Bégard * Maël-Pestivien * Bégard

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Côtes-d'Armor
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Karte: IGN Grün 14 St-Brieuc-Morlaix, Guide Gallimard Côtes d‘Armor

Länge : 106 Km
Stand : Mai 2000
Merkmale : Hügelig
Hotel : Keine Empfehlung aber „Gites d’Etape“ bei der Crêperie „Le Bilig“
Kurzfassung : Zwei Lettner in Locmaria und Loc Envel, Kapelle in Burtulet, Dolmen und Hinkelsteine. Schöne kleine Straßen.

 

Beschreibung :

Kein Frühstück, das Hotel hat Ruhetag. Gut, daß ich das Fahrrad in einer Ecke der Halle abgesperrt hatte, die Tür zum Hof würde mir in dieser frühen Stunde niemand aufmachen. Von der vier Bäckereien vor Ort hat zum Glück eine offen und bietet u.a. ein Baguett aus Epeautre-Mehl, "einem neu-entdeckten keltischen Getreide". Dieses Wort war mir auch total unbekannt... bis ich zu Hause in einem Wörterbuch nachsah: "Dinkel" - des kenn i scho!

Kapelle St Hervé
Meine Croissants am Straßenrand verzehren? Wenn schon kein Kaffee vorhanden, dann muß der Rahmen wenigstens stimmen. Also Kap auf den Méné Bré! D15 Richtung Louargat nehmen und nach der Bahnüberquerung links zum Méné Bré (HM 301m). Herrliche Sicht über Trégor (nach Norden) und Cornouaille (nach Süden). Nach 190 HM auf nüchternem Magen schmeckt das Frühstück besonders köstlich!

Die Kapelle ist St Hervé gewidmet, in 515 in der Provinz Léon geboren, einem blinden Heiliger, Schutzpatron der Huftiere. Er ließ aber seinen Karren von einem Wolf ziehen, weil letzterer seinen Esel zusammenfraß... Siehe Sizun-Trédudon le Moine

Lettner
Südlich runter von Méné Bré, unter der N12, rechts in die D712 und an der Höhe von Louargat rechts über die N12. Die Straße fährt kurz vor Belle-Isle-en-Terre wieder über die N12, nach einem knappen Kilometer wieder rechts über die N12 Richtung Locmaria . Schöne Kapelle mit einem bemalten Lettner aus dem 16. Jahrhundert.
Hier brachte man die an Keuchhusten erkrankten Kinder, um deren Heilung von Maria zu erbetten, ein Kirchenfenster zeigt die flehenden Mütter in bretonischer Tracht.
Kirchenfenster
Stufen rauf zum Brunnen
Weiter fahren in einer Kurve Richtung Belle-Isle-en-Terre am Fluß Léguer entlang. Kurz vor der hohen Brücke der N12 über das Tal steht der heilige Brunnen. Beschreibung im Reiseführer: 3 Becken und eine Treppe von 112 Stufen, also suche ich nach rechts abwärts zum Flußtal... Falsch! Der Brunnen liegt links oben von der Straße, die Stufen (Vorsicht sehr feucht, Rutschgefahr!) führen hinauf und nicht hinab. Unerwartet und reizvoll, so nah am starken Verkehr auf der N12 und doch so versteckt im Wald und Moos.

Belle-Isle-en-Terre: alte Brücke, eine Halle, der Fluß und endlich ein heißer Kaffee. Aber in der kleinen Bar erfahre ich, daß heute Montag kein einziges Lebensmittelgeschäft offen hat! Plouaret wird mir vorgeschlagen, mit meiner geplanten Route unvereinbar aber in Plougonver würde ich etwas finden und die Herren erklären mir alles präzis und sehr höflich... Ich schätze, daß mein kurzer Auftritt Gesprächsstoff für die nächste Stunde geliefert hat. ;o)))

D33a nach Plougonver und nach 1 Km rechts in die D33b nach Loc Envel. Die Ortschaft liegt am Rand des Waldes Coat-an-Noz ("Wald der Nacht"). Schönes altes Dorf, die Kapelle ist offen.

