Karte: IGN Grün 15 Lorient-Vannes, Guide Gallimard Morbihan
Länge : | 75 KM |
Stand : | Mai 97, Mai 98, Juni 99 |
Merkmale : | Länge wie Steigungen erfordern gute Kondition. |
Kurzfassung : | Schwerpunkt Kapellen mit besonderen Kunstwerken. Flußlandschaft. |
Beschreibung :
Gewiß, die bekannten umfriedeten Pfarrbezirke befinden sich im Finistère, solche großen Komplexe sind abgesehen von Guéhenno im Morbihan nicht zu finden. An wunderschönen Kapellen fehlt es dafür nicht, bei dieser Tour können wir eine besonders reichhaltige Auswahl besichtigen.
Friedlicher ist das Museum, viele
Maler ließen sich in der Umgebung nieder. Das Werbeplakat für das Museum - genannt Le Cultivateur Mécanique der mechanische Bauer - vonSydney CURNOW VOSPERin 1906 gemalt, läßt jedes Radlerherz höher schlagen: Ein Bretone mit breitem rundem Hut und langen Bändern breitbeinig auf einem Fahrrad, sein blaues Regencape vom Wind aufgeblasen… Die Postkarte ist im Museum erhältlich. |
Die D790 Richtung Quimperlé nehmen und links zur
Kapelle St. Fiacre abbiegen. Von der Familie
Boutteville wurde sie in 1480 im Flammengothik
gebaut. Die Fassade mit integriertem Kirchturm ist imposant - das Titelbild von Gallimard Reiseführer Morbihan sowie auf etlichen Plakaten zu sehen. |
Böse Zungen behaupteten, nicht so sehr aus Frömmigkeit, als viel mehr um mit der Rohan-Familie zu konkurrieren, die gerade mit der Kapelle in Kernascléden beschäftigt war.
Freundlichere Überlieferungen erzählen, daß Engeln Arbeiter und Werkzeuge einfach zwischen den zwei Kapellen hin- und hergeflogen haben, sozusagen Pendlerbus nach himmlischer Art.
Der Lettner ist aus nachträglich bemaltem Holz, zart wie Spitzen. Dargestellt sind Engeln und Heiligen aber auch Szenen des normalen Lebens. Die Trunkenheit wird zum Beispiel von einem Mann symbolisiert, der einen Fuchs erbricht! | ||||
Beide Seiten des Lettners sind sehenswert ebenfalls verschiedene Statuen, St. Fiacre mit Spaten, weil Schutzheiliger der Gärtner, ein bretonischer Herzog usw. Die Kirchenfenster sind wie oft in der Bretagne äußerst kunstvoll, eines zeigt Szenen aus dem Leben von St. Fiacre. |
In 1979 wurde nahe der Kirche einen Brunnen im Schlamm entdeckt und freigestellt. |
Weiter auf der D790 bis Le Sterlé, den Fluß (Ellé) überqueren, nach St. Tréhien rechts nach Bonijart, wo wir ein schönes Kreuz bewundern können.
Die Straße führt uns dann zu den Roches du
Diable (Teufelsfelsen). Den Weg rechts nehmen, mit dem Fahrrad kommt man ziemlich
weit. An dieser Stelle schlängelt sich die Ellé zwischen riesigen Granitblöcken durch, ähnlich dem "Bois d'Amour" in Pont-Aven. Der Ausblick ist grandios. An einem Felsen sieht man noch die Krallen des Teufels tief im Stein graviert. Bei soviel Kapellen in der Umgebung konnte er nur noch verzweifeln! |
Über St. Eloi fahren wir bis Guilligomarc'h und biegen rechts nach Plouay vorbei an das Schloß Sac'h. In Kervadec links, nach 1 KM in Kernonen rechts, die D769 kreuzen und sofort links nach Kervégant-St. Vincent zur D204, wo wir rechts in die D110 einbiegen.
Eine landschaftliche besonders schöne Stelle zwischen dem Fluß und dem Wald von Pontcallec.
Der junge Marquis de Pontcallec ließ sich in eine Verschwörung gegen den
Regenten ein, der die Rechte der Bretagne wieder einschränken wollte,
und wurde am 26.03.1720 in Nantes, Place du Bouffay,
enthauptet.
