SNCF-Erfahrungen

 

Index

 

 

Olaf Sommer 2010:

Olaf hat gerade seine Internetseite zum Radtransport in Frankreich mit den Erfahrungen aus dem letzten Jahr aktualisert - viele Fotos!
vom Elsass ins Burgund

Sommer 2009: Information Les Amis de la Nature

Die Lage Richtung Bretagne ist nicht verzweifelt. Moderne TGV wie Paris-München, nehmen Fahrräder an, die Inneneinrichtung ist anders gestaltet und es gibt keinen äußeren Hinweis auf dem Wagen. Das gleiche Richtung Bretagne aber solange alle TGV nicht erneut sein werden (2010?), nimmt die SNCF keine Reservierung entgegen. Für Deine nächste Reise hast Du entweder einen älteren TGV und Du machst wie gewohnt, oder ein neues Modell. In dem Fall befindet sich der Fahrradabteil im Triebwagen bei der 1. Klasse. Keine Hoffnung für die TGV Duplex. Andere Lösung, falls es mit Deiner Verbindung klappt, ist der TGV Straßburg-Rennes oder ein TGV, der in Massy oder Marnes la Vallée hält.

Es gäbe natürlich noch die Möglichkeit, falls ein neuer TGV mit dem Schaffner zu handeln, schließlich ist der Abteil da. Aber was tun, wenn er eben nicht will?? Und das nach einer Nacht im Zug und mit einer Fahrkarte, die nicht getauscht werden kann??

Nach langer Überlegung und gründlicher Informationen habe ich mich schließlich dazu entschieden, ein Faltrad zu kaufen. Nicht irgendeines: Es muss schließlich meine Satteltaschen die ganze Fahrt tragen und über eine gute Schaltung verfügen: Die Bretagne ist eben sehr hügelig! Dazu keine komplizierte Handhabung, meine technische Kenntnisse sind begrenzt.

Mit meiner Wahl war ich äußerst glücklich: Das kleine Ding flitzt wie ein großes. Und ich erinnere mich noch an diesem Rennradler aus St Malo, der eine Weile neben mir fuhr, verblüfft, "dass man mit solchen kleinen Rädern doch so schnell radeln kann!"

September 2009: St Brieuc - Paimpol - Tréguier - Ploumanac'h - Lannion - Guingamp - Dinard - St Malo - Mont St Michel

München - Paris

Das Rad nehme ich gefaltet und verpackt in den Liegewagen. Fahrradkarte nicht nötig, weil doch als Gepäck zu werten. Es paßt unter der Liege (untere am Besten), ist etwas breiter, immerhin hinter der Leiter. Vielleicht besser stehend neben der Liege.
In Paris entfalte ich das Rad ohne nennenswerte Schwierigkeit und fahre nach Montparnasse.


In Montparnasse falte ich lieber das Rad, bevor der Gleis bekannt gegeben wird (erst 20 Minuten vor der Abfahrt). Am Gepäckträger sind zwar kleine Räder zum Ziehen angebracht, aber man muss sich bücken und mit zwei schweren Satteltaschen auf den Schultern funktioniert es nicht.

Es passt ohne Probleme im Gepäckkasten.

St Malo - Munich

In St Malo entscheide ich mich doch für den TER, nach Rennes zum TGV radeln, könnte unter Zeitdruck geraten und das Wetter ist doch so schön in St Malo!

Die Hängevorrichtung ist natürlich nicht für mein kürzeres Rad gedacht, ich bleib daneben sitzen, damit es nicht zu sehr hin- und herschaukelt. Der Lenker ist wohl verhältnismässig zu hoch und ragt zu sehr in den Abteil: Lenker umgedreht, Sattelrohr eingefahren und der Platz war frei

Wartend in Rennes auf den TGV nach Paris fing ich an, das Rad zu falten und konnte plötzlich das Sattelrohr nach Kippen des Hinterrades nicht vollständig reinziehen. Es war offensichtlich eine Schraube im Weg, was einer an dem Faltrad hoch interessierter Reisende auch feststellte. Ich hätte an sie drehen können, aber was war ihr Zweck? Da ich wieder Paris auf dem Rad durchqueren musste, wollte ich nichts riskieren. Auf die einfache Idee, das Sattelrohr einfach total raus zu ziehen und an dem Rahmen mit einem Spanner zu fixieren kam ich in der Stresssituation nicht. Die Verpackung passte also nicht so perfekt, ich blieb daher trotz reserviertes Sitzplatzes lieber auf der Plattform. Es war sowieso ein Endwagen ohne Gepäckkasten, man muss hier das Gepäck bis in die Mitte des Wagens tragen. Der Schaffner machte keine Bemerkung.

In Paris mußte ich im Stossverkehr fahren. Und weil das Rad ziemlich tief liegt, habe ich lieber trotz Tageslicht freiwillig die Warnweste angezogen…

Katharina - Juli 2009

Liebe Marzina,

nach stundenlanger vergeblicher Suche im Internet wende ich mich nun doch an Sie direkt mit meiner Frage: Kann ich mein Rad in der Metro/Zug/Bus transportieren, um vom Flughafen Orly ins Zentrum von Paris zu kommen?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir helfen könnten, diese Frage zu beantworten.

Antwort Marzina

ich selber fahre nur mit dem Zug, also Paris-Est, bzw. Montparnasse. Im "normalen" Metro ist die Mitnahme eines Fahrrades schlichtweg unmöglich. Soviel ich weiss, wird Orly mit dem RER erreicht, hier ist es vielleicht möglich, auf keinem Fall im Stoßverkehr. Bei Busse müsste das Rad so abmontiert und verpackt sein, dass es als Handgepäck gelten kann.
Ich leite die Frage weiter nach Paris und melde mich wieder.

Antwort Les Amis de la Nature:

Nicht zusammengelegte Fahrräder werden weder in den Bus noch in die Metro akzeptiert. Vom Flughafen Orly aus, muss man zum Bahnhof Pont de Rungis-Aéroport d'Orly (hier fährt der RER, Linie C).
Fahrräder werden den ganzen Tag angenommen, mit Ausnahme der Stoßzeit unter der Woche (6h30 - 9h und 16h30 19h).
Wegen Bauarbeiten im Sommer endet der Zug im Bahnhof Austerlitz.
Von da aus gibt es eine Radroute entlang der Seine zum Zentrum von Paris.
Um vom Flughafen zum Bahnhof Pont de Rungis zu fahren, habe ich eine Karte gefunden:
http://www.mayq.com/Cycling_out_of_paris/Airports/Orly_fr.htm

Selber bin ich aber nie nach Orly oder vom Orly geradelt. Es gibt auch Busse, die zum Bahnhof Pont de Rungis fahren. Ich denke nicht, dass sie Fahrräder aufnehmen, sollten sie aber nicht allzu voll sein, mal den Fahrer fragen.

