Karte: IGN Grün 14 St-Brieuc-Morlaix, Guide Gallimard Côtes d‘Armor
Länge : | 110 Km |
Stand : | April 2001 |
Merkmale : | Sehr hügelig (ca. 2100 HM!) |
Hotel : | Hôtel de France |
Kurzfassung : | Eine harte aber schöne Runde um die "Landes du Méné". Kapellen, Altstadt Moncontour mit berühmten Glasfenstern, Megalithen |
Beschreibung :
Loudéac Richtung N164 verlassen. In Bel-Orient, sofort nach der N164 links abbiegen.
Bel-Orient (wie Bel-Air) soll übrigens nicht auf dem Orient sondern auf den früheren Kult von Bélennos hinweisen. Hinweise auf den Gott der Gallier werden wir heute noch vorfinden.
Gleich am Anfang zeigt die Strecke, was sie an sich hat: Es steigt! Bis zur "Croisée Rouge" 110 HM!
Aber schön ist es im Wald von Loudéac, 2500 ha breit. Im
Mittelalter hielten sich hier die Herzöge von Rohan
an die hundert halb-wilden Pferde.
Wölfe waren im vorletzten Jahrhundert hier noch zahlreich...Namen wie
"Loup Pendu" (Gehängter Wolf), "Gratte-Loup" (Kratze-Wolf) oder "Bout-ès-Loups" zeugen noch
davon.
Geradeaus weiterfahren und links in die D53 abbiegen, in St Potan rechts von der D53, nach 2 Km rechts nach La Barre.
Unweit von hier gibt es wieder einen Bel-Orient.
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In La Barre rechts über La Rochette. Die Straße fährt runter zum Tal des Lié und nimmt den Hügel auf der anderen Seite in Angriff. Oben, rechts der Straße, bekommen wir als Belohnung den Hinkelstein Le Saut Thébault. Gut sichtbar in einem Feld, wachend über das Tal. |
Hinter der Kirche schräg nach Les Madrettes. Laut Karte gibt es einen
Tumulus links der Straße, identifizieren könnte ich ihn nicht.
Aber die Strecke über die Hügeln ist auch ohne sehr hübsch.
Links in die Straße, die aus
Plessala kommt und westlich der D1 bleibt.
Die Steigung nach Le Colombier
muß verdient werden... An der Kreuzung mit der D1, links einbiegen, um sie nach rechts in
la Guéfaudière zu verlassen, so kommt man problemlos am Fuß von Moncontour.
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Fest an ihrer Hügel verankert, war die Stadt Moncontour,
an der Strecke St Malo-Pontivy, wurde immer sehr begehrt und entsprechend umkämpft. Es lohnt sich
die D1 Richtung Quessoy kurz hoch zu fahren, in einer Kurve bekommt man
eine herrliche Sicht über die Stadt. Sie wurde von den Herzögen in Penthièvre gegründet. Gleich bei der Einfahrt zwei auffallende Noten: schöne Fachwerkhäuser und ausdrücklicher Protest gegen den Plan radio-aktiven Abfälle in der Bretagne zu vergraben! |
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Nach einem schönen Spaziergang durch die alten Straßen, kommt man zur
Kirche Saint-Mathurin. Im 16. Jahrhundert gebaut und später teilweise geändert, besonders berühmt ist sie durch ihre Kirchenfenstern (XVI), den schönsten Komplex in den Côtes d'Armor und einen der schönsten in der Bretagne. Saint-Yves, Bischoff, Jurist und zuständiger Heiliger für das bretonische Wetter, Ste Barbe (Barbara), die Heilige Familie, die Darstellung einer Wallfahrt vor der Kirche… |
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Zurück ins Tal und parallel zur D768 bis zur D6, rechts und rechts in Trédaniel nach Notre Dame du Haut. Ein Fußpfad geht von Moncontour hoch zur Kapelle, mit dem Fahrrad aber nicht machbar.
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Im XVII. Jahrhunder gebaut, beruht die Kapelle
Notre Dame du Haut auf eine himmlische Rettung: Während
dem bretonischen Erbfolge-Krieg wurde ein Bürger von Räubern überfallen, die ihn kurzerhand an
einem Baum hängten. Das Opfer sah aber eine Statue der Jungfrau in dem Geäst und versprach, eine
Kapelle erbauen zu lassen, sollte er überleben. Da holten ihn die Engeln von seinem Baum ab... Und er hielt sein Versprechen! Ein Glasfenster erzählt die Geschichte wahrheitsgetreu... |
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Ebenfalls in dieser Kapelle: Statuen von 7
heilkundigen Heiligen. Leider nur als Kopien, weil die
Originale in 1958 gestohlen wurden! Kleiner Trost: Sonst wäre diese Kapelle vielleicht geschloßen… Die Zahl 7 in Zusammenhang mit religiösen Motiven ist keineswegs selten in der Bretagne: Man denke an die 7 Heiligen des Tro Breizh, an die Kapelle "Les Sept Saints", nahe Plouaret, an die 7 versteinerten Brote in Lanrivoaré... am "Friedhof der 7777 Heiligen. |
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An der nächsten Kreuzung links, in les Madières rechts über La Roche nach Bel-Air.
