Goméné * Gouarec

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Côtes-d'Armor
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Karte: IGN Grün 14 St-Brieuc-Morlaix, Guide Gallimard Côtes d‘Armor,
Fiches "Au fil des Côtes d'Armor"

Länge : 76 Km
Stand : September 2005
Merkmale : Schotterwege. Leichte Steigung.
Hotel : Rando-Gite Gouarec.
Kurzfassung : Auf der früheren Bahntrasse durch die Côtes d'Armor. Kleine kulturelle Abstecher links und rechts der Trasse.

 

Beschreibung :

Auf der D22, um die N164 bequem zu überqueren. Wer die Kapelle St Ivo in Tertrignon noch nicht gesehen hatte, sollte vor le Châbre nach rechts abzweigen. Hier in die Voie Verte links einbiegen.

Die Strecke läuft ruhig weiter, abseits von Dörfern und größeren Straßen, bis St Sauveur-le-Haut wohl noch auf dem Wanderweg Circuit du Petit Mené, dann dem Fluß entlang, bevor sie bei Blanlin nach rechts Richtung Loudéac abbiegt.

Man fährt durch den Wald, stets leicht steigend, manchmal am Hügelhang. Es ist schwierig, sich zu orientieren. Ab Blanlin ist die Strecke offener, man sieht noch viele dieser kleinsten Bahnstationen, wo die Bahn früher hielt.

Bei der Ankunft in Loudéac, ist es abrupt fertig mit der Träumerei.

Wie geht der Weg weiter??

Den kleinen blauen Aufkleber entdecke ich nur mit Mühe. Er fordert auf, entlang einer Fabrik einen sehr engen Pfad hoch zu klettern. Keine Möglichkeit und Breite, hier überhaupt jemanden zu kreuzen. Ich will nicht hoffen, dass Pferde auch hier durchkommen!

Oben geht der Weg wieder nach rechts und kreuzt sehr bald die breite, verkehrsreiche Straße nach Pontivy. Die Bordsteinkanten wurden nicht abgeschliffen, mit einem beladenen Treckingrad muss man zwingend absteigen, das Rad zu Fuß über die Straße bringen und auf der anderen Seite über die Bordsteinkante hochhieven!

Nicht nur nervig, man bleibt einfach viel zu lange auf einer befahrenen Straße!

Kirchturm
Hier fahre ich zum Zentrum, um Proviant zu besorgen. Die Voie Verte finde ich leicht wieder, ich muss nur Richtung Pontivy fahren…

Dachte ich…

Mit dieser falschen Sicherheit lande ich kurz danach westlich der Ortschaft in der Pampa. Also zurück zum Zentrum. Schilder zur Voie Verte gibt es schon, sind aber schwer mit der Geschwindigkeit eines Fahrrades zu entdecken und verlangen eine hohe Aufmerksamkeit, die im Verkehr nicht ungefährlich ist. Und so komme ich nicht zum Ausgangspunkt, sondern zum Ende des Abschnitts, wo ich früher war. Und wie geht es nun weiter? Ein plötzliches Regenguss macht die Frust nicht leichter.
Auf der anderen Seite entdecke ich eine Eisenbahnlinie, also folgen, sie könnte zum Ziel bringen. Bald sehe ich den bunten Autorail Picasso und biege rechts ab, um ihn zu fotografieren. Erst danach merke ich den kleinen blauen Aufkleber, der mich ebenfalls dahin lotsen wollte.
Autorail Picasso

Diese Regionalbahn wurde in 1953 gebaut und neuerdings von Liebhabern renoviert.

Scheinbar wird hier gerade gefeiert, Familien breiten Proviant und Getränke aus, ich werde fröhlich dazu eingeladen, muss aber leider weiter… Die Voie Verte geht links von der Eisenbahnlinie ab.

Radroute
Immer leicht aufwärts, mal entlang Feldern, mal im Wald. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich.
Radroute
Brunnen St Laurent
An St Caradec vorbei, mache ich aber den Abstecher runter zum Brunnen St Laurent.

Auch hier die Rigole d'Hilvern, ein kleiner Zubringer zum Canal de Nantes à Brest.
Rigole d'Hilvern?

Die Landschaft ist hier offener, bald kommt man nach St Guen.

Kirche
Schöne Häuser, wie dieses Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert mit doppeltem Eingang.