Stephanie, Rostock - Juni 2009

Hello, I found your homepage on the www and maybe you can answer my question. We'll cycle to Paris in summer and having a Christianiabike with a width of 85 cm infront (see picture).

For our way back to Germany we cannot use the TGV and the Citynightline. But there goes a Speedtrain 12313to Maubeuge and otherwise Regional Expresses towards Belgium. Do you know this types of trains and if it could be possible taking our bike with them? Or have you an other idea coming anywhere to Germany from Paris?

I'm looking forward to your answer and thank you in advance.

Best regards from Rostock,

Antwort Marzina:

Hallo Stephanie,

ich glaube, wir können uns ruhig in Deutsch unterhalten...

Für ein Fahrrad wie Christianiabike wüßte ich aber keine Lösung. Der Nachtzug Paris-München hat einen Fahrradabteil, wo man mit zwei Radplätzen auskommen könnte, die Tür ist aber "normal" und daher zu eng. Dieser Zug führt Wagen aus/nach Berlin mit, ich weiß aber nicht, ob hier auch ein Radabteil vorhanden ist. Was dem TGV angeht, keine Möglichkeit in den noch traditionellen (z.B. Richtung Bretagne). Und in der TGVs mit Fahrradabteil kann ich mich nicht vorstellen, dass man so ein Rad überhaupt durch die Tür bekommen kann.
Ich leite für alle Fälle die Anfrage nach Frankreich an die Gruppe, die sich mit der Problematik Bahn & Rad befaßt. Vielleicht haben sie eine Lösung.

Antwort Stephanie:

Danke für deine Bemühungen. Vielleicht gibt es ja eine brauchbare Antwort von der Bahn & Bike Gruppe Frankreich. In Deutschland können wir das Rad im Fahrradabteil des IC und eigentlich in allen Regionalzügen sehr gut transportieren. Vielleicht sind die Nahverkehrszüge in Nordfrankreich ja ähnlich ausgelegt.

Stephanie

Antwort Les Amis de la Nature:

Ich wüßte nicht, wie man ein solches Rad in französischen Zügen mitnehmen könnte, Platz und Türe sind zu eng.

Wir sind letzte Nacht mit dem Nachtzug Berlin-Paris vom Urlaub zurückgekommen. Es gab einen großen Abteil mit Platz für 10 Räder, ich weiß aber nicht, ob die Tür breit genug ist. Man kann das Rad mit den Satteltaschen hochtragen, reicht es aber? Es war ein deutscher CNL-Zug. Vielleicht ist es möglich, da wüßte eher die DB Antwort. Allerdings war der Zug voll (10 Räder) der morgige Zug wird ebenfalls voll sein, die Nachfrage ist wohl sehr stark.

In Belgien (Abfahrt ab Lille) werden die Räder im Gepäckwagen
transportiert, es ist aber der Schaffner, der den Transport erlaubt
oder nicht. Die Unsicherheit bleibt also immer bestehen.

Bericht Stephanie:

Hallo Marzina,

danke nochmals für deine Unterstützung. Leider konnte ich von unterwegs nicht auf mein Outlook zugreifen und antworte erst heute. Wir haben unsere Fahrradtour von Leuven (Belgien) nach Paris mit Christianiabike und Kleinkind an Bord mit viel Spaß hinter uns und sind folgendermaßen per Rad und Bahn zurückgekehrt:

Wir sind vom Bahnhof Paris Nord mit TER - Nahverkehrszügen via Laon nach Jeumont (nahe Maubeuge) gefahren. Das hätte auch über Amiens und Lille funktioniert. Diese TER Züge sind mit den deutschen Regionalbahnen vergleichbar. Haben 2 flügelige Türen und sind Niederflurwagen. Die für Fahrräder vorgesehenen Bereiche hatten genug Platz für unser Bike.

Von Jeumont ging es mit einem belgischen Zug nach Charleroi. Der Schaffner bot sofort eine Art Gepäckraum an und half auch beim verladen. Von Charleroi haben wir uns am nächsten Tag mit belgischen Zügen (Regionalzüge und auch IC) bis Aachen durchgeschlagen. Alle Züge hatten diesen Gepäckraum und man hat uns auf jedem Bahnhof geholfen.

Auf den meisten kleinen Bahnhöfen in Nordfrankreich und Belgien wurden wir mit unseren Fahrrädern vom Bahnpersonal über die Gleise geleitet, um zum jeweiligen nächsten Abfahrbahnsteig zu gelangen. So erspart man sich Treppen und Unterführungen.

Das war zwar eine lange Rückreise, aber dank der sehr hilfsbereiten Mitarbeiter der belgischen und französischen Bahn, die uns übrigens auch unterwegs die jeweils besten, kürzesten und schnellsten Verbindungen rausgesucht haben, hat alles super geklappt.

Beim CNL hatten wir im Vorfeld nachgefragt, aber es werden keine Sonderräder transportiert und wahrscheinlich funktioniert es auch nicht. In Deutschland gehen nur Regionalbahnen und ICs, wenn sich das Fahrradabteil im Steuerwagen befindet. Nur der hat die breiten Türen.

Vielleicht interessieren dich unsere Hinweise oder du kannst damit mal anderen Radlern weiterhelfen.

Viel Spaß für deine weiteren Touren wünschen
Stephanie, Mario und Klein Marek

KommentarLes Amis de la Nature:

Schön für sie aber sie hatten viel Glück!

Marzina, Juni 2009 - Reise ohne Rad

TGV Paris-Nantes & Nantes-Paris
Wie in den TGV Paris-München wurde der große Gepäckkasten als zusätzlichen Sitzplatz mit Tisch umgebaut. Dadurch verringert sich der Platz für Gepäck erheblich. Es wird sehr schwierig sein, den kleinen Gepäckkasten für Räder zu benützen.

TER Nantes-St Nazaire
Dienstag nach Pfingsten, herrliches Wetter.
Der Zug fährt in zwei Teilen, jedes Teil hat eine Vorrichtung für drei Fahrräder.
Mein Zugteil ist rammelvoll.