Seine tragische Geschichte wurde in einem Gwerz
(altem bretonischem Volkslied) unter dem Titel Maro
Pontkalec (Pontcallecs Tod) verewigt und vom Graf de la Villemarqué
mit vielen anderen alten Volksliedern in sein Buch Barzaz Breizh veröffentlicht und vor dem
Vergessen bewahrt.
Das Schloß ist nun ein von Dominikanerinnen betreutes Waisenhaus.
In Pontcallec rechts in die D782 Richtung Kernascléden.
Kernascléden wurde von den Grafen von Rohan im 15. Jahrhundert gebaut. Besonders interessant ist die Danse Macabre (Totentanz). Die Szenen aus der Hölle erinnern an Dantes "Divina Commedia". Ein ähnlicher Tanz ist in der Kapelle Kermaria an Isquit, nahe Plouha im Département Côtes d'Armor zu sehen.
Zurück für 2 KM auf der D782, dann links in die D110 bis Berné.
Berné wurde nach St. Brévé genannt, ein Bischof von Canterbury, gestorben im Jahre 762. Nach 2 weiteren Kilometern nach rechts steht die Kapelle Sacré-Coeur auf einer Anhöhe und wird manchmal als Montmartre des Morbihan genannt. Auf ihren Kirchenfenstern wurden die Kapellen der Umgebung abgebildet.
Zurück nach Berné und nach der Kirche die D109 nach Priziac nehmen, links in die D132. Nach 2 KM links abbiegen zur Kapelle St. Nicolas mit einem Lettner aus bemaltem Holz vom Jahre 1580. Wie Nicolas die ermordeten Kinder aus dem Salzfaß wieder zu Leben erweckte, konnten wir im 1998 leider nicht sehen, weil die Kapelle wegen Renovierung geschlossen war.
Die Straße fährt in langen Schleifen runter in das Tal der Ellé, nach Le Faouët ist die Steigung aber nicht allzu brutal. Durch die Ortschaft fahren und die D790 Richtung Gourin nehmen, über die D769 um nach rechts zur Kapelle Ste Barbe abbiegen. Vom Tal aus gibt es einen schmalen Pfad, er ist mit dem Rad nicht befahrbar. Es ist sowieso schöner die Kapelle von oben zu erreichen.
Der Herr von Toulbodou war gerade auf Jagd in diesem tiefen Tal, als ein fürchterliches Gewitter ausbrach. Es regnete Felsenblöcken und er glaubte schon, seine letzte Stunde sei gekommen, versprach eine Kapelle an dieser Stelle errichten zu lassen, falls er überleben sollte. Und hielt sein Wort... mogelte aber und suchte sich flußabwärts eine bequemere Position. Alas! Jede Nacht wurde die Arbeit des Tages auf geheimnisvoller Weise zerstört.Schließlich begriff er den himmlischen Wink und ließ die Kapelle an dieser Stelle neu errichten. War doch nicht so schwierig… ein starkes unbekanntes Ochsenpaar transportierte von da an die schweren Steine…
Die Kapelle wurde in 1498 in Flammengothik
gebaut und Barbara gewidmet. Sie steht
in einer Felsenkluft, man kommt über eine hohe Brücke. An deren Anfang steht ein offener
Turm mit einer Glocke, die der Pilger läuten lassen soll. Am
Ende der Brücke steht das kleine Bethaus St. Michel hoch über den
Abgrund. Ihre Mauer sind mit Eisenringen versehen: Bagnosträflinge, die es schafften, an diesen Ringen hängend das Bethaus zu umrunden, wurden befreit. Ins Bagno kamen sie sowieso nie wieder, weil sie in den Abgrund stürzten... |
Von der Brücke dominiert man die Kapelle, die man über mehrere Treppe
erreicht. Um Kunstraub zu vermeiden ist sie wie die meisten Kapellen in der Bretagne nicht frei zugänglich. Man sollte sich einer Führung anschließen. Den Weg zum Tal zu Fuß nehmen, nach einem schönen Spaziergang kommt man zum Brunnen von Ste Barbe, wo junge Mädchen Nadeln warfen, in der Hoffnung im laufenden Jahr noch zu heiraten. |
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