Karte: IGN Grün 24 Nantes-Châteaubriant, IGN Blau Parc Naturel Régional de Brière, Guide Gallimard Nantes et la Côte de Jade
Länge : | 45 Km |
Stand : | September 2003 |
Merkmale : | Die Ausfahrt aus der Stadt ist etwas mühselig. Ansonsten Strecke flach und problemlos |
Hotel : | A l'Orée de la Forêt, La Maillardais. Direkt am Wald, sehr gute Küche. |
Kurzfassung : | Heide, Kanal und Wald. Hier soll der zukünftige Flughafen "Notre-Dame-des-Landes" gebaut werden |
Beschreibung :
Die Fahrt im TGV ging wie im Flug: Meine Sitznachbarin schwärmte vom Forêt du Gâvre, wo sie als Jugendliche mit ihren Eltern Pilze
sammelte. Die Düfte und Farben lassen sie wieder
träumen.
Ich werde die Nacht in Le Gâvre verbringen…
Ich starte erst gegen 15:30, suche nach einer guten Lösung, um aus Nantes zu kommen. Mein
Versuch über Procé, dann links nach dem Fluß Chézine, später rechts in den Bd du Massacre führt
mich über den Pont-du-Cens und Route de Rennes. Zum Zentrum von Orvault komme ich an der
Straßenbahnlinie vorbei. Es gibt viele Radwege, ich wurde nicht bedrängt aber es ist sehr
verkehrsreich und lästig.
Besser: Die Route, die ich zwei Wochen später ausprobiert habe. Von
Place Zola aus, links in die Solidarité, rechts zum
Einkaufszentrum, rechts in den Bd du Massacre und links in die Route
de Vannes. Früher war sie sehr befahren, die Schnellstraße hat ihr die Zähne gezogen
aber die Breite gelassen. An der Höhe von Orvault wird sie zur Schnellstraße, rechts auf der Brücke
über besagte (Der Radweg führt links der Straße) und den Hang runter in das Tal des Cens, um zum
Zentrum von Orvault hochzufahren.
An der Kirche vorbei auf der D42. Noch in der Ortschaft, auf der rechten Seite, die kleine Kapelle Ntre-Dame-des-Anges. Sie wurde zwar im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut, die Pilgerfahrt datiert aber vom 15. Jahrhundert. |
Schöner Brotofen in La Pâquelais, rechts in die D42 nach der Ortschaft, ein Keltenkreuz markiert die Kreuzung. |
Die Bezeichnung "Landes" ist hier zutreffend: eine karge
Heidelandschaft, kaum bewohnt, reizvoll durch diese Einsamkeit. Eigentlich erstaunlich so nah an
Nantes. Schöne Kreuze (keltisch wie palis). Kaum zu glauben, daß bald hier ein Flughafen entstehen wird. |
Kur vor Blain, die Kapelle St Roch auf einem kleinen Hügel. Sie wurde in 1460 gebaut, als Dank für das Ende der Schwarzen Pest.
Rechts in die D15, um die N171 auszuweichen. Und so auch direkt zum Schloß La Groulaie.
Von Herzog Alain Fergent in 1104 gebaut, wurde dieses
Schloß zu einer der mächtigen bretonischen Festung wie Fougères und Châteaubriant.
Olivier de Clisson und später Henri de Rohan waren hier
Hausherren. Das Schloß wurde vom Prinz Georges de Grèce restauriert, dessen Gemahlin Marie Bonaparte als erste die Werke Freud ins französisch übersetze. Aristide Briand, Premier Minister, kam oft zu Besuch. |
Die N171 muß man nicht nehmen, um den Canal de Nantes à Brest zu überqueren: Am Schloß entlang und über die Fußgängerbrücke zum Ort selbst. Autofahrer haben hier aber keine Chance… und so kann man den Blick über den Canal in Ruhe genießen.
Schade, daß es zu spät ist, um das Musée des Arts et Traditions du pays blinois zu besuchen. Hier gibt es als einzige Stelle in Frankreich eine reichhaltige Sammlung an "Fèves", dieser kleinen Porzellanfiguren, die in den Dreikönigskuchen wie Frangipane, Fouace oder Galette mitgebacken werden. Wer die "Fève" in seinem Kuchenstück findet, ist König bwz. Königin… und darf die Anwesenden zu sich für den nächsten Kuchen einladen… natürlich mit einer "Fève"… Das Spiel geht so bis Ende Januar…
Weiter auf der D42 nach Le Gâvre (nach dem keltischen Wort gavr - Ziege, Reh) benannt. Diese Bezeichnung findet man auch in Gavrinis (Gavr Enez: Insel der Ziege) im Morbihan.
Die bretonischen Herzöge ließen in 1226 hier ein Schloß
bauen, das die Revolution nicht überlebte, noble
Häuser wie das Haus Benoîst, nun Museum des Waldes,
folgten nach. In der Kirche Balken mit Waldtieren, Kirchenfenstern mit Françoise d'Amboise, Witwe des Herzogs Pierre II, Olivier de Clisson… Sie ist aber geschloßen. |
Links in die D35 nach La Maillardais. Meine Mutter hatte meine Verspätung
telefonisch angekündigt, die Wirtin erinnerte sich aber an meinem Besuch vor zwei Jahren.
Wer noch Zeit hat, sollte den kleinen Umweg zur Kapelle La Madeleine,
mit einer Jungfrau aus dem 15. Jahrhundert,
tiefer im Wald, zum Rad oder zu Fuß unternehmen, letzter Rest eines Hospizes aus der Zeit
St. Louis.
Für eine kleine Sparzierunde in der Ortschaft reicht es noch, die Nähe des Waldes, Pferdekoppel, Brotofen, eine Katze, die ausgiebig
gestreichelt werden will und dieses Haus mit dem verwunderlichen Namen: "Loin des Clous",
Weg von den Nägeln… Ein früherer Nägel-Schmied??? oder ein gebeutelter Radfahrer??? |
Den ersten Abend in der Bretagne genieße ich mit einem delikaten Essen.
Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez
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