Karte: IGN 13 Grün Brest-Quimper, Reiseführer Gallimard Finistère-Nord
Länge : | 53 Km |
Stand : | Mai 2003 |
Merkmale : | Wenig Steigungen, einzelne Schotterwege |
Hotel : | Ar Reder Mor |
Kurzfassung : | Kapellen und Megalithen, Dünen von Ker Emma. Meer und Hinterland. |
Beschreibung :
Schlecht gelaunt das Wetter heute. Ich bleibe vorerst auf der Küstenstraße. Rechts etwas abseits ein Dolmen.
Plounéour-Trez wurde im 6. Jahrhundert vom Mönch Enéour gegründet. Zu den bekannten Wortteilen "Plou, Plo" (Pfarrei) und Enéour (Name des lokalen Heiligen) kommt noch das Wort "Trez" (Sand). Schließlich gibt es auch"Plonéour-Lanvern" im Bigouden-Land, wo der Mast von St Enéour, ein Lec'h, vor der Kirche steht… Und Plounéour-Menez in den Monts d'Arrée. Eigentlich dieser Plounéour hätte auch den Namen "Ménez" (Berg) verdient, mit seinen schwindelerregenden 24 m steht er hoch über die Umgebung…
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In Plounéour-Trez flankieren zwei Beinhäuser die Kirche. Letztere wurde in 1889 in
Flammengotik wieder aufgebaut. Prachtvolles Kirchenfenster, schöne bestickte Prozessionsbanner. |
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Gegenüber eine Bar mit dem Schild Le Belem. Dieser Nanteser Dreimaster ist nun restauriert.
D126 nach Goulven, D10 kreuzen und über den Weg zum Pénity.
Kleine Kapelle, hier hatte sich St Goulven zurückgezogen. Auf der anderen Straßenseite ein Fußweg führt zum sehr schönen Brunnen St Goulven, mit großer Umrundung aus Stein für die Pilger.
Mächtig der Kirchturm nach dem
Kreisker in St Pol-de-Léon. Wunderschön der Altar mit Szenen aus dem Leben Christi und das Kirchenfenster mit dem Leben St Goulven. |
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Kurz auf der D125 und links in die D129. Kurz danach rechts, der Dolmen Tréguelc'hier ist beschildert. Weiter nach Tréflez und La Gare. Wer hier auf der D129 bleibt, kommt bald nach Coat Lez, wo St Judicaël, König und später Mönch, zur Welt kam. Mich reizt aber heute Lochrist. |
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Diese Kapelle wurde wahrscheinlich
von einem Militärorden wie den Templern im 12. Jahrhundert gebaut, später der
Benedikter-Abtei Saint-Mathieu de Fine-Terre zugeordnet. Viele Pilgern kamen, brachten aber wohl zu wenig Reichtum und die Kapelle verwahrloste. Nach einem Brand wurde sie in der jetzigen kleineren Gestalt wieder aufgebaut. Vor der Kapelle ein sehr alter Sarkophag, zwei interessante Kreuze. |
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An der nächsten Kreuzung verlasse ich die D110 links, nehme die D10 nach links und rechts in die D210 nach Ker Emma.
Louis Rousseau kämpfte hier erfolgreich gegen Moor und Sand, Villen wurden gebaut.
Die kleine Ortschaft wurde nach seiner Frau "Ker Emma" genannt. Künstlern ließen sich gerne hier
inspirieren.
Ein Deich hält noch die Dünen zusammen, das Gebiet wird als
Vogelreservat geschützt.
Regen oder nicht Regen, der Hunger wartet nicht! Ich fahre bis zur Kapelle St Guévroc.
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Das Rad lasse ich am Parkplatz und suche zu Fuß Windschutz bei der Kapelle.
Das Wetter erhellt sich, ich hätte gerne den Brunnen
gesehen, der sich innerhalb der Kapelle befindet, die
abgebrochene Säule mit einem gemeißelten Kreuz reizt aber die Neugier: Was es ein
Lec'h? Oder ein "richtiges" Kreuz, dessen oberen Teil brach? Diese verlassene Dünenlandschaft mit Strand und Felsen-Wirrwarr harmoniert perfekt mit der Melancholie des Wetters. |
Über die D120 und rechts in die D110 an Tréflez vorbei.
Schöne Kapelle (eigentlich eine Pfarrei) in
Pont-du-Châtel, direkt am Wasser. Dem Kirchturm
mangelt es nicht an Charakter. Um die Kapelle, wie auf dem Platz davor,
schöne Kreuze.
Auf der D74 nach Plouider.
Zur D770, hier
rechts hoch nach Dourmap, links Richtung Keréole aber nochmals links davor,
um den Fluß zu überqueren. So kommt man nach St Frégant.
Hier über kleine
Straßen und Wege quer nach Croaz ar Gall. Ich habe eine Verabredung…
Mit Sven, Webmaster von Bretagne-links.de, der mich vor längerer Zeit per e-Mail kontaktiert hatte. Ein Bißchen schwierig, sich in diesen winzigen Straßen zu orientieren aber die Nachbarn wissen schon, wo der Deutsche wohnt!
Eine sehr nette, interessante Begegnung. Seine Frau kommt aus Brasilien, hat aber nun die
französische Staatsbürgerschaft und arbeitet in Brest für die Meeresforschung!
Die Zeit fliegt nur dahin.
Sven bietet sich an, um mich im Auto nach Brignogan zurückzufahren, ich lehnte dankend ab. Hätte ich sonst die zwei schönen Kreuze vor Guissény überhaupt gesehen??? Weil es doch etwas spät geworden ist, fahre ich ohne Halt über Kerlouan nach Le Croazou.
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Hier kann man es nicht widerstehen: eine winzig kleine Kapelle, von Kreuzen umrundet, drei davon auf einem gestürzten Lec'h! Wohl verdient, der Ortsname: Die "Kreuze"! Ich erfahre am gleichen Abend, sie ist die kleinste Kapelle im Finistère! |
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Im Hotel wird wegen mangelnder Kundschaft die Crêperie
nicht betrieben. Schade… Ich gehe direkt in Radler-Kluft zur Pizzeria gegenüber und studiere
Karten und Reiseführer, bis das Essen kommt.
Plötzlich steht ein Mann vom Nebentisch auf, und
spricht mich an:
"Sie betreiben wohl Radwandern?" und seine zwei
Begleiterinnen fügen eifrig hinzu:
"Wir haben Sie gestern beim Fotografieren
beobachtet!"
Er ist der Leiter des lokalen Fahrradclubs, hat das Rennrad
abgeschworen , bietet jeden Sonntag "normale" Radtouren an und nervt die Bürgermeister der
Umgebung, damit sie die frühere Trasse des "Kartoffeln-Zuges" für das Radwandern wieder befahrbar
machen.
Ich erzähle von meinen Touren und Plänen und werde für die morgige
Sonntagstour eingeladen…
Das schlechte Wetter und der starke Wind zwangen mich zwar am Tag danach die Gruppe sofort zu verlassen, um mein Ziel doch zu erreichen, ich erinnere mich aber noch gerne an diese nette Begegnung.
Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez
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