich nun den Radweg nach Arzon und fahre auf der D198.
Vorbei an der Gezeitenmühle von Pencastel zur Pointe de St Nicolas, wo der Nebel sich noch in letzten Schleifen streckt.
 

Hier lohnt es sich, das Fahrrad zu lassen und etwas auf dem schmalen Pfad zu Fuß weiterzugehen. Buntes Spiel der Beiboote, Panorama zu den Inseln im Golf, Meeresvögel… Einfach entspannen und genießen!

Grabhügel Gañ-Niol
Auf dem Weg nach Arzon, kommen wir an den Grabhügel Gañ-Niol vorbei, ziemlich diskret gelegen und mit einem Hinkelstein flanquiert.
Dann an Arzon vorbei nach Bilgroix.
Ile Longue
 
Panorama
Panorama zum Ile Longue und das andere Ufer des Golfs, sowie zum Meer.

 
Nicht zu vergessen: wieder ein mächtiger Grabhügel, der eigentlich als Cairn aufgebaut ist.  

In Port-Navalo kann man herrlich an der Promenade unter dem Leuchtturm flanieren und den Blick auf das Meer genießen.

Weiter geht es nach Port-Crouesty, wo ich mir einen Kaffee auf der Terrasse genehmige. Bei einer längeren Radreise sind ab und zu Tage, wo man zwar radelt aber auch ohne Zeitdruck flaniert, äußerst wohltuend…

Die D780 ist für eine Weile unausweichbar, sie ist aber mit einem richtigen Radweg ausgerüstet. Die Radroute verlasse ich Richtung Süd-Westen zum Cairn Petit Mont.

Cairn Petit Mont
Der erste Cairn wurde etwa 4500 Jahre vor Christus gebaut, mit den Massen 30m Länge auf 20m Breite.
Zwischen 4000 und 2500 Jahren vor Christus wird der zweite
Cairn an der Süd-Ost Flanke angelehnt. Von den acht Säulen wurden sechs mit Ornamenten versehen, ebenfalls drei Säule im Gang.
Er enthät einen
Dolmen.
Der dritte Cairn wurde etwa zwischen 2700 und 2500 Jahre vor Christus gebaut. Er umfaßt die zwei ersten Cairns.

Eine der Kammer wurde im 1943 zerstört und einen Bunker an dem Cairn gebaut, was etliche Schäden verursachte.

Dann wieder am Radweg weiter, durch Tumiac, wieder unter der D780 aber diesmal weiter nach Osten.

Hinkelstein
Der nächste Hinkelstein wartet in Le Net.
Er ist mit Einkerbungen verziert.



Fast sofort auf der anderen Seite der D780 warten drei Megalithen auf uns.
Dolmen und Hinkelstein nebeneinander im Gestrüpp wenig südlich des Radweges.
Und der dritte Hinkelstein hat sich heimtückisch in der Hecke des Camplingplatzes versteckt…
Hinkelstein
Dolmen
Hinkelstein

Kurz danach auf dem Weg zwischen La Saline und Botpenal ein weiterer Hinkelstein.

Kirche
Dann kommen wir nach St Gildas-de-Rhuys.
Hier wurde vom irischen Mönch Gildas im Jahre 530 eine Abtei gegründet. Von den Wikingern zerstört, wurde sie von St Félix, einem Eremit aus dem Insel Ouessant
wieder aufgebaut. Nach seinem Tod nahmen sich die Mönche aber etliche Freiheiten, sodass der damalige bretonische Herzog, Conan IV, den Philosoph und Lehrer Abélard (derjenige mit seiner Héloïse…) als Abt ernannte, damit endlich Ordnung wieder hergestellt wird.

So leicht ließen sich die Mönche aber nicht klein kriegen und versuchten sogar Abélard zu vergiften… Er gab auf und flüchtete durch einen Geheimgang.

Über kleine Straßen nach Saint-Jacques. Ein Freund meines Vaters hatte hier ein Ferienhaus.

Ich schleiche mich auf kleinen Straßen an der Nähe von Sarzeau ran, finde schon in Kergorange die Möglichkeit Richtung Suscinio an der ehemaligen Saline vorbei abzuzweigen.

Das mächtige Schloß der bretonischen Herzögen war in desolatem Zustand, als der Département es endlich kaufte. Seitdem ist eine sorgfältige Renovierung durchgeführt worden, es wurden sogar kostbare Mosaiken in der Kapelle entdeckt.
Leider ist es nun zu spät, um es zu besuchen. Wie so oft in der Bretagne:
Ich muss wieder kommen!

Aber schon der Blick im schönen Spätnachmittaglicht ist der Umweg wert!
Schloß

Wer noch Zeit hat, sollte bis zur Pointe de Penvins weiterradeln und die eckige Kapelle mit Blick auf das Meer bewundern.
Ich nehme wieder den Radweg und fahre gemütlich nach Tumiac zurück.

 

 

Version : 27.05.2007 - Contents : Marzina Bernez

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