Mit seinem 339m der höchste Punkt im Département Côtes d'Armor.
Die Sicht ist auch entsprechend. Und schon wieder der
Hinweis auf Bélennos... Die Kapelle Notre Dame de Mont-Carmel
mit einer Madonna aus Lothringen.
Hier verläuft die Wasserscheide
zwischen Ärmelkanal und Atlantik.
Die Wirkung des Windes an
einer so ungeschützter Stelle ist verheerend, es wird daran gearbeitet, die Schäden
des letzten Sturms zu bereinigen.
Definitiv nicht passend, die Disco
an so einer malerischen und fast heiligen Stätte!
Zur D6 runterfahren und rechts einbiegen. Links in die D46, ein Schild weist auch auf die Felsen von Crokilien hin.
Man sagt, hier wurden in der Osternacht Steine zu Brot und Wasser zu Cidre…
Ein Bauer wollte
der Sache nachgehen und legte sich nieder, mit einer Schüssel voll Wasser. Um Mitternacht wachte
er wieder auf, freute sich über den "Cidre" und schlug sich den Bauch voll an den nun
Brot-gewordenen Steinen... Dann schlief er satt und berauscht wieder ein... Aber in der Früh wurde
das Brot in seinem Magen wieder zu Stein und er starb an Magenbeschwerden!
Hier lebte früher die Fee Margot,
mehrere Gegenstände ihrer Haushalt sind noch zu "sehen". Wie zum Beispiel dieser Geldbeutel… Prall gefüllt, es soll ein Vermögen beinhalten, das mehrere schon versuchten zu knacken... Aber davor kam die Fee zurück und der Wagemutiger wurde selbst Teil dieses Geldbeutels! |
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Rechts nach Les Bouillons, vor Le Gouray rechts über
La Ville-Gallais, D792 kurz nach rechts nehmen und links nach la
Croix-ès-Chevets.
Man entdeckt in der Weite die Abtei von
Boquen im gleichnamigen Wald. So groß die Versuchung, für heute wäre es einfach zu
viel! Also nach Collinée. ("gehügelte"???): Wir sind in den "Landes du Méné"
(Heiden des Berges)
Links in der Ortschaft und später links in die D6 nach St
Jacut-du-Mené. Links in die Ortschaft einfahren und parallel zur D6 weiter. Mehrere Megalithen gibt es in der Nähe, gefunden habe ich nur einen am Straßenrand, von nahestehenden Abfallcontainern entweiht! D6 in Le Bodéuc kreuzen und weiter nach La Hutte à l'Anguille. |
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Ein schöner Name... Aber wo ist das Wasser für das Aal???Die römische
Straße Vannes-Corseul lief hier vorbei, die Pilger des Tro Breizh auch.
Kleiner
Blick in der Karte, der Hund vom Nachbarhaus kommt schwanzwedelnd und entsorgt den Rest der
Pastete…
D76 überqueren, nach St Gilles-du-Méné.
In St Gilles, rechts der D792 die Straße nehmen, die zum Tal des Léry runterfährt, links in die
D14.
Es folgt eine schöne, gemütliche Strecke, an der Mündung in den Lié, links in die D1.
Le Vaublanc war früher eine wichtige Schmiede, kein Wunder: Wasser und Wälder
waren in der Nähe.
Nach 2 Km überqueren wir den Lié nach links Richtung St Sauveur-le-Haut, in St Lubin, rechts runter zum Tal über Quillouët, in Le Pont Querra rechts um den Lié zu überqueren.
Jetzt heißt es, die Zähne zusammenbeißen: Eigentlich möchte ich nur noch nach Loudéac,
aber meine Feindin, die N164, versperrt mir den direkten Weg!
Bleibt nur die Möglichkeit nach Blanlin zu radeln und von da aus eine
Möglichkeit abseits der D778 (machbar aber befahren) zu suchen. Unschön am Ende eines
schönen Tages...
Ich füge mich meinem Schicksal... und sehe plötzlich nach rechts einen beschilderten "Fußweg nach Loudéac"... Davor ein Verbotschild für Autos... Wenn es verboten ist, nur weil es technisch möglich - also breit genug - ist! Vom Fahrradverbot steht nichts, ich versuche's!
Eine herrliche Strecke, abseits von Verkehr, zwischen Baumhecken, auf der Seite regelmässig kleine ältere Wartehäuschen…Jetzt habe ich's: Es ist eine stillgelegte Eisenbahnstrecke! Solche "Chemin du Petit Train" habe ich mehrfach in den Côtes d'Armor und im nahen Finistère gesehen, die Müdigkeit ist wie weggeblasen, ich komme genüßlich nach Loudéac zurück!
Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez
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