Kirche
"Glockenturm" als Mauer, wie so oft in dem Gebiet um Lannion, Dachstuhl, Kirchenfenstern, Statue von St. Yves, Evangelisten beim Eingang, Affe am Giebel und der herrliche Lettner aus geschnitztem Holz (16. Jahrhundert wie in Locmaria), den ich seit so lange sehen wollte.
Lettner

Weiter auf der D33b bis Plougonver. Das Lebensmittelgeschäft ist offen, der Besitzer freundlich-tüchtig, ich kann weiter radeln, das Leben ist schön!

D33 Richtung Callac, in Le Pérentez links, kurz an der Eisenbahnlinie, D787 kreuzen. Nach Bulat-Pestivien will ich aber heute nicht fahren und biege kurz davor links ab in die D50. Unterwegs links die Kapelle Ste Anne, links vor der Eisenbahnlinie abbiegen, rechts über Pen Nec'h, rechts nach Les Quatre-Vents, rechts über Trefflay nach Burtulet. Schöne kleine verlassene Straßen, um sich gerne zu "verlieren."

Burtulet im 16.-17. Jahrhundert gebaut, hoch und verlassen auf dem Hügel, gehörte dem Templerorden.

So windig die Stelle, daß der Teufel hier erfror.
Er hatte zwar versucht, sich warm zu halten und mit den Riesengranitblöcken der Umgebung rumgeworfen, es half aber nichts.

Sehr alte Grabsteine und Kreuze im Friedhof, ein Triskell -Motiv am Kirchenfenster, dem etwas morbiden Charme kann man sich schwer verweigern.

Dolmen
D50 nach Maël-Pestivien, den ich eigentlich zur gestern verpaßten "Druidenkanzel" nur durchradeln will. Das Schild "Dolmen" rechts der Kirche auf der D20 reizt mich aber, nur schnell hin. Nicht aufgeben, es sind gute 2 Km bis zum Ziel, in Kersimon links hoch auf den Hügel (beschildert). Der Dolmen ist am Ende vom Weg.

Da ich danach nach Osten wollte, habe ich den Feldweg in diese Richtung probiert, er wird nur zur Schlammstrecke, ich fuhr also zurück zur D20, bog links in die D20 und dann rechts nach Kerléon. Kurz vor der Ortschaft kreuzt aber eine kleine Straße, die laut Karte doch in direkte Linie vom Dolmen kommt.

Druidenkanzel
In Kerléon links zur D50 und in Kerohou links zur Druidenkanzel. Die Straße endet in einem Feldweg, die Kanzel selber, eigentlich ein Riesenstein in entsprechender Form, steht in einem Feld.

Zurück in Maël-Pestivien, wenn auch von der anderen Seite, rechts in die D20 über Kerbalen, die D24 kreuzen und nach Quilliac fahren.

Rechts in die D787 einbiegen, kurz danach links nach Gurunhel. Diesmal aber nicht über die D22 sondern bei der ersten rechts abbiegen und über Coz Mouster zur D20 hochfahren. Sehr hübsch die Strecke, auch wenn sie verdient werden muß... In Tréglamus über die D98 zur D721, links bis zur letzten Überquerung der N12 an der Höhe von St Efflam. Kurz vor Pédernec, die schöne Kapelle Notre Dame de Lorette links der Straße.

Menhir mit Kreuz
D31a links in Pédernec und in Launay rechts, um der D15 möglichst lang auszuweichen. Knapp 500 m nach der Einbiegung rechts, kleinen Weg auf der rechten Seite nehmen, er führt zum einem christianisierten Hinkelstein auf einer kleinen Anhöhe.

Das Restaurant im Hotel hat heute zwar offen, wenn auch nur mit einem Pflichtmenü. Letzteres würde mich nicht stören, es wurde aber etwas zu penetrant angedeutet, daß die Gäste doch den Ruhetag stören (!), ich vermiße die warme Atmosphäre in der Crêperie. Aber neben mir speist ein französisch-italienisches Ehepaar, wir unterhalten uns fröhlich in Dantes Sprache und abends in meinem Zimmer bringt das Fernsehen "La Famiglia", den Film von Ettore Scola in italienischer Originalfassung. Evviva l'I ta lia!

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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