Karte: IGN Grün 15 Lorient-Vannes, Guide Gallimard Morbihan
Stand : | Septembre 2006 |
Merkmale : | Fahrrad auf dem Kontinent lassen! |
Hotel : | Hôtel St Pierre, St Pierre-de-Quiberon Freundlich, gute Küche |
Kurzfassung : | Eine wunderschöne kleine Insel, naturbelassen, lange weiße Strände, seltene Blumen, Fasanen und ein buntes Dorf |
Beschreibung :
Houat, "die Ente" in bretonisch liegt etwa 15 km entfernt von Quiberon. In sehr frühen Zeiten war sie, wie ihre Inselschwester Hoedic, mit dem Kontinent verbunden. Die Strecke nach Houat ist nicht sehr tief und mit einer Unzahl von winzigen Inseln und kaum sichtbaren Felsen gesät.
Houat wurde sehr früh besiedelt. Fünf Hinkelsteine, drei Grabhügeln, und ein Tumulus auf dem Inselchen Er Yoc'h geben dafür Zeugnis. Römische Münzen wurden auch hier entdeckt.
Ständig von Engländern und Spaniern begehrt, fühlten sich die Einwohner eigentlich niemanden
richtig zugehörig. Nach dem Jahre 1815 wurden sie vom Préfet des
Morbihan sozusagen in Quarantäne gesetzt, um
den mächtigen Schmuggel einzudämmen. Daraufhin
organisierten sie sich in einer eigenartigen Regierungsform, eine "Theocratie".
Allmächtig war der Pfarrer, gleichwohl Richter und
Bürgermeister.
Noch in den 50er Jahren holten sich die Frauen der Insel bei ihm
die Erlaubnis, auf den Kontinent zu fahren…
Es gibt mehrere Möglichkeiten, nach Houat zu fahren, die zuverlässigste ist die Verbindung durch die Morbihannaise de Navigation, ab Quiberon. Die Fahrkarten können über Internet bestellt und nach Hause zugesandt werden.
Quiberon selbst ist ein berühmter Ort mit entsprechenden Preisen, ich hatte mich
für drei Nächte im Hôtel St Pierre, St Pierre-de-Quiberon, einquartiert. Auf
das Frühstück hatte ich lieber verzichtet, ich wollte nicht riskieren, das Schiff zu verpassen.
Mein Fahrrad hatte die Nacht im Hinterhof verbracht, der Wachhund wurde mir
als sehr pflichtbewußt beschrieben, das Rad wartete aber
zur vereinbarten Zeit vor der Tür.
Die D768 ist an diesem frühen Samstag
Vormittag sehr ruhig, kein Vergleich mit dem gestrigen Nachmittag und ich bin früh genug in
Port Maria, um mich mit Baguette und Croissants
auszurüsten und einen Kaffee im Hafen auf der Terrasse
zu genießen.
Als ich noch warte, um auf das Schiff zu gehen, komme ich schnell ins Gespräch mit Alexa, eine junge Frau aus der Gegend von Pontivy, die sich in die Insel regelrecht verliebt hat und regelmässig wieder hinfährt. Im Herbst immer mit leuchtender Warnweste, damit die Jäger sie nicht für einen der zahlreichen wilden Fasanen halten…
Sie gibt mir wertvolle Tipps für meinen ersten Tag auf der Insel und die Fahrt vergeht wie im Flug, an dem Leuchtturm "La Teignouse" vorbei.
Nun auf dem Hügelgrat, einem Schotterweg mit Blick nach Süden, der zum Dorf
führt. Ein kleiner Hinkelstein
wacht über das weite Meer, die Landschaft ist karg und niedrig, dem Südwest-Wind
ausgeliefert. Beim Eingang vom Dorf der nächste Hinkelstein, fast versteckt am Sportplatz, eine nette Elsäßerin, die ihre Zeit zwischen Elsaß und Houat gleichmässig verteilt, zeigt mir den Weg. |
Das Dorf könnte man auf einem Mittelmeerinsel vermuten, blaue Farbtöne,blühenden Oleander,
Sukkulenten. Die Kirche ist St Gildas gewidmet, schöne Banner und Ex-voto Schiffe. |
Saint Gildas wurde in 493 in Schottland geboren und lebte zuerst als Einsiedler auf der Insel, bevor er sich in Gueltas am Ufer des Blavet niederließ. Später gründete er die Abtei St Gildas de Rhuys, bevor er zur Insel zurückkam, wo er auch verstarb.
Nach Süden zum Eclosarium, wo man versucht hat,
junge Hummer zu züchten, nun ein Forschungsinstitut. Unterwegs sehe ich diese von Jägern so begehrten Fasanen. |
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Mir bleibt noch etwas Zeit, um den wunderschönen
Strand Treac'h er Goured zu entdecken. Weißer Sand und
konvex, wie die Grands
Sables auf der Insel
Groix. Immer am Strand entlang von Norden nach Süden. Hier sieht man das Inselchen er Yoc'h, wo sich wohl der auf der Karte eingezeichnete Megalith befindet. |
Es wird Zeit den Hafen Port-Gildas wieder anzusteuern. Hier treffe ich wieder Alexa, die mich auf dem Boot fotografiert, bevor wir nach Quiberon zurückfahren und unsere Erfahrungen austauschen.
Ich kann nun verstehen, warum Alexa so gern und so oft nach Houat fährt!
Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez
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