Drei Fahrräder hängen vorschriftsmässig in der Vorrichtung, ein weiteres Rad wird unten quer gestellt. Drei weitere Radler steigen noch ein, davon ein Deutsch-Schweizer Paar (an "den" Satteltaschen und dem Akzent eindeutig zu erkennen).  

Der Schaffner beschäftigt sich Kaugummi kauend aber ruhig und höfflich mit einem Schwarzfahrer. Keine Bemerkung über die Räder.

 

Les Amis de la Nature, Dezember 2008

(Schlechte) Neuigkeiten:

Der Paris-Hamburg ist gestrichen
Der Paris-Berlin darf nicht mehr durch Belgien und startet von Paris-Est anstatt Paris-Nord. Die Fahrt wird dadurch um 1 1/2 Stunde verlängert.
Die Nachtzüge Paris-Berlin und Paris-München fahren nicht mehr täglich (außer in der Ferienzeit)

Marzina, Oktober 2008

auf privater Reise nach Nantes wurde ich auf der Rückfahrt mit einem TGV-Duplex (Doppeldecker) konfrontiert. In solchen Wagen keine Möglichkeit ein Fahrrad unterzubringen, egal wie klein man es zusammenpacken kann!

Olaf, Juli 2008

Hallo Marzina,

bin nach langer zeit mal wieder auf Deiner Homepage gelandet.
Wie ist denn das TGV-Abenteuer ausgegangen?

Wir sind im April auch erstmals mit dem TGV unterwegs gewesen, allerdings auf einer anderen Route, da wir aus dem Norden kommen.

Wir sind mit dem TGV 5405 von Straßburg bis Avignon gefahren. Da der Zug recht früh (8:38) in Straßburg startet, bedeutete dies für uns einmal in Straßburg zu übernachten.

Die Fahrkarten und die Reservierung für Räder und uns habe ich drei Monate vorher telefonisch in Köln bestellt.

Foto: Olaf

Kontaktdaten siehe hier:

Rail Europe Deutschland
SNCF - Französische Eisenbahnen
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
Tel.: 01805 - 21 82 38
Fax: 0221 - 91 39 31 20
Email:
verkauf@raileurope.com
Internet: www.tgv.com

So haben wir die Prems bekommen und die Reservierungen (10 EUR pro Rad) für die Räder. Zusätzlich waren noch 5 EUR für den Versand fällig.
Ob Bestellung dort auch für die Strecken ab Deutschland nach Paris funktioniert, kann ich nicht sagen, aber ich würde es versuchen.

Der TGV 5405 ist bei www.bahn.de nicht als Zug mit Radmitnahme gekennzeichnet und somit findet man die Verbindugn auch nicht, wenn man dort Fahrradmitnahme ankreuzt. Im Online-fahrplan der SNCF ist allerdings das Fahrradsymbol zu finden.

Ein Foto von so einem TGV-Radabteil im Triebkopf (ehemalige Bar) habe ich hier gefunden: http://provence.europaradtouren.de/heimreise.html

Wir fuhren an einem Sonntag und es ging im Radabteil recht eng zu, da dort auch viel Gepäck abgestellt wurde.

Zurück gings per Flugzeug und das war viiiiellll stressiger!

Viele Grüße

Olaf

Julian, Schleswig-Holstein, Juli 2008

Liebe Frau Bernez,

Ihre Informationen auf der Seite http://marzina.free.fr/sncf1.html haben uns im letzten Jahr gut bei unserer Fahrradreise an der Loire geholfen. Wir mussten nach unserer Planung nämlich zum einen mit den Fahrrädern von Paris nach Orléans kommen, zum anderen später von Pornichet am Atlantik nach Paris zurück.

Nach den Informationen, die wir von Ihrer und von anderen Seiten hatten, blieb uns vom Atlantik aus nichts anderes übrig, als die Fahrräder verpackt im TGV zurückzutransportieren. Da wir normalgroße Fahrräder haben (keine kleinen Mountainbikes), stellten uns die Verpackung und die von der Bahn vorgegebenen Höchstmaße vor ein Problem.

Sehr gut geklappt hat es letztlich mit dem "RailBag" von Vitelli, auf den wir über einen im Internet veröffentlichten Test gestoßen sind (http://www.vitelli.ch/catalog/product_info.php?products_id=366). Diese Taschen möchte ich anderen Rad- und Bahnreisenden empfehlen.

Sie sind zwar recht teuer, aber, soweit ersichtlich, die einzigen, in die man ein normalgroßes Fahrrad einigermaßen hineinbekommt (wir mussten neben den Vorderrädern nur einen Vorderradgepäckträger demontieren und die Sättel tieferstellen; die Pedale können bleiben). Sie überschreiten zwar leicht die vorgegebenen Höchstmaße, was aber in der Praxis niemand nachmessen dürfte, zumal - weiterer Vorteil - die Taschen mit ihrem Aufdruck recht "offiziell" aussehen.

Nachteil für eine Radreise: Man muss diese Taschen die ganze Zeit mit sich führen, aber das Kilo Zusatzgewicht hat uns nichts ausgemacht.

Das teilweise Zerlegen des Rades und das Einpacken übt man einmal vor der Reise, dann kann man es - mit dem passenden Werkzeug dabei - in einer halben Stunde gemütlich und entspannt auf dem Bahnsteig bewerkstelligen. Wenn's schnell gehen muss, natürlich auch in zehn Minuten.

Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Methode, um sich von den Unwägbarkeiten der Fahrradmitnahme im Zug unabhängig zu machen und entspannt der Rückreise entgegenzusehen.

Und noch ein Tipp für Paris: Zwischen den einzelnen Fernbahnhöfen fährt man einfach direkt mit dem Fahrrad hin und her. Sich mit den innerstädtischen Bahnen abzumühen, ist unnötig, denn die Stadt befährt sich gut.

Mit freundlichen Grüßen

Julian (Schleswig-Holstein)

Eckehard (ADFC), Juni 2008

Liebe Martine,

Jetzt mal eine Frage an Dich: Trifft es zu, was mir ein aktiver ADFC´ler neulich erzählte, daß in einem Großteil der Züge der SNCF nur Rennräder, nicht aber (bepackte)Trekkingbikes mitgenommen werden ?

