Karte: IGN Grün 14, St Brieuc-Morlaix, 15 Lorient-Vannes, Guides Gallimard Côtes d'Armor, Morbihan
Länge : | 72 Km |
Stand : | April 2001 |
Merkmale : | Hügelig |
Hotel : | keine Empfehlung |
Beschreibung :
Dann links in die D69 nach St Thélo. Mächtige Kirche aus dem 17. Jahrhundert, Tor aus Schmiedeeisen, Kreuz. Schöne alte Häuser rundum, Granit, Blumen, Ackergeräte. Verlassen an diesem Sonntagmorgen, das trübe Wetter gibt seine melancholische Note dazu. |
Hier hatte sich der Bruder von Paul Féval (La Fée des Grèves) in 1849 ein Haus gekauft, wo der Schriftsteller oft zu Besuch kam. Diese Abgeschiedenheit inspirierte ihn zum Roman "Châteaupauvre". Die Neu-Auflage in 1982 ließ die früheren Hirtenrufe (Houpperies) wiederleben: weitreichende Rufe aus gespaltenen Holzpantiemen.
D9 bis Le Quillio, links in die D35, in Lohan rechts. Es gibt zwar einen direkten Weg aber recht abrupt und nicht unbedingt im guten Zustand. Mit dem gesamten Gepäck und bei dem feuchten Wetter ungünstig. Die Straße fährt ohne größere Schwierigkeit den Hügel hoch zur Kapelle Notre-Dame-de-Lorette (19. Jahrhundert).
Links der Straße, einen Brunnen, rechts fährt der Weg hoch zur eigentlichen
Kapelle. Sie ist geschloßen und auch nicht so interessant, aber in der Nähe eines Cromlec'h. Nicht in der imposanten Höhe von Stonehenge, dieser Megalithentyp ist aber sehr selten, die Lage hoch auf dem Hügel significant. |
Zurück zur Straße und weiter, um dann links nach St Gilles Vieux Marché abzubiegen. Unterwegs an einer Kreuzung der Hinkelstein von Champs-de-Callac. Es regnet inzwischen und ich verzichte lieber auf den Umweg nach St Guen und St Pabu.
In St Gilles Vieux Marché links in die Gorges du Poulancre, (Schluchten des Flußes Poulancre). Enge Passage zwischen den Schiefer-Mauern, Heidekraut und Pinien, der Fluß, diese grandiose Schönheit erinnert mich an die Schluchten in der Ardèche. Dann die N164 nach Mûr-de-Bretagne überqueren. Das Wort Mûr kommt nicht von "Mauer" sondern vom bretonisch "meur = groß". Die Stadt wird auch Kalon-Vreizh genannt, "Herz der Bretagne", weil sie an gleicher Entfernung vom Atlantik und vom Ärmelkanal liegt.
Zuerst aber einen Blick in die Kapelle Ste Suzanne, links der Straße, von ehrwürdigen Eichen umgerahmt, die Corot gerne malte. |
Die D35 nach St Aignan fährt runter zum Fluß Blavet.
Früher war der Kanal von Nantes nach Brest durchgehend
befahrbar, durch den Stausee in Guerlédan ist der Verkehr
unterbrochen, die alten Schleusen sind aber noch zu
sehen.
Nach der Überquerung des Blavet ist man im Département Morbihan.
Rechts nach St Aignan und bis zum Ende der Straße zum Wehr. Die Sicht ist heute begrenzt und bei dem Regen verzichte ich lieber auf die Fußwanderung nach Castel Finans. Uberdachte Stelle an einem Parkplatz, da kann ich meine Brotzeit trocken verzehren.
Und eine Tafel, wo die Stelle des Schloßes von Conomor und des Brunnen St
Trémeur vermerkt sind… zu weit... Bis ich den Maßstab bemerke: Doch ganz in der Nähe! Der Brunnen St Trémeur steht kurz hinten dem Parkplatz, zum "Schloß" den Fußweg auf der anderen Seite der Straße nehmen. Das war eine schaurige Geschichte… |
Der Graf Conomor bat Weroc’h, Graf von Vannes um die Hand seiner Tochter Tréphine. Weroc’h war nicht begeistert, Conomor hatte schon vier Gattinen hinter sich (!) und stimmte erst zu, als St. Gildas versprach, ein Auge auf das Paar zu haben. Als Tréphine aber schwanger wurde, rastete Conomor aus und sperrte sie in seinem Schloß Castel-Finans in St. Aignan ein. Sie flüchtete, er holte sie im Wald von Lanvaux ein und köpfte sie. Weroc’h beschwerte sich bei St. Gildas, der mit einem Handvoll Kieselsteine das Schloß zum Einsturz brachte und dann Ste Tréphine den Kopf wieder auf die Schulter setzte (Reihenfolge bitte beachten...). Das Kind kam gesund zur Welt und wurde Trémeur genannt. Blaubart à la Bretonne!
Weitere Kapellen um Ste Tréphine: bei den Touren Pontivy-Priziac und Caurel-Bégard.
Zurück und links nach Botplancon, dann links in die Straße über Lanmeur nach Ste Brigitte.
Weiter nach Silfiac, links in die D764, zur Kapelle St Laurent, dessen innerer Brunnen wehe Füsse heilen soll. Hinter der Kapelle die kleine Straße nach Locmaria und rechts in die D18 nach Séglien.
Die D18 nach links über Govran ausweichen. Die Straße ist ruhig und kreuzt bald das Tal der Sarre (nur der Name mit der Saar gemeinsam!) Am anderen Ufer, verlassen in einer romantischen Stelle die Kapelle St Eugène. |
Über Locmalo, D1 kreuzen, kommt man nach Guéméné-sur-Scorff. Normalerweise... Heute ist aber die ganze Stadt für ein Fest abgesperrt! Der Eingang wird mir verweigert, es sei denn, ich zahle den Eintrittpreis.
Die Erklärung, ich übernachte doch in Guéméné läßt die Wachmänner kalt: kein kostenloser Eintritt vor 19:00, und das müde nach einem Regentag. Zurück zur D1, darauf umfahre ich die Stadt und versuche mein Glück von der D131 aus. Diesmal sind es zwei Frauen, die mich nach kurzem Zögern reinlassen, natürlich mit der Auflage, das Rad zu schieben (selbstverständlich bei der Menge!) und mir erklären, wie ich zum Hotel komme. Da beschwere ich mich bei der Wirtin, sie hätte mich darüber informieren sollen (ich buche immer voraus und schriftlich!), bekomme als Antwort: "Ich habe nicht dran gedacht" und die Aufforderung, meine Satteltaschen wegzunehmen, sie würden die Gäste in dem (leeren) Saal stören! Die Bedienung ist freundlicher und begleitet mich zu meinem Zimmer. Nächste "angenehme" Überraschung als ich kurz vor 20:00 zum Essen runtergehe: Ich werde kurzerhand in mein Zimmer zurückverwiesen, jetzt sind Gäste da, vor 21:00 darf ich mich nicht blicken lassen! Als geübte Radlerin habe ich immer ein Notproviant, verweigere die später "großzügig" angebotene Wurstplatte und schalte den Fernseher ein.
Am nächsten Morgen beim kühlen Frühstück höre ich die Antwort an einem Gast, der nach Zimmern fragt: "Für eine einzige Nacht? Und Ausländer?? Was denken Sie denn? Wir sind ein eingetragenes Hotel!" (Hôtel classé)
Mir sind freundliche Hotels lieber!
Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez
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