Dinan * Tressé * Dinan

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Côtes-d'Armor
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Karte: IGN Grün 16 Rennes-Granville, Guide Gallimard Côtes d‘Armor

Länge : 62 Km
Stand : Mai 2000
Merkmale : Eher leicht
Hotel : Hôtel de France. Freundlich, sehr interessante Küche.
Kurzfassung : Von der Altstadt Dinan mit reichem historischem Hintergrund zur Flußlandschaft der Rance, versteckter Grabhügel mitten im Wald, Treidelpfad an der Rance und die Abtei von Léhon. Sehr viel Abwechslung bei einer eher gemütlichen Strecke.

 

Beschreibung :

Jerzual
Zuerst zum Altstadtkern, hinter der Kirche St Sauveur gibt es eine Grünanlage, woraus man einen herrlichen Blick über die Rance bekommt. Dann durch die Altstadt zur mittelalterlichen Straße „Jerzual“, die rechts zum Rance-Tal runtergeht. Wer sein Rad liebt, der schiebt... auch wenn es doch abwärts geht, bei diesem geschichtsträchtigen Kopfsteinpflaster steige ich freiwillig ab! So kann man die alten Häuser, das Tor und den Turm viel besser betrachten. Unten an der Rance, kleiner Hafen, altwürdige Brücke.
Hafen an der Rance

Die D12 nach Taden nehmen. Klar, daß sie wieder nach oben muß...

In La Hisse rechts zur Brücke über die Rance, nach der Brücke gleich links, um der D29 möglichst lange auszuweichen und links einbiegen.

In dem Gebiet verbrachte Tiphaine Raguenel, spätere Gemahlin von Duguesclin, ihre Jugend.

Bald wieder links Mordreuc („Druidenmeer“) einbiegen. Alle Schilder sind mit hübschen Motiven gemalt, überall Blumen, am Hafen schöne Sicht über die Rance, die an dieser Stelle eine größere Wasserfläche bildet.

Boot
Schloß an der Rance
Schild (Leuchtturm, Papageitaucher, Möwe)

Der Riese Gargantua wollte damals seinen eigenen Sohn zum Frühstück, die Amme übergab ihm einen in Windeln eingepackten Stein, worauf sich Gargantua einen Zahn brach. Den Zahn warf er weit weg (siehe Dinan-St Suliac-Dinard), der Amme gab er einen mächtigen Tritt und formte dadurch die Bucht.

Satan an der Kanzel
Der Schleife nach Pleudihen-sur-Rance folgen, einen Blick in die Kirche zeigt Satan als Stütze für die Kanzel, so eine Darstellung gibt es auch in Campénéac in Morbihan.

An der Kirche die D29 überqueren und die Straße schräg gegenüber nehmen. Zur N176 bin ich über Val Hervelin gefahren und links eingebogen, nach 600 m rechts in die D9, der Verkehr war ziemlich ruhig, man könnte auch über Rouchiviers fahren und die N176 zur D9 an dieser Stelle überqueren.
Über Tressé und auf der D9 kommt man zum Forêt Domaniale du Mesnil, an der linken Seite kleiner Parkplatz mit Beschilderung „Allée Couverte“. Der Grabhügel liegt versteckt im Wald, der Weg dahin läßt sich eigentlich gut radeln. Mit seiner 14 m Länge imposant der Grabhügel, romantisch die Stimmung in der Lichtung. Guter Platz für einen Picknick.
Grabhügel

Weiter auf der D9 ist man bald in Le Tronchet, links zur früheren Benedikter-Abtei abbiegen, der Klostergang ist frei zugänglich.

Granitarten
Rechts in D75 abbiegen, in Lanhélin in einer kleinen Grünanlage an der linken Seite kann man Kunstobjekte aus verschiedenen Granitsteinen bewundern: rosa, blau, hell- und dunkelgrau, fein- und grobkörnig, nicht nur für Mineralogen interessant.

In Lanhélin wird der Blaugranit abgebaut.

Rechts in D73 und sofort links in D10. In St. Pierre-de-Plesguen links vor der Kirche und rechts in D78 durch den Wald von Rouvre, D794 und N137 überqueren.

In Plesder, links in D79, die nach Trévérien am Kanal von Ille et Rance runterfährt. In Trévérien rechts in D78.

Treibelpfad
In Evran habe ich den Treidelpfad am Kanal probiert, obwohl er in der IGN 1:100.000 nicht eingetragen ist.

Dabei ist er mit dem Trecking-Rad herrlich zu fahren, so wie am Blavet im Morbihan. Viele andere Radler, Ausflugsboote, Schleusen, Iris und allerlei Blumen, engere Kurven zwischen Hügeln, ein Genuß. Und fährt bis zur Abtei von Léhon.
Iris am Treibelpfad

Damals in IX. Jahrhundert wollten Mönche vom bretonischen König Nominoë sich eine Abtei genehmigen lassen und bekamen eine glatte Abfuhr: Keine Reliquien vorzuweisen, keine Abtei!
Da wußten sich die Mönche zu helfen, nahmen ein Boot und schlichen sich nachts zur Insel, wo St Magloire begraben war, und nahmen sich das Notwendige... Und Nominoë war endlich überzeugt und genehmigte die Abtei, Reliquien waren doch damals die beste Garantie für Seriosität – jetzt verläßt man sich eher auf die Kreditkarte...

Weihwasserbecken
Weihwasserbecken aus dem XIII. Jahrhundert, Klostergang mit Palmenbaum und einem Meer an Hortensien, die leider noch nicht blühen, alte Häuser, eine schöne Stelle zum Verweilen.

Zwei ältere Damen sonnen sich auf einer Bank, meine Radler-Kluft reizt ihr Interesse, wir führen ein fröhliches Gespräch.
Klostergang

Anstatt die Straße wie am Vortag bleibe ich weiterhin auf dem Treidelpfad. Daraus bekommt man nicht nur eine schöne Sicht auf die Abtei, er führt tatsächlich bis Dinan am Fuß der Brücke nach Lanvallay, hochfahren zum Schloß und man ist wieder in der Altstadt.

Das Restaurant im Hotel hatte leider Ruhetag, was ich sehr bedauerte, tröstete mich mit einem Spaziergang zur Altstadt und einem Abendessen in der "Crêperie du Connétable."

Damit ist natürlich der Konnetable Bertrand du Duguesclin gemeint, der in 1359 durch seinen Sieg über Thomas de Cantorbéry die Stadt von den Engländern befreite. Das hatte ihm Tiphaine Raguenel prophezeit, die er das Jahr danach heiratete. Duguesclin, „Ritter ohne Furcht und Tadel“ blieb in dem bretonischen Erbfolgekrieg dem König von Frankreich treu und wurde daher von den bretonischen Adligen gemieden.

Leider hatte ich keine Möglichkeit danach zum „Fest-Noz“ (bretonischem nächtlichem Tanzfest) in Plélan-le-Petit zu gehen, sie wurde als Protest gegen die geplante Endlagerung für Atomabfälle veranstaltet. Als damals ein Kernkraftwerk in Plogoff (Finistère) geplant war, rebellierten die Bretonen, bis der Plan ad acta gelegt wurde.

Dinan würde sich für einen längeren Aufenthalt, auch für einen „Ruhetag“ gut eignen: Die Altstadt bietet allerlei Sehenswürdigkeiten, am Treidelpfad kann man vergnüglich nach Léhon wandern, eine Flußfahrt nach St. Malo bietet sich auch an.

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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