Über diesen Bericht war ich einigermaßen entsetzt, denn das kann es doch wohl nicht sein: leisten da eine oder mehrere Radfahrerverbände Lobbyarbeit, daß diese Beschränkung des Nutzerkreises aufgehoben wird ?

Mit meinem Trekkingrad hätte ich in Frankreich ja enorme Probleme als Tourist…

Zum ersten mal habe ich jetzt (in Frankfurt) einen TGV mit Stellplätzen für Fahrräder gesehen, auch da war ich nur mäßig begeistert: gut, daß man überhaupt mitgenommen wird, ist ja für sich genommen prima, aber der Einstiegsbereich ist schon sehr verbaut und schlecht erreichbar und von außen hat der betreffende Waggon keinerlei Kennzeichnung - das sind schon bauliche Dinge, die ich wichtig finde. Vielleicht könnt Ihr auch das in Frankreich mal an die SNCF herantragen...?

Sei vielmals gegrüßt von

Eckehard

Antwort der SNCF

Guten Tag,

Diese Information ist erstaunlich, es sei denn, das MTB sei ungewöhnlich mit Schlamm verdreckt gewesen. Es wird zwischen den verschiedenen Radtypen keine Unterscheidung gemacht. Abgesehen allerdings von den Tandems, die zu groß sind und daher nicht angenommen werden.

Was dem TGV angeht, entsprechen die Fahrradstellplätze Renovierungen der Wagen, in diesem Rahmen ist es unmöglich den Zugang zum Wagen zu verändern. Die innere Tür gewährleistet ein Lärmisolierung für die Fahrgäste (TGV-Ost) oder entspricht der früheren Verwendung des Lokals auf den anderen TGV (Technischer Lager für Gegenstände und Proviant für den Bar).

Der TGV-Ost trägt keine Fahrrad-Kennzeichnung (dafür die anderen TGV), es hat mit dem Outfit zu tun. Allerdings ist die Information innerhalb des Wagens vorhanden und auf der Fahrkarte ist die Position angegeben.

Ich hoffe, hiermit die Fragen von Eckehard beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen,

Mission vélo SNCF

Mai 2008: Lorient - Quimperlé - Josselin - Concoret - Vannes - Redon - La Turballe - Nantes

München - Paris

Nichte Elise sucht mir immer die Fahrkarten im Internet aus und hat zum ersten Mal den TGV, Abfahrt 6h20 von München ausgewählt. Die unerlässliche Reservierung für das Rad kann nicht per Internet durchgeführt werden, daher gehe ich zum Bahnhofschalter, nachdem ich die Fahrkarten per Post bekommen haben.

Die erste Angestellte wehrt kategorisch ab: Der TGV nimmt keine Räder mit!
Ich lehne diese Aussage als falsch ab, sie geht zum nächsten Schalter fragen und behauptet dann triumphierend, dass Fahrräder nur in erster Klasse mitgenommen werden!
Diese Antwort lehne ich ebenfalls ab und sie schickt mich entnervt zum nächsten Schalter. Die Angestellte hütet sich nun vor jeder Aussage und sucht in ihrem Computer, notiert Zahlen, wühlt, geht in ein anderes Zimmer, nimmt ihr Telefon und ruft zwei verschiedenen Nummer an, um schließlich zu sagen, dass man für das Fahrrad nur reservieren kann, wenn man gleichzeitig die Fahrkarte nimmt!

Das Ganze hat an die 45 Minuten gedauert…

Da es nicht möglich ist, im Internet für das Fahrrad zu reservieren, muss man dann Fahrkarte und Fahrradreservierung zusammen buchen, daher nur am Bahnhofschalter.
(Und hoffen, dass die Angestellten das Prozedere überhaupt kennen…)

Es ist also unmöglich die Bequemlichkeit von Internet auszunützen, um seine Strecke auszuarbeiten, Sonderangebote ("Prem's", senior âge - ab 60 Jahren und sonstigen) auszunützen und je nach Verfügbarkeit schnell umdenken.
Von der verlorenen Zeit ganz zu schweigen. Es scheint doch momentan sicherer zu sein, den Nachtzug zu buchen, auch wenn er teuer und um 4 Stunden länger unterwegs als früher ist.

Laut ADFC soll es im Sommer möglich sein, per Internet sowohl Fahrkarte als Radreservierung zu nehmen. Aber nur, wenn die Strecke über die Grenze fährt. Bitte unbedingt gebündelt buchen!

Ich stehe aber in der Falle: Meine Prem's Fahrkarten kann ich nicht zurückgeben, eine Reservierung für das Rad kann ich nicht machen, bleibt mir nur zu hoffen, dass der TGV vom 15 Mai mit einem verständnisvollen französischen Schaffner ausgerüstet ist, der zumindest meine Technik für den TGV-Atlantique mit kleinem Abbau, Verpackung und Unterbringung im kleinen Gepäckkasten akzeptiert.

Die Ferien fangen nicht gut an…

Ich habe eine Weile mit der Idee gespielt, das Rad (samt üblicher Verpackung) doch mitzunehmen und mit dem französischen Schaffner gleich zu verhandeln. An einem Wochentag - jeweils donnerstags - und Mitte Mai dürfte es doch noch Platz geben, "Les Amis de la Nature" hatten mir versichert, dass diese Radplätze immer als letzten vergeben werden.

Und ich könnte immer noch das Rad leicht abmontieren, verpacken und wie seit 1998 im TGV-Atlantique im kleinen Gepäckkasten transportieren. Um die Jahreszeit ist doch noch Platz…

Gleichzeitig hatte ich aber eine Schwester gebeten, ihr Rad - mit dem ich bereits rumgekurvt war - überholen zu lassen und mit dem Auto nach Nantes zu fahren.

Schließlich habe ich doch mein Rad zu Hause gelassen. Das hat mir wohl irgend ein bretonischer Heiliger dazu geraten…

Der TGV München-Paris (Donnerstag 15.05.) fuhr nur mit einem Zugteil und war die ganze Strecke RAPPELVOLL. Nicht nur mit Leuten sondern auch mit zahlreichem, schwerem Gepäck.

Dazu wurden die großen Gepäckkasten durch schlichte Bänke mit Tisch ersetzt, was den Platz für das Gepäck noch um etliches reduziert.

Ich hätte keine Chance gehabt, das Fahrrad irgendwie, irgendwo unterzubringen.