Oder das
Haus mit Apotéis wie in den Monts d'Arrée.
Das
Bahnhofgebäude wird nun privat genützt.
Tor

Kurz danach kommt man nach Mûr-de-Bretagne.

Empfehlenswert ein Blick in die Kirche mit einem schönen Glasfenster, worauf Bretonen in traditioneller Tracht dargestellt sind.

Kapelle Ste Suzanne
Am anderen Ende der Stadt, die Kapelle Ste Suzanne, rechts der Straße, von ehrwürdigen Eichen umgerahmt, die Corot gerne malte.
Schiff als Ex-voto

Die Einfahrt in die Stadt ist allerdings schwierig: Zuerst ein Hinweis, man soll unter dem Viadukt fahren, kaum an den Punkt angelangt, diesmal hoch auf den Viadukt, sprich: eine 180 Grad Wendung, um einen schmalen Pfad hochzuklettern, keine Brüstung als Absicherung! Keine Zeit mehr runter zu schalten, ich schiebe das Rad zu Fuß. Die nächste unangenehme Überraschung: Der Weg wurde allzu großzügig mit Kies begossen, ein beladenes Treckingrad ist hier schwer zu führen und droht öfters zu kippen!

Die Weiterführung der Strecke ist außerdem in der Ortschaft von einem Bio-Markt blockiert. Man müßte Eintritt zahlen und außerdem, wie soll man das Rad durch die Menge schieben können? Und wie soll ich sonst den Weg wieder finden? Der Eintrittskassierer ist uninteressiert, zum Glück kennt sich ein Besucher aus, und weist mir den Weg.

Und bei der Ausfahrt wieder das gleiche Problem mit dem Kies!

Das verdirbt mächtig den Spass an die Traße!

Bald blickt man auf den See von Guerlédan, einen Stausee, der den Canal de Nantes à Brest hier unterbrochen hat. Der Weg bessert sich auch langsam. Man fährt durch den Wald.

An der Höhe einer Steingrube, wird die Voie Verte auf der anderen Seite der N164 weitergeführt. Diese Teilstrecke ist landschaftlich recht schön, kurz danach aber, an der Höhe der Abtei Bon-Repos, muss die N164 wieder überquert werden… und sie kann recht verkehrsreich sein!

Dabei ist es möglich, an der Steingrube vorbei zum ehemaligen Treidelpfad runterzufahren und hier problemlos nach Bon-Repos zu kommen.
Bei dieser Fahrt wußte ich noch nicht davon, forschte aber zwei Tage danach in dieser Richtung.

Abtei
Die Abtei Bon-Repos wird seit Jahren renoviert und kann besucht werden. In der Mauer lasse ich mir die Mâcles (Kristalle aus Chiastolite) zeigen, von den Grafen de Rohan in ihren Wappen aufgeführten Kristallen.

Die Abtei wurde in 1184 von Alain III Graf de Rohan gegründet.
Kamin

Ein Bummeltag mit Standquartier in Gouarec ist empfehlenswert…

Kanal Nantes à Brest
Die Voie Verte läuft nun gemütlich dem Kanal de Nantes à Brest entlang.

Der Bahnhof ist in Gouarec schnell gefunden. Ein junger Mann ist schon da, der diensthabende Notarzt. Drei Damen kommen mit dem Auto nach, sie waren beim Bio-Markt in Mûr-de-Bretagne. Christine, die Chefin, folgt, verteilt Informationen und Erklärungen, ich bekomme einen Wäscheständer sowie den Schlüssel zum Pferdestall… für meinen Drahtesel!

Einen Spaziergang durch die Ortschaft, schöne alte Häuser, die meisten davon heute mit Blumen und Kerzen verziert.

Im Rando-Gite treffe ich eine weitere "Übernachterin", wir kochen uns was zurecht (perfekt eingerichtete Küche!) und diskutieren fröhlich miteinander. Über die Lautsprecher kommt kirchliche Musik bis zu uns rüber und beim Zuhören eines mir bekannten bretonischen Kirchenliedes halte ich es nicht mehr aus: Ich muss sehen, was los ist!

Unweit des Bahnhofes wurde ein Feuer angezündet, die Prozession geht nun singend durch das mit Kerzen und Blumen geschmückte Dorf.

Der Zufall ließ mich am Tag eines Pardon (bretonischer Walfahrt) ankommen!

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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