Trédudon * Huelgoat * Trédudon

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Finistère
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Karte: IGN 14 Grün St Brieuc-Morlaix, Reiseführer Gallimard Finistère-Nord

Länge : 24 Km
Stand : Mai 96, September 97
Merkmale : Sehr leicht
Hotel : Ferme de Pors-Kloz
Kurzfassung : Die Wanderung im Wald von Huelgoat spielt die Hauptrolle. Leichten Rucksack mitnehmen. 3-4 Stunden dafür einplanen. Proviant in Huelgoat einkaufen.

 

Beschreibung :

Die Straße nach Berrien nehmen und zweimal rechts nach Quinoualc'h abbiegen. In der Ortschaft die D42 nach links verlassen. Der Weg ist nicht durchgehend geteert aber sehr gut befahrbar. Nach einem guten Kilometer steht links ein Dolmen direkt in der Hecke eingegliedert. Weiter fahren und links in die D769 nach Huelgoat runter.
Dolmen

Nach Blick auf dem See, Proviant einkaufen. Die Wirtin von Porz Klos kauft hier ein sehr gutes Vollkornbrot.

Die Fahrräder nahe der D14 nach Berrien festmachen, zu Fuß geht's weiter. Eine gekachelte Tafel gibt Hinweise über den Standort der verschiedenen Sehenswürdigkeiten.

Huelgoat kommt vom Uhel Coat, der hohe Wald. Besonders berühmt ist es durch die bizarre Anhäufung riesiger Granitblöcke.
Viele Theorien wurden aufgestellt.
Die einen sagen, die Erosion hätte die
Sedimente weggespült, die diese Blöcke umhüllten, andere behaupten, die Leute von Berrien und von Plouyé hätten sich heftig gehaßt und gegenseitig die Blöcke hingeworfen, die Kraft reichte aber nicht aus, sie fielen in Huelgoat, trotzdem eine olympiareife Leistung! Es wurde auch behauptet, der Riese Gaor (s. St. Herbot) hätte von den Bauern nur einen dünnen Brei als Essen bekommen und in seiner Wut alle Steine da hingeworfen, die er auf seinen Weg nach Roscoff fand.

Alles Märchen!
Die einzige wissenschaftliche Erklärung:

Als der liebe Gott mit der Schöpfung beschäftigt war, gerann der erste Granitbrei und er kippte ihn diskret über den Wald von Huelgoat.
Lästige Zeugen waren sowieso noch nicht geschöpft!

Der Maler Paul Sérusier (1864-1927), von Gauguin in das Synthétisme eingeweiht, lebte und malte auch in Huelgoat, z.B. "Rochers dans la forêt de Huelgoat, "L'Incantation", "Jeune Bretonne à la Cruche" (Musée des Beaux-Arts, Quimper), "Solitude ou paysage de Huelgoat" (Musée des Beaux-Arts, Rennes).

Er war auch mit dem Holländer Verkade befreundet, der die Kunst aufgab, um Mönch in der Abtei von Beuron an der Donau zu werden.

Eingang des Chaos
Über die Straße geht der Weg rechts vom Rivière d'Argent, so genannt, weil man früher daraus Silber gewann.

Der Fluß fällt stürmisch 20 m runter an der Mühle und wer sein Fahrrad partout mitnehmen wollte, wird freiwillig umkehren:

Es geht einfach nicht!

Zwischen Riesengranitblöcken steigt man runter zum Eingang der Hölle.

Spätestens an dieser Stelle sollten Männer fest angekettet werden:
99 hübsche Mädels warten mit einem Wein, der immer besser schmeckt... bis der schwache Mann nicht mehr zurück kann und in der Hölle bleibt.

Laut Tradition gibt es auch einen Geheimgang bis Douarnenez zum Schloß der Dahut, Gradlons Tochter, die ihre Liebhaber ermordern und bei Huelgoat verstecken ließ, bis sie sich in Satan verliebte und ihm die goldenen Schlüssel der Stadt Ys übergab...

Den Rest bitte bei Douarnenez-Locronan-Douarnenez weiter lesen. Bei der Wucht und dem Getöse des Wasserfalls ist es kein Wunder, daß die Bretonen sich damals fürchteten.

Der Weg kommt an einem Freilichtheater vorbei, bestimmt äußerst reizvoll, wenn man in der Saison kommt.

Die Rückkehr nach Trédudon bei Nacht könnte gefährlich werden: Nachts kämmen die Feen ihre langen blonden Haare und lassen sich dabei ungern beobachten.
Eine Erinnerung an den Druidinnen, die im 5. Jahrhundert in den Wald von Huelgoat
flüchteten, um der Christianisierung zu entkommen.

Zitterstein
Als nächste Herausforderung die Roche Tremblante, der Wackelstein.

Wiegt ein Federgewicht von ca. 100t und kann trotzdem von einer einzelnen Person zum Wippen gebracht werden, wenn man weiß wo und wie.
Wir versuchten vergeblich, der Wirt der untenstehenden Crêperie sah unseren Mißerfolg und führte es schnell vor.
Zitterstein - der zittert

Ich habe auch eine Videokassette gekauft, wo alte Amateurfilme aus der Bretagne zusammengeschnitten wurden. Da gab eine Szene um diesen Stein, Papa läßt es wackeln, Mama und Kind machen gemütlich Brotzeit gerade darunter, ohne jegliche Furcht, der Stein könnte doch vielleicht ins Rollen kommen... Gespenstisch!

Haushalt der Jungfrau
Runter an der Crêperie vorbei, an der rechten Seite sieht man den Haushalt der Jungfrau, wo Maria gelebt haben soll.

Töpfe und sonstige Geräte aus Stein sind zu sehen,
wenn man genug Phantasie mitbringt....

Auf jedem Fall sehr schön.
Höhle von Artus
Weiterhin am Fluß entlang und dann links zur Höhle von Artus.

Das "Bett" war wegen Wölfen hochgelegen,
um die Gemütlichkeit kann man allerdings streiten.

Folgt die "Mare aux Sangliers" Wildschwein-Teich, so genannt, weil die Spiegelung der Steine im Wasser an Wildscheinen erinnert. So malerisch-romantisch schmeckt die Brotzeit noch besser.
Teich der Wildsteine

Das meinte auch der Hund eines deutschen Touristenpaars mit dem wir ins Gespräch kamen und ging zielgerecht auf den Kouign Amann zu!

Lager of Artus
Der Weg geht wieder nach oben, man kommt zum "Lager von Artus", wo eine Festung in früheren Zeiten stand.

Von der Stelle aus beherrscht man effektiv die ganzen Täler, die Sicht geht sehr weit.

Auf dem Pfad der "Verliebten" kommt man gemütlich zurück, ein Cidre bei der Crêperie bietet sich gerade an.

Die D14 nach Berrien hochfahren.

In
Kerampeulven nach links abbiegen,

Peulven ist der eigentliche bretonische Name für
Menhir, Hinkelstein. Der Weg zum Menhir ist beschildert.

Zurück zur Straße nach Berrien, wo man eine Beaumanoir-Kirche bewundern kann. Eher selten im Finistère, Philippe de Beaumanoir kam aus Lannion (Côtes d'Armor). Da links in die D42 und rechts nach Trédudon-le-Moine.
Hinkelstein

Wer es sportlicher haben will, kann als Rückroute die Strecke: Huelgoat - St. Herbot - Trédudon nehmen.

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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