Während der Fahrt erfuhr ich auch vom Schaffner, dass auch die Fahrradplätze von normalen Reisenden gebucht seien, es seien auch nur 2 davon vorhanden.
Bei der Planung des TGVs wurde der
Radtransport zuerst gar nicht in Betracht gezogen, nur auf Protest der Schweizer wurde diese Notlösung ausgearbeitet, "weil sie viel mit dem Rad reisen..."(O-Ton Schaffner).

Die Deutschen vielleicht nicht???

Er meinte auch, es sei doch möglich das Rad als Begleitgepäck im Voraus zu schicken. Innerhalb Frankreich ja, ich bezweifle aber, dass es vom Ausland aus wieder möglich sei (zu überprüfen)

Bei der Rückfahrt (Donnerstag, 05.06.) von Paris war der Zug bis Karlsruhe ebenfalls hoffnungslos besetzt. Dann gab es immer weniger Reisenden, obwohl wir in Stuttgart "fremde" Reisenden aufnahmen, die auf ihren verspäteten ICE nicht mehr warten wollten.

Ich hörte auch die Bemerkung von einem deutschen Fahrgast: "deren TGV ist pünktlich, ganz anders als der ICE..."

Im Gare de l'Est sprach ich mit einem vollgepackten Radler, der eindeutig deutscher Herkunft war ("die" Satteltaschen). Er wollte auch mit meinem TGV fahren, wenn auch nur bis Karlsruhe.

Seine Fahrkarte hatte er im Nantes (meine Stadt...) gekauft, wurde aber zuerst im Centre International weggeschickt und bekam die Karte nur im zweiten Anlauf.

Hatte wohl bei der Hinfahrt auch schon das Rad genommen und sagte, es sei doch 4 Radplätze vorhanden und man könnte eigentlich mehr unterbringen.
Ich habe ihm meine Adresse gegeben und um seine Erfahrungen gebeten.
Falls er wirklich gefahren ist... Kurz vor der Abfahrt sah ich vor meinem Wagen (18) aus das Hinterrad mit einem deutlichen Merkmal… die Räder werden aber im Wagen 11 mitgenommen…

Sehr erschwerend für einen schnellen Einstieg ist wohl die Tatsache, dass deutsche Fahrgäste nicht "TGV-erfahren" sind und wohl auch selten ihre Sitzplätze in deutschen Bahnen reservieren:

Sie steigen irgendwo rein, sehen die Platznummer nicht, bleiben mit riesigen Koffern einfach im Korridor stehen, weil sie nicht wissen, im welchen Wagen sie sich befinden (Wagennummer immer außerhalb deutlich angezeigt) und blockieren die schnelle Verteilung von Mann und Gepäck an die richtigen Plätze. Dazu kommt die unangenehme französische Angewohnheit, die Gleisnummer erst 20 Minuten vor der Abfahrt bekannt zu geben.

Das Chaos war komplett!

Daher konnte ich froh sein, auf ein Ersatzrad zu rechnen, auch wenn kleine Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen waren: bereits montierte Lenkertasche hängend und nicht wasserfest, zu weiche (neue) Bremsbelege, die nach 800 Km bereits komplett auszuwechseln waren (zugegeben bei bretonischen kleinen Straßen mit Schlamm, Kuhsch..., das Ganze durch gelegentliche Schauer und einen - einzigen - ganzen Tag Regen viel wirksamer als Sandpapier), keine Bohrung für den Flaschenhalter, eine halb verrostete Speiche, Mäntel neu aber mit wenig Relief, pudding-artige Stütze. Aber die Schaltung lief ohne Murren und mit diesem Rad konnte ich immerhin 1345 bretonische Kilometer fahren.

Zwischen Nantes und Lorient habe ich den Radtransport im TER experimentiert. DieFahrkarte (Internet gebucht) war zwar für einen Corail-Intercities mit Radtransportausgestellt, der TER hat auch pro Zugteil einen Fahrradabteil mit Platz für 3 Räder (vertikal aufgehängt).
Bei dieser Fahrt (am Freitag Nachmittag) waren alle 3 Plätze immer besetzt, wenn auch mit Schichtwechel in Redon.
Es handelte sich aber nicht um Radtouristen, keine Satteltaschen o.ä.

Der Radtransport bis in die Bretagne wird für mich langsam zum Albtraum und ich weiss auch nicht, wie ich Anfragen in diesem Punkt aus meiner Internetseite ehrlich beantworten kann. Es wäre schön, wenn man da endlich eine Verbesserung erreichen könnte.

September 2007: Brest - Bénodet - Quimperlé - Inzinzac - Penthièvre - Arradon - Vannes - La Turballe - Nantes

München - Paris

Das Fahrrad bringe ich zum Fahrradabteil. Ich hatte dafür gesorgt, nicht die Platznummer 148 zu bekommen:
Kinderfahrrad - viel zu klein - wird aber ohne jegliche Vorwarnung zum gleichen Preis verkauft!
Dann suche ich verzweifelt nach dem Schüssel für das Schloß, bis ich begreife: Er steckt im Schloß und zwar in der Garage!
Keine Möglichkeit das Rad abzusperren!

In den Skiständern kann ich es nicht unterbringen. Ein amerikanischer Student macht sich gerade hier gemütlich, ich frage ihn, ob er auf das Rad ein Auge haben würde. Gerne aber in der Nacht wird er schlafen und kann dann nicht dafür garantieren.
Für's Erste auf jedem Fall eine Lösung. Vielleicht hat der Schaffner irgendein Vorhängeschloß. Ich sehe ihn am Gleis und spreche ihn an, er wehrt ab, er muss zuerst den Zug abfertigen. Ist wohl der Zugchef.

Ich steige wieder ein und gehe nach der Abfahrt auf die Suche nach meinem Wagenbegleiter und erkläre ihm mein Problem. Nicht gemerkt, dass es sich eben um diesen Zugchef handelt, der etwas gereizt antwortet, er hätte mich nicht vergessen, muss aber zuerst die Formalitäten durchführen.
Klar. Und solange der Zug fährt, bleibt das Rad sowieso drin. Ich gehe zum Fahrradabteil und sehe ihn bald kommen. Viel Material hat er nicht, er bietet mir aber sein Vorhängeschloß in den Speichen des Vorderrads, damit kann das Rad nicht rollen. Er steigt aber in Kehl aus und wird das Schloß dann abnehmen, aber wer wird schon mitten in der Nacht ein nicht abgesperrtes Fahrrad vermuten und wegnehmen? Und der Student ist auch da.

