Plestin * Plouézoc'h * Plestin

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Finistère
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Karte: IGN 14 Grün St Brieuc-Morlaix, Reiseführer Gallimard Finistère-Nord

Länge : 65 Km
Stand : Mai 94, Mai 95, teils Mai 2003
Merkmale : Mäßig in Kilometern und Steigungen
Hotel : Les Côtes d’Armor (Appartments seit 2003!) oder Le Ty-Pont in St Jean-du-Doigt
Kurzfassung : Schöne Strecke, meist an der Küste, mit allerlei Kultur nachgewürzt.

 

Beschreibung :

Römische Thermen
Kaum sitzen wir auf den Fahrrädern, dann steigen wir wieder ab. Hinter der ersten Kurve nach dem Hotel, rechts der Straße am Strand, sind die Ruinen einer römischen Villa mit Thermen in Le Hogolo zu bewundern. So weit vom Hotel sind sie übrigens nicht, man kann sie problemlos zu Fuß erreichen.

Die Römer wußten Schönheit zu schätzen: In dem frühen Morgenlicht mit Blick auf die Bucht, ist die Stelle herrlich.
Flußmündung
An der Kreuzung mit der D42 aus Plestin weiter an der Küste bleiben.
Schöner kleiner Hafen in Toul an Héry

und die Grenze zwischen Côtes d’Armor und Finistère,

deswegen ändert die Straße auch heimlich ihre Nummer, jetzt D64.
Kirche
Wir folgen bis Locquirec.

Die Kirche aus dem 17. Jahrhundert fällt mit seinem Beaumanoir Kirchturm sofort auf.
Philippe de Beaumanoir war ein berühmter Kirchenarchitekt aus Lannion, viele seiner Werke können noch bewundert werden.

Der Innenraum ist einem Besuch wert, unter anderen der Baum Jessé.

Einen Blick noch auf dem Hafen und wir nehmen die Küstenstraße.

Dieses Teilstück ist im klaren Morgenlicht besonders reizvoll, beim schönen Wetter sieht man bis Trébeurden an der Rosa-Granit-Küste. Keine Häuser, hohe Klippen, irgendwie etwas von Korsika.

Wir genießen und bleiben auf der D64, bis sie abrupt nach links in einer Steigung abbiegt. Die Straße endet in T-Form an einer Kapelle. Nach rechts abbiegen. Auf der linken Seite der Straße liegt ein Dolmen mit 8 Steinen, das „Bett von Johannes dem Täufer“.

Man bleibt einer Weile auf der Hochebene, 1 Km nach der Ortschaft Kerbaul rechts eine kleine geteerte aber offensichtlich selten befahrene Straße, die runter zur Küste fährt.

Unten links, breite, schön geteerte Straße Richtung
St. Jean du Doigt.
Radlergruppe
Zur Ortschaft selbst nach links abbiegen, der umfriedete Pfarrbezirk liegt direkt an der Straße.

Wir sind nicht im Léon, der Komplex kann sich aber sehen lassen:
Triumphbogen in Flammengothik (1584), Renaissance-Brunnen (1691), Bethaus, zwei Beinhäuser. Die Kirche ist sehr hoch, die Inneneinrichtung wurde leider durch einen Brand in 1955 zerstört.
Beinhaus

Der sonderbare Name („Johannes vom Finger“) ist auf eine Reliquie zurückzuführen: Ein Stück des Fingers Johannes des Täufers, von einem Jungen aus dem nahen Plougasnou von Palästina zurückgebracht, Grund für viele Walfahrten.
Sogar unsere letzte Herzogin, Anne de Bretagne, pilgerte in 1505 hierher, um Gesundheit für ihren Gemahl, dem König von Frankreich, zu erbeten.

Zurück zur Küstenstraße und hoch nach Plougasnou.
Die Kirche hat eine besondere Sehenswürdigkeit: einen beheizbaren Taufbecken.
Leider war die Kirche immer geschloßen, als wir vorbei radelten und die späte Zeit am Vormittag lockte zur Mittagspause.

