Carantec * Roscoff * Carantec

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Finistère
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Karte: IGN 14 St. Brieuc-Morlaix, IGN 13 Grün Brest-Quimper, Reiseführer Gallimard Finistère-Nord

Länge : 52 km
Stand : Mai 94, Mai 96, September 97
Merkmale : Leicht, kaum Steigungen
Hotel : Hotel Pors-Pol, freundliche Atmosphäre, gute Küche, schöner Garten, Radl-Schuppen, direkt am Meer.
Kurzfassung : Leichte Tour durch den goldenen (Gemüse-)Gürtel der Provinz Léon. Viel Küste. Auch die Kultur kommt nicht zu kurz.

 

Beschreibung :

Die Straße Richtung Henvic nehmen und rechts in die D173 einbiegen. Kurz vor dem Fluß Penzé rechts in die D58 einbiegen. Sie ist die direkte Verbindung Morlaix-St. Pol de Léon und Roscoff und ziemlich befahren, in der Früh ist es aber Richtung Roscoff nicht so schlimm (und es gibt keine andere Brücke!)

Dolmen
Nach der Pont de la Corde, die kleine Straße rechts nehmen. Sie ist nicht nur verkehrsarm aber malerisch gelegen mit Blick Richtung Carantec und der Insel Callot, an der linken Seite kann man einen Dolmen bewundern.
Artischokenfeld
Dieses Gebiet sollte man mit Vorliebe Anfang September beradeln, um diese Zeit blühen die Artischocken (falls sie bis dahin noch nicht „à la vinaigrette“ angerichtet wurden), eine sehr schöne lila-farbene Blume, Artischocken gehören zur Gattung der Distel.
Blühende Artischoke
Kapelle
Die kleine Kapelle in Kerivoal war auf der Strecke des Tro Breizh, der Bretonischen traditionellen Pilgerfahrt, die jeder Bretone einmal in seinem Leben machen sollte. Derjenige, der dieser Pflicht nicht nachkam, mußte sie nach seinem Tod doch erfüllen und kam pro Jahr nur die Länge seines Sargs voran.

Die größeren Leute sind schon wieder favorisiert!!!
Man kommt in St. Pol de Léon nach einer Mauer an die D789. Sehr interessant in St. Pol de Léon ist natürlich die gothische Kathedrale (XIII-XVI gebaut, Chorstühle, Chorumgang), aber auch der Kreisker, eine kleinere Kirche, mit sehr hohem Kirchturm (77m), den man von sehr weit sieht. Alte Häuser. In der Stadt selber kann es plötzlich starken Verkehr geben, wenn gerade eine Fähre aus England in Roscoff angekommen ist.
Kirchenfenster

Die D768 kann man nach rechts verlassen, um einen Blick auf den Fährhafen zu riskieren, wenn nicht gerade eine angekommen ist oder demnächst ablegt.

Haus der Stuart
Die Roscoviten hatten den Ruf, Seeräubern zu sein. Deren Keller waren auf jedem Fall so günstig am Hafen plaziert, daß man die Weinfäßer direkt reinrollen konnte.

Schöne alte Häuser, den englischen Einfluß über die Touristen ist an den Speisekarten nicht zu verkennen. Auch die
Crêperie „Ty Sauzon“ (Haus des Engländers) ist ein deutlicher Hinweis.
Statue mit Zwiebeln
In Roscoff gibt es auch eine alte Radler-Tradition: die „Johnnies“. Am Ende des letzten Jahrhunderts grübelte ein junger Mann, wie er seine Zwiebeln an den Käufer bringen könnte, nahm kurzentschloßen besagte Knollen, sein Fahrrad und das Schiff nach England. Sein Erfolg machte Schule und die