Ich bedanke mich für die Hilfe und gehe etwas beruhigt zu meinem Abteil, um mit einem Mitreisenden (Arzt aus der Kochelgegend, lebt aber in der Normandie...) ein anregendes Gespräch zu führen. Und er hat die glänzende Idee: Ich soll einfach das Vorderrad abmontieren und in den Liegewagenabteil unterbringen, somit ist das Rad uninteressant und kann auch nicht "unauffällig" vom Zug weggetragen werden. Ich suche nach dem Schaffner, erkläre ihm die Situation und biete ihm das Schloß nun gleich abzunehmen. Was er in bester Laune durchführt, ich hätte es verstanden, wenn er sich über diese vergessliche lästige Reisende beschwert hätte...

Kurz vor Paris gehe ich zum Fahrradabteil, um das Vorderrad wieder zu montieren. Zwei weitere Fahrräder sind dazugekommen, irgendein Reisender hat wohl ein unförmiges Deckenpacket dazwischen hingelegt. Als ich mein Rad von der Halterung hebe, bewegt sich das "Deckenpacket": Es war ein eingehüllter schlafender Reisender! Der Wagen wird wohl von Reisenden mit Billigtickets gerne zum Schlafen genützt, was zu einem Konflikt mit den Radfahrern führen könnte.

Paris - Brest

Auch dieses Jahr kein Problem, um vom Infostand am Gleisende zu erfahren, auf welchem Gleis mein Zug abfährt. Routiniertes Abmontieren.

Bis Le Mans ruhige Fahrt. Und hier bleiben wir plötzlich stecken, die Lichter gehen aus und wieder an. Zuerst keine Durchsage. Dann: Probleme mit der Lok.

Hier in einer großen Bahnhof wird es wohl eine Ersatzlok geben…

Wohl nicht. Zuerst kommt die Durchsage, die Reisenden nach Laval sollen aussteigen, und an einem anderen Gleis den Regionalzug nehmen.
Dann die Reisenden nach Vitré den TGV am gegenüberliegenden Gleis. Ich wundere mich, dass Reisenden nach Rennes nicht angesprochen werden: Kein TGV endet in Vitré, sie fahren alle mindestens nach Rennes.

Dann werden wir alle aufgefordert auszusteigen und auf die Durchsage zu achten. Meine Sitznachbarin bietet mir sofort ihre Hilfe an, um das abmontiertes Fahrrad und die Satteltaschen zu tragen. Zwei junge Männer gesellen sich zu uns und übernehmen sofort freundlicherweise das "zerstückeltes" Fahrrad.
Nun stehen wir am Gleis und hören, wie Reisenden mit anderen Zielen in den nächsten TGV am gegenüberliegenden Gleis einsteigen sollen. Keine Information für Reisenden nach Brest.

Einer der Männer geht sich informieren und sagt uns dann, wir sollen wohl am gleichen Gleis bleiben aber nach hinten gehen. Und wir gehen alle vier, die zwei Männer tragen weiterhin mein Fahrrad.

Die Durchsage für die Reisenden nach Brest kommt endlich, wir stehen schon an der richtigen Position. Meine Angst, dass dieser Zug bereits voll ist und somit wenig Platz für das Fahrrad bietet, ist unbegründet. Nur zwei kleine Taschen im kleinen Gepäckkasten, die ich leicht umschichte, das Gitter ist schnell gekippt, das Fahrrad wieder fixiert. Meine zwei Begleiter sind an der "gekonnten" Unterbringung interessiert. Wir finden sogar alle vier einen Sitzplatz.

Der Schaffner kommt durch den Wagen und gibt uns ein Formular, womit wir der SNCF gegenüber einen Entschädigungsanspruch wegen der Verspätung melden können. Mich spricht er aber im unsanften Ton an, ich hätte das Hinterrad abmontieren und die Pedalen umdrehen sollen, wegen des Platzsbedarfs! Die Bemerkung ist mir unverständlich, im ersten Zug hatte er sich nicht beschwert und dieser ist viel weniger besetzt. Ich sage ihm, dass seine Kollegen das Fahrrad so immer akzeptieren und dass er jetzt wohl nicht darauf bestehen wird, dass ich nun Rad und Pedalen abmontiere?? Er geht brummend weiter.

Der ungewohnt scharfe Ton - SNCF-Angestellten sind so gut wie immer höflich und zuvorkommend - ist meinen Begleitern auch unangenehm aufgefallen. Ich nehme an, dass der Schaffner sich von den genervten Reisenden bereits etliches anhören und etwas Dampf lassen mußte...

Was der Durchführung des Plan B angeht, muss man anerkennen, dass die SNCF die Verteilung der Reisenden nach deren Zielen schnell und zuverlässig organisierte (Jeder TGV fährt nicht jede Stadt an). Für die Verspätung von knapp einer Stunde bekam ich sogar einen Gutschein über EUR 8,30. Lediglich die "psychologische" Betreuung liess zu wünschen übrig: Mit einer Durchsage à la "Leute, dieser Zug kann nicht weiter fahren, wir werden Euch auf die nächsten Zügen verteilen, das kriegen wir schnell hin" hätte man die Unruhe um etliches besänftigen können.

In Brest hilft mir noch einer meiner "Schutzengeln" beim Aussteigen und fragt, ob ich Hilfe brauche. Ich bedanke mich und fange in Ruhe an, das Rad auszupacken und wieder zu montieren. Dann kommt der zweite vorbei, als ich das Vorderrad einsetze, er übernimmt Justierung und Anhängen der Vorderbremse.
Ein SNCF-Angestellter war bereits dabei das Gleis abzusperren, als er mich anrollen sieht, macht fröhlich das Gitter wieder auf. Ich nütze die Gelegenheit aus, um ihn zu fragen, ob er ein Fahrradgeschäft in der Nähe kennt, damit ich das vergessene Schloß kaufen kann. Seine Adresse wäre aber zu weit, wir trennen uns lachend.

Kaum aus dem Bahnhof komme ich an einem Radler vorbei und frage ihn während der Fahrt nach einem Fahrradgeschäft. Kurz überrascht erklärt er mir zuverlässig den Weg dahin. Unterwegs frage ich sicherheitshalber einen anderen Radler, der mir die Richtung bestätigt.

