Carnac * Locmariaquer * Carnac

Tour du mégalithe

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Morbihan
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Karte: IGN Grün 15 Lorient-Vannes, IGN Blau 821 Presqu'ile de Quiberon, Guide Gallimard Morbihan

Länge : 45 Km
Stand : Mai 1998
Merkmale : Leicht, weil kurz mit wenig Steigungen.
Hotel : Les Ajoncs d’Or, Plouharnel (Kerbachique). Altes Granithaus in einem Blumenmeer, riesiger Feigenbaum im Garten. Freundliche Familienatmosphäre.
Kurzfassung : Megalithen en Masse. Reichlich Zeit einplanen, um sie zu sehen

 

Beschreibung :

Wer Hinkelsteine (Menhirs) und Dolmens sehen will, wird heute reichlich bedient. Aber egal welche Anstrengungen man nimmt, alle werden wir nicht schaffen! Mit den Galliern allerdings haben sie nichts zu tun, sie wurden zwischen dem V. und dem II. Jahrhundert vor Christus errichtet.

Kirche St Cornély
D 782 nach links nehmen und bis Carnac folgen. Der Name "Carnac" ist schon eindeutig: heißt es doch das Ort, wo es Steinhaufen gibt. Die Kirche ist St. Cornély (d.h. dem Papst Corneille) gewidmet, der verfolgt wurde, weil er Tieropfer verurteilte. "Corne" ist das französische Wort für "Horn". Laut Tradition war Cornély ein Bretone.
Die Renaissance-Kirche (17. Jahrhundert) zeigt gleich Farbe, wenn man vom Norden kommt: St. Cornély ist an dieser Fassade dargestellt, zwischen zwei Abbildungen mit Rindern. Interessanterweise sind Hinkelsteine und Dolmens neben den Rindern repräsentiert. Das seitliche Tor ist mit einem Balkon geschmückt, der aus Hinkelsteinen geschnitzt sein soll, und mit einem Baldachin gekrönt. Innerhalb der Kirche: Orgel, Altaren, Kanzel aus Schmiedeeisen und Holzgewölbe mit Szenen aus dem Leben Heiligen.
Kirche St Cornély - Tor

In Carnac gibt es auch ein Museum für Vorgeschichte: Im vorherigen Jahrhundert setzte sich der Schotte James Miln in Carnac nieder und engagierte den jungen Zacharie Le Rouzic als Gehilfe. Le Rouzic, inzwischen Experte, setzte die Arbeit nach Milns Tod fort, beide Sammlungen wurden dem Museum von Carnac vermacht.

An der Kirche rechts runter nach St. Colomban. Ein Brunnen mit zwei Becken: Das eine zum Wäsche waschen, das andere für das Vieh... und die Schwachsinnigen. Schöne alte Häuser, eine Renaissance-Kapelle mit ehrwürdigen Schiffs-Graffitis. In diesem Gebiet werden auch Austern gezüchtet (Le Pô).

An der Küstenstraße (D186) weiterfahren. Ein 2 Km langer Strand mit mildem Klima, wo früher auch Algen gesammelt und gebrannt wurden.

In La Trinité aus der Brücke von Kérisper (1901, in 1958 wieder aufgebaut) über den Crac'h schöne Sicht zum Segelhafen nach Westen, Fluß aufwärts nach Osten. Eric Tabarly, unser Parade-Segler (Nantes 1931-1998), hatte lange seinen Pen-Duick hier vor Anker. Bootsausflüge nach Belle-Ile, Houat, Houëdic und in den Golf hinein sind ab diesem Hafen möglich.

Nach der Brücke rechts abbiegen, nach 500 m links. In St. Philibert (Blick auf dem Brunnen rechts beim Vorbeifahren, wir sind aber heute auf Megalithen-Jagd) links zur D781. Die Kreuzung mit der D28 trägt einen interessanten Namen: Le Chat Noir (Die schwarze Katze). Besagte Katze ist eine kleine Statue, die so gut wie nie eben "schwarz" ist: Nach einer Tradition der Umgebung wird sie regelmäßig mit allerlei Accessoires "beschmückt" und mit Farbtöpfen beworfen. Leider war die Katze nicht da, als ich vorbei radelte, im Hotel wurde mir erzählt, daß die Anwohner schon reklamieren und ihre Katze zurückfordern. Vielleicht bei der nächsten Radtour...