Also zurück zur Küstenstraße und bis zur Pointe de Primel zum schönen Picknick-Platz mit Meeresblick radeln. Am anderen Ufer sehen wir den kleinen Hafen von Le Diben.

Nach der Pause die D46 nehmen und in die D46a rechts nach Le Diben abbiegen. In Mai 94 machten wir eine kleine Pause im lokalen Kaffee, ich konnte beobachten, wie ein Fischer von seinen zahlreichen Kollegen wohl höhnisch behandelt wurde, bis er beleidigt wegging. Die Wirtin erzählte mir, daß er sein Schiff im Hafen auf Sand gesetzt hatte und daß er und seine Kollegen nun auf die nächste Flut warteten, um das Schiff wieder frei zu bekommen.

Den Spott wird er bestimmt noch lange ertragen müssen!
Leuchtfeuer

Wir bleiben auf der D46a. Im Mai 94 hatten wir in St. Samson bei einer älteren Dame übernachtet, die auch Mittagstisch für Arbeiter anbot und die Hilfskräfte für das gestrandete Schiff in Le Diben an dem Tag bedient hatte.
Bei ihr fühlte man sich wie bei der eigenen Oma, sie wollte sich aber nun zur Ruhe setzen.

Ein kleiner Abstecher rechts nach Térénez lohnt sich, bei klarem Wetter hat man eine herrliche Sicht zur Bucht von Morlaix mit dem Schloß von Taureau und der Insel Louët sowie zur Spitze von Barnenez, unserem nächsten Ziel.

Der D76 weiter folgen aber in Kergaradec rechts nach Barnenez abbiegen.

Cairn
An der Spitze steht der Cairn von Barnenez, der wichtigste Tumulus in Europa (3800 bis 3500 vor Christus).

Um ein Haar wäre er endgültig verloren gegangen, Steine wurden daraus geholt, bis er endlich als archeologisches Juwel entdeckt wurde.

Der Besuch ist ein Muß,
Hinkelsteine sind zahlreich, Dolmens etwas seltener, um von den Cromlec’hs nicht zu reden, Cairns sind definitiv Ausnahme-Erscheinungen wie Colpo, Ile Carne, Dissignac oder Gavrinis im Golf vom Morbihan.

Die Architekten dieses frühzeitlichen Kunstwerks hatten auf jedem Fall auch ein Auge für die Landschaft, hoch über die Bucht von Morlaix, ist die Lage herrlich.

Führungen werden angeboten, wenn auch nur in Französisch, an der Kasse werden aber schriftliche Erklärungen in Deutsch und Englisch ausgeliehen.

Zurück zur D76, wir fahren in Plouézoch ein.

Kirchturm von Beaumanoir, schönes Kreuz beim alten Friedhof, Kirchenfenstern und Statuen, eine Holzdecke in der Form eines umgedrehten Schiffrumpfs.

Gegenüber der alte Bauernhof Ar Baradozig („der kleine Paradies“), der seinen Namen wohl verdient.
Kirche

Der Verkehr auf der D76 ist kein Problem, die vielbefahrene D786 entlastet unsere direkte Strecke nach Lanmeur.

Zwei interessante sakrale Gebäude: Die romanische Kapelle Notre-Dame-de-Kernitron an der Stelle einer Abtei und die Kirche St. Mélar mit einer präromanischen Krypta, wo sich der Grab von diesem Heiligen befand (siehe seine Geschichte bei Sizun-Trédudon-le-Moine).

Nach Plestin nehmen wir die kleine Straße direkt an der Kirche, die den Fluß Douron in Pont Menou überquert.

In Plestin-les-Grèves Kirche aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, mit Statuen der zwölf Aposteln am Eingang (und Erklärungen in Französisch, Englisch, Deutsch... und Bretonisch, jawohl!)...

und dem Grab von St. Efflam, der mit dem Drachen.
Seine Frau Ste Enora ist auch dargestellt (aber nicht als Drache!).

Jetzt müssen wir nur noch zur D58 und rechts abbiegen, vor dem Abendessen bleibt genügend Zeit für einen genüßlichen Strandspaziergang.

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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