Die SNCF-Panne war recht unangenehm und die Vorstellung mit dem Fahrrad in Stücken umher irren zu müssen noch unangenehmer aber ich hätte es zur Not geschafft. Was für eine Wohltat war es aber, sofort spontane Hilfe von der mitreisenden jungen Dame und von den zwei jungen Männern zu bekommen. Man fühlt sich nicht allein überlassen, man steht sich gegenseitig bei und alles geht so viel leichter!

Nochmals einen herzlichen Dank an diese "Schutzengeln", Solidarität ist doch kein leeres Wort!

Nantes - Paris

Kein Problem diesmal, um meinen Gleis frühzeitig zu erfahren. Und der Zug steht schon da. Keine Bemerkung vom Schaffner im Zug.

In Paris steige ich in Ruhe aus, nehme das Rad aus der Verpackung. Ein Mann, der wohl auf die Ankunft eines anderen TGVs am gegenüberliegenden Gleis warte, kommt plötzlich zu mir und bevor ich Zeit habe zu realisieren, montiert er mir das Vorderrad samt Vorderbremse gekonnt wieder an!

"Ich fahre Mountainbike!"

Hier wieder spontane Solidarität. Die Welt kann doch so schön sein, wenn jeder den Anderen wohlwollend beisteht!

 

Peter, Nordspanien 2007

Hallo Marzina,

Deine Seite hat mir bei der Planung unserer Bahnreise nach Südwestfrankreich sehr geholfen.
Ich habe Deine Seite auf meiner Homepage
http://home.arcor.de/fries.p/ im Bericht "Nordspanien 2007" (An - und Heimreise) verlinkt.
Eventuell sind meine jetzt gemachten Erfahrungen nützlich für andere Reiseradler, die mit dem Zug durch Frankreich fahren wollen.
Habe alles auf diesen zwei Seiten zusammengefasst:
http://home.arcor.de/fries.p/Nordspanien%202007/BerichtAnreiseNordspanien.htm
http://home.arcor.de/fries.p/Nordspanien%202007/BerichtHeimreiseNordspanien.htm
http://nordspanien.jakobsweg.europaradtouren.de/heimreise.html

Eventuell kannst Du diese ja auf Deiner Seite verlinken.

Gruß
Peter

 

September 2006: Morlaix - Carhaix - Pleyben - Rosporden - Le Faouët - Groix - Quiberon - Port-Navalo - La Turballe - Nantes

Paris - Morlaix

Ein Infostand besteht nun direkt am Gleisende. Ohne Illusion frage ich nach meinem Gleis, um das Rad in Ruhe abzumontieren und bekomme diesmal die Information. Ich soll aber an der Zuganzeige kontrollieren, dass die Richtung stimmt.

Die Anzeige stimmt, ein Mann steigt in einen Wagen ein, ich frage ihn sicherheitshalber. Ja, der Zug fährt nach Brest, aber das Fahrrad??

Ich erkläre, dass ich es eben abmontieren will und er steigt ein. Ein normaler Fahrender war er wohl nicht.

Zum ersten Mal schaffe ich es nicht, das mittlere Gitter im kleinen Gepäckkasten umzukippen. Im nächsten Wagen klappt es aber wie gewohnt.

Keine Besonderheiten während der Fahrt

Nantes - Paris

Die Angestellte am Schalter will mir erst eine halbe Stunde davor sagen, vom welchen Gleis mein TGV abfährt. Ich muss insistieren, um den Gleis gleich zu erfahren, mit dem Versprechen, nochmals zu kommen. Als ich dann brav wieder komme, ist sie nicht mehr da, der Gleis wird mir aber bestätigt.

Die Anzeige am Gleis zeigt aber die Abfahrt eines anderen Zuges an und dies relativ kurz vor der Abfahrts meines TGVs. Ich werde nervös und frage die Schaffnerin des "Konkurrenzzuges".
Sie ist so freundlich, sich zu informieren. Ja, mein TGV wird von diesem Gleis abfahren aber erst nach der Abfahrt ihres Zuges bereitgestellt.

Keine Bemerkung seitens des Schaffners im Zug.

September 2005: Rennes - Voie Verte: St Méen-le-grand/Carhaix - Quintin - Erquy - Dinan - Rennes

Paris - Rennes

Den Gleis für meinen TGV versuche ich rechtzeitig zu ermitteln, kein Erfolg. Die Bremsen kann ich aber schon aushängen, merke aber, dass mein Mechaniker das Kabel der Vorderbremse (V-Brakes) zu fest gezogen hat. Mir fehlt eine Hand. Einen ebenfalls wartenden Reisenden bitte ich darum, auf einer Seite zu drücken, mit zwei Händen hänge ich die Bremse endlich aus. Er fragt neugierig nach Plänen, Radtransport im TGV, usw.

Gleis angesagt, ich rolle schnell vorwärts und kreuze den Schaffner. Höfflich aber bestimmt fragt er:

- "Sie nehmen aber nicht diesen Zug, Madame?"
- "Doch, aber ich montiere das Fahrrad ab und verpacke es."
und ich zeige auf die gut sichtbare Verpackung auf dem Gepäckträger.
- "Ach so!"

Das war's. Fahrrad wie üblich senkrecht eingerichtet, keine Bemerkung, keine Beanstandung.
In Rennes bat ich ebenfalls einen Reisenden darum, mir beim Einhängen der Bremsen behilflich zu sein. Lustigerweise fuhr er mit seiner Familie zu einer Urlaubreise in... Bayern!

Rennes - Paris

Rechtzeitig am Bahnhof verabschiede ich mich von meinen Freunden und steuert die Anzeigetafel an.

Kastastrophe!

Mein Zug wird mit einer nicht definierbaren Verspätung angesagt!

Der nächste Zug nach Paris fährt halbe Stunde später, es würde locker reichen, da ich immer ein Sicherheitspuffer für Paris einplane. Aber darf ich dann mitfahren?

Viele Bahnangestellten stehen zur Antwort bereit. Ja, ich darf (soll sogar) den nächsten Zug nehmen, die Verspätung wurde durch einen Personenunfall verursacht, unmöglich zu wissen, wann mein Zug doch ankommen wird. Bloß… Mein Zug kommt aus Quimper, der nächste Zug aus Brest. Passierte der Unfall nach der Zusammenführung der beiden Traßen, hängt der nächste Zug auch hinten...

Glück im Unglück: Der Zug aus Brest kommt pünktlich, wir werden alle aufgefordert, diesen Zug zu nehmen und nach freien Sitzplätzen Ausschau zu halten. Ich fürchte keinen Platz für das Fahrrad zu finden, kann es aber mühelos wie gewohnt in den schmalen Gepäckkasten festschnallen. Ein Klappsitz reicht mir, ich bin heilfroh, den Nachtzug doch nicht verpassen zu müssen.

Der gebuchte TGV hatte übrigens zwei Stunden Verspätung. Wäre ich aus Quimper gekommen, wäre der Nachtzug nach München unerreichbar gewesen. In diesem Fall die Problematik dem Schaffner darstellen: Die SNCF soll sich mit Ersatzfahrkarten und nach Bedarf Übernachtungsmöglichkeiten nicht lumpen lassen.

 

Heinrich aus Österreich 22.08.2004 :
La Rochelle über Bordeaux, Agen, Toulouse, Agde bis Arles

Hallo, Marzina,

die in Ihren Homepage-Seiten veröffentlichten Informationen über die SNCF kann ich eigentlich nur voll bestätigen. Meine Frau und ich haben vergangenes Jahr eine Radtour von La Rochelle über Bordeaux, Agen, Toulouse, Agde bis Arles geplant und durchgeführt. Im Endeffekt sind wir aus verschiedenen Gründen einige Strecken nicht selbst geradelt , sondern mit der Bahn gefahren.

Dabei war die Erfahrung mit dem Stationspersonal und dem Zugspersonal der SNCF durchwegs sehr positiv.

Auf Regionalzügen ist der Transport von Fahrrädern, sogar mit Gepäck behängt, gar kein Problem. Das Zugspersonal ist grösstenteils sogar beim Verladen und Entladen behilflich. Bei Schnellzügen ist eine Mitnahme des Fahrrades wirklich meist nur dann machbar, wenn der Zug mit dem Fahrradsymbol gekennzeichnet war. Teilweise wurden zwar Garnituren eingesetzt, die keinen Gepäckwagen oder Gepäcksabteil (fourgon) hatten, dennoch wurde das Fahrrad akzeptiert und zB auf der Plattform der Corail- Abteilwagens untergebracht.

Mit einem beladenen Fahrrad geht man auf Bahnhöfen auch nicht gerne über Stiegen, Unterführungen und Bahnsteigbrücken: Sogar bei niveaugleicher Querung von Gleisen auf grossen Bahnhöfen war das Stationspersonal behilflich.

Zusammenfassung: Bei schnell fahrenden Zügen wie TGV, Corail, etc. ist eine Mitnahme des Fahrrades im  n i c h t  zerlegten Zustand wirklich nur dann möglich, wenn der Zug im Fahrplan das Fahrradsymbol trägt. Übrigens tragen im Computer der SNCF mehr Züge dieses Symbol als im Kursbuch, es lohnt sich also , an den Schaltern zu fragen.

Beste Grüße aus Österreich !

Heinrich

Olaf - Zurück aus der Loire 26.07.2004 :

Hallo Marzina,

wir sind schon lange zurück von unserer Loire-Reise und es war sehr schön. Obwohl das Wetter durchwachsen war - aber das ist es ja noch immer.

Nachtzug war kein Problem, nur das Schleppen des Gepäcks durch den ganzen Zug war lästig (nur 10min stop in Hannover) und Radwagen ganz vorn und unser schönes neues Schlafabteil ganz hinten im Zug. In Belgien fuhr der Zug jeweils recht schnell und somit unruhig.

Das Einsteigen in den Corail-Zug nach Nevers (2h nonstop ab Paris-Lyon) war etwas schwierig, da der Gang im Wagon sehr schmal im Bereich der Tür war. Ich mußte die Lenker etwas schief stellen.

Zurück haben wir uns nicht getraut ab Angers den TGV zu nehmen. Sind mit dem schönen ZTER nach Le Mans und von dort mit einem TER-Zug (Train Express Regional <=> Interregio - Marzina) nach Paris. Fahrzeit 1h+2,5h.

Auch Deine Routenempfehlung für die Strecke in Paris war sehr hilfreich.

In Paris (Est?)  waren wir viel zu früh und wußten nicht wohin. Kein Warteraum oder so. Sind dann gleich in den Zug gestürmt als dieser ankam, aber der Schlafwagenbetreuer wollte uns noch nicht.

Es ist also machbar, doch eine lange Reise. Vom Gefühl her so lang und weit wie mit dem Flieger nach Kalifornien!

Viele Dank für Deine Tipps!

Olaf

Schau  mal auf meine Website: http://home.arcor.de/olafka/tipps/Loire/tipps.htm
(Viele Infos und Fotos von Zugtypen! Marzina)

 

Übersetzung eines aktuellen Berichts auf der Internetseite Amis de la Nature
(Radwege in Frankreich)

 

Michelle, Cyclogolenois - Haute-Loire : Alès-Le Puy

Von den Anekdoten "Rad & Bahn" war ich angetan und möchte meine Erfahrungen dazu geben:

Als wir die « Régordane » gemacht haben, sind fünf Radler aus unserer Gruppe danach von Alès nach le Puy mit der Bahn zurückgefahren : In Alès nahmen wir den Transcévenol bis Saint-Georges–d’Aurac, dieser Zug hat einen Gepäckwagen. Alas! Dieser war mit den Rädern einer in Nîmes eingestiegenen Gruppe bereits zugestopft. Freundlicherweise ließ uns der Zugführer die Räder am Eingang des Passagier-Abteils hinstellen. Natürlich sperren sie so den Zugang zum nächsten Wagen. Wir mußten unterwegs eine andere Lösung finden. Unter Leitung des wohlwollenden Zugführers haben wir drei Wagen durchgekreuzt - Vorderrad und Lenker in der Höhe -, um unsere Räder zwischen den Sitzen des letzten Wagens gemütlich einzurichten. Beim Umsteigebahnhof, half uns unserer netter Mentor sowie ein anderer Bahnangestellter unsere Gefährte runter zu tragen. Glücklicherweise war unser Zug nicht sehr voll und wir fanden verständnisvolle wie freundliche SNCF-Angestellten.

 

Berichte 1999 - 2003

 

 

Version : 11.01.2010 - Contents : Marzina Bernez

Codewriter: Visual Basic Application - Programmed by : Marzina Bernez
Webdesign & Copyright : Marzina Bernez

URL http://marzina.free.fr/sncfa1.html