Table des Marchand -
Verzierungen
Rechts nach Locmariaquer einbiegen, nach 2 KM wieder rechts, nach 1 KM links kommt man zum "Table des Marchand" , unser erste Ziel. Es handelt sich um ein Dolmen mit Gang (Dolmen à couloir) ca. 3500 vor Christus, wahrscheinlich als Gemeinschaftsgrab für die damaligen Dorfbewohner. Bei der Sonnenwende im Juni wird die Innenkammer von den Sonnenstrahlen beleuchtet - befruchtet ? Der mit einer Axt und Rinderbeinen geschnitzten Deckensteinist ein Teil eines Hinkelsteins, ein anderer Teil ist im Cairn von der Insel Gavrinis im Golf integriert.
Der "Grand Menhir Brisé" (Großer gebrochener Hinkelstein) mit 20,30 m Höhe und 347 t Gewicht ist der größte Hinkelstein auf der Welt und liegt in vier Stücken gebrochen. Die Römer nannten ihn "Die Säule des Nordens", er war Orientierungspunkt zum Eingang in den Golf. Im Bretonisch trägt er den Namen Mané er Broëc'h, "Stein der Hexe". Es wurde errechnet, daß 125 Ochsenpaare oder 1200 Menschen notwendig gewesen waren, um ihn an diese Stelle zu bewegen und hochzustellen!
Großer gebrochener Menhir
Menhir
In die Ortschaft fahren. Sofort nach dem "Table des Marchand" kommt man an dem Friedhof (linker Seite) vorbei, ein kleiner Stopp empfiehlt sich: An einem Grab steht ein Hinkelstein mit angebrachtem Kreuz , eine andere Version des "Menhir christiannisé". In diesem Grab ruht Zénaïde Floriot, die etliche Kinderromanen schrieb.

Rechts abbiegen, Proviant in Locmariaquer einkaufen und bis Kerpenhir fahren.

Landschaft am Golfe
Man hat einen herrlichen Blick über den Eingang vom Golf, sowie über Port-Navalo gegenüber und den Atlantik. An dieser Stelle vermischen sich Süß- und Salzwasser, die Strömungen sind sehr gefährlich! Bei klarer Sicht, sind die Halbinsel Quiberon und Belle-Ile gut sichtbar. Wenn der Wind nicht zu stark bläst, ein günstiger Picknickplatz.
Weiter zum Dolmen "Les Pierres Plates" (Die flachen Steinen), 23 m lang. Davor steht ein anderer Hinkelstein. Eine kleine Taschenlampe lohnt sich, um die Eingravierungen in den Steinen des Dolmens begutachten zu können.
Dolmen Les Pierres Plates
mit Rad
Nach Locmariaquer zurückfahren und die D26 Richtung Auray nehmen. An der linken Seite nehmen wir "en passant" den Dolmen Mané Lud (Berg der Asche) mit. 80 m lang, 5,50 m hoch, 2 Reihen von Hinkelsteinen, die bei der Entdeckung mit Pferdeschädeln gekrönt waren. Alter ca. 400 vor Christus.
Grabhügel

Abbiegen nach links zum "Table des Marchand" und diese Straße nach Kerinis weiter fahren. Nach links abbiegen und den Steg an der Mühle nehmen. Er ist etwas schmal, pralle Seitentaschen notfalls aushängen, es ist aber die einzige Möglichkeit, um den Verkehr gezielt auszuweichen. Ohne die IGN-Blau ist die Stelle schwierig zu finden.

Die Straße macht einen Bogen nach rechts Richtung Pen er Ster, links nach St. Philibert, rechts und dann links in die D781 nach La Trinité.

Nach der Brücke sofort rechts hoch, über Kerisper rechts in die D186 bis Kerlescan und links in die D196. (Die Beschilderung "Alignements de Kerlescan" ist auch ein guter Hinweis).

Jetzt sehen wir sie: die "Alignements" . (Anreihen). Viele Erklärungen wurden dafür gefunden: Orientierungs- und Kalendersystem nach der Sonne, viel rationeller: versteinerte römische Soldaten, die Cornély verfolgten, Pfahle, um die Zelte der Römer zu halten... Sie laufen auf etwa 4 KM NO-SW und werden Richtung SW größer und größer. Man zählt ca. 2935 davon. Die meisten sind nun hinter Gitter, weil der Boden unter die Füße der Besucher keinen sicheren Halt mehr gab. Andere Touristen ließen sich auf einem Hinkelstein fotografieren, was der Statik auch nicht bekam. Von Graffitis gar nicht zu reden. Es ist zwar enttäuschend, es gibt aber mehrere Punkte, wo man einen näheren Kontakt bekommt.
Anreihen
Der Riese in Le Manio :
Den Pfad rechts nehmen, man kann zum größten Teil radeln, Schiebestrecken sind nicht vermeidbar, dadurch bleibt aber Massentourismus aus. Es lohnt sich. Rechts kleine Hinkelsteine im Quadrat, links dieser riesige Hinkelstein (5,80 m) verlassen in der Lichtung, der Rausch von Wind in den Pinien, Duft von Ginstern und Piniennadeln und Stille.
Hinkelstein Der Riese von
Manio
Die Mühle :
Von oben bekommt man einen guten Blick über die Anreihen, man kann sich eine Vorstellung von deren Lauf und Anordnung machen.
Kermario :
1029 Hinkelsteine auf 10 Linien, 1100 m lang! Die schönsten um Carnac. Wird streng bewacht, weil die Terrasse mit Touristeninformationen durch Vandalismus gestört wurden, sie steht jetzt leider nicht mehr frontal, sondern seitlich der Hinkelsteine. Am rechten Rand der Straße ein Dolmen.

Das Gebäude mit den Touristeninformationen bietet eine Fülle von Fotos, Büchern, Hefte, Luftaufnahmen, Videokassetten und Modelle an, die eine bessere Darstellung dieser einmaligen Stelle ermöglichen. Habe mir den Video "La Route des Mégalithes en Morbihan" gekauft, als Autoren sind P.R. Giot (CNRS) und L'Helgouac'h anerkannten Autoritäten. Bretagne des Mégalithes, "Les Alignements de Carnac", "Menhirs et Dolmens", alle drei von P.R. Giot. Siehe
Bibliographie.
Anreihen

Die Straße führt uns dann zur nächsten Anreihe in Le Menec . Ein riesiges Touristenzentrum ("Archéoscope") wurde da gebaut, ich muß zugeben, daß ich keine Zeit dafür hatte. Die Hinkelsteine in Le Menec stehen ebenfalls hinter Gitter, da Gräser und Ginster wieder dazwischen wachsen, ist der Anblick nicht ohne Romantik. Ich wollte sie beim Sonnenuntergang fotografieren, kam aber nicht zu rechten Zeit und fuhr schnell dafür zur

Kapelle St. Michel in Carnac, die auf einem Tumulus (120 m x 60 m, 12 m hoch, 4000 Jahre vor Christus) ruht. Die Ausgrabungen sind noch nicht fertig, aber der weite Blick von der Kapelle aus im goldenen Abendlicht war es wert.

Auffällig ist auch, daß es nicht bloß den einen "Mont St. Michel" in der Bretagne(jawohl, moralisch gehört er uns und nicht der Normandie!) gibt, etliche Kapelle, die auf einen Hügel gebaut wurden, sind dem Erzengel geweiht:
St. Michel de Brasparts in den Mont d'Arrée, St. Michel bei Guéhenno und St. Michel auf dem Manéguen in Morbihan, und ich kenne lange nicht alle. Diese Hügel waren oft eine Kultstätte des Gottes Belennos von den alten Galliern.
Tumulus und Kapelle St
Michel

Rechts zum Camping "La Prairie", rechts in die D781, nach ca. 300M rechts nach Kerbachic.

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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