Karte: IGN Grün 15 Lorient-Vannes, Guide Gallimard Morbihan
Länge : | 93 KM |
Stand : | Juni 99 |
Merkmale : | Lang und hügelig (900 HM!) |
Hotel : | Hôtel de l’Argoat |
Kurzfassung : | Kulturelle Schmankerl: Kapelle auf einem Hügel, antique Festung, Einsiedelei am Flußufer, starke Heiligen, eine geheimnisvolle Statue, dazu die Flußlandschaft am Blavet. |
Beschreibung :
Locminé auf der D1 Richtung Rumengol verlassen und nach Überquerung der N24 die erste Straße links nehmen, um dann rechts in die D179 einzubiegen. In Rumengol gibt es einen Brunnen neben der Kirche. Links in die D1 abbiegen und die D1 sofort nach links wieder verlassen.
Etwas unterhalb der Kapelle findet man eine flache
Steinplatte mit einer von Menschenhand geschnitzten Rinne. Laut Legende hätten die Druiden an dieser Stelle Menschenopfer zelebriert. |
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In Guénin nach rechts abbiegen, Richtung Pluméliau. Die Straße fährt kurzfristig an der ausgebauten D768, links überqueren zur D203 und rechts Richtung St. Hilaire abbiegen. Nach kurzer Zeit kommt ein Schild „Ecluse de Cambien“, diese Richtung befolgen und zum Tal des Blavets runterfahren, die Eisenbahnlinie kreuzen und dem Treidelpfad Richtung Norden folgen. | |
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Das Tal ist hier besonders schön, am rechten Ufer sieht man die Einsiedelei von Gueltas (St. Gildas aus der Abtei Rhuys), die Kapelle ist im Felsenvorsprung eingebaut und spiegelt sich beim schönen Wetter in den Fluß. |
Der Pfad folgt dann eine Schleife des Blavets um den Felsen Castennec, der schon von den Kelten und später von den Römern als Festung bewohnt war. In St. Nicolas des Eaux, wieder zur D1 und hochfahren (langgezogen, nicht schwierig) um die Sicht aus dem Felsen zu genießen. In Richtung Bieuzy-les-Eaux weiter auf der D1 und nach ca. 1Km links zur Einsiedelei unten am Fluß abbiegen.
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Da lebte und starb St. Gildas, ein irischer Mönch, der in der Halbinsel Rhuys eine Abtei gründete und zehn Jahre leitete. Eine Glocke für die Kapelle ist am Felsen fixiert, innerhalb der Kapelle sieht man den „Klingende Stein“, mit dem St. Gildas die Gläubigen zur Messe rief: ein sehr großer Stein, Amboß ähnlich, der effektiv einen metallischen Klang von sich gibt, wenn man mit einem anderen Stein darauf klopft. Ich hatte das Glück, daß der Messner gerade kam und mir die Kapelle zeigte. In der Kapelle sieht man eine Statue von St. Bieuzy, ein Gefolge von St. Gildas, mit einem Axt im Kopf: |
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Als er seine Messe las, unterbrach ihn der lokale Herrscher und befahl ihm, seine Messe zu unterbrechen, um seine tollwütigen Hunde auf der Stelle zu heilen. St. Bieuzy las die Messe unbeirrt weiter, der Mann wuchtete ihm eine Axt in den Kopf. Bieuzy las die Messe in aller Ruhe zu Ende und macht sich dann zu Fuß auf dem Weg, um sich von seinem Herrn und Meister St. Gildas zu verabschieden. Gildas nahm ihm die Beichte und dann den Axt ab, Bieuzy starb friedlich, der Herrscher wurde von seinen tollwütigen Hunden zu Tode gebissen.
Gildas übernachtete in einem Spalten
des Felsen und holte sich Wasser aus einem nahen Brunnen, bei früheren
Walfahrten gossen sich kinderlose Frauen Wasser in die Ärmel, um den Kindersegen zu erbeten. Die Stelle am Fluß ist besonders malerisch und eignet sich hervorragend als Picknickplatz. |
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Der Straße weiterfolgen, sie bleibt eine Weile am Fluß, man sieht auch die Schleuse von Cambien von der anderen Seite, dann steigt sie ziemlich abrupt nach Bieuzy-les-Eaux, wo sich das Hundedrama abspielte. Gegenüber der Kirche kann man alte Renaissancehäuser mit Brunnen bewundern. Gerade nach der Kirche auf der rechten Seite sieht man den großen Brunnen, dessen Wasser die Hunde vor der Tollwut schützen sollte.
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Zum zweiten Mal in Bieuzy, wurde meine ganze Aufmerksamkeit aber von dem
Radrennen „A travers le Morbihan“ in Anspruch genommen.
Sitzend oben auf dem Hügel der Kirche konnte ich das Rennen bestens beobachten, Jalabert endete als
5., Erster wurde Halgand, ein Bretone (jawohl!) aus
St. Nazaire, meinem Departement. Breizh da Viken! |
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Die D156 bis St. Rivalain folgen. Es ist an dem Tag sehr
heiß und ich stoppe bei einem kleinen Kneipe um einen Viertel Cidre
zu bestellen und komme in einem Raum mit wunderschönen
alten bretonischen Möbel. Die Besitzerin hatte sie zusammengesucht und sammelt auch im Nebenzimmer alte bretonische Kaffeekannen aus bemaltem Blech sowie die bunten Frühstückschlüßeln, die weiterhin beliebt sind. Ein unerwartetes Museum! |
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Als ich wieder starten wollte, hörte ich, wie ein junger Mann nach einer Radpumpe
fragte: Er hatte für seine Frau ein gebrauchtes Fahrrad gekauft, das lange ungenützt lag.
Ich pumpte ihm das Rad auf, schmierte noch die rostige Kette und gab einfache Ratschläge, dann
sagte er:
„Solidarität zwischen Radler, gibt es doch so was?“,
was ich kräftig bestätigte. Zwei Stunden und etliche Kilometer später überholten
sie mich heftig hupend und winkend. Die Hilfsbereitschaft des Metzgers von Plaudren und seinem Freund konnte ich so
weiterreichen.
Die D156 bis Le Temple am Blavet-Ufer weiterfahren.
Die Brücke nach St. Adrien war wegen Bauarbeiten gesperrt und ich wollte schon resignieren und meine Strecke ändern, als eine Dame aus dem nächsten Haus mir sagte, ich sollte doch rüberfahren (Sonntags, keine Bauarbeiter!), und mir das Gitter eigenhändig zur Seite schob.
Ab St. Adrien, den Treibelpfad bis zu D3 folgen, nach links und nochmals
links Richtung Quinipily.
Da kleiner Abstecher nach links: Quinipily ist viel mehr als ein lustiger Name, da steht auch die „Venus“ im Garten eines
kleinen Schlosses (Eintrittsgebühr, lohnt sich unbedingt!)
Diese sonderbare Statue wurde zuerst in Castennec verehrt, Frauen rieben sich an ihrem Bauch, badeten in dem Brunnen, was den heftigen Widerstand der Kirche provozierte. Sie wurde in den Blavet geworfen, bis sie trotz Proteste und Prozesse in Quinipily wieder aufgestellt wurde. Man rätselt noch über ihre Herkunft, ägyptisch, römisch, eventuell keltisch.
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Zurück zur der Straße am linken Ufer des Evel und etwas 3 KM bis zu einem
kleinen Schloß weiter fahren, links abbiegen zur D117. Über La Chapelle Neuve und Plumelin nach Locminé zurück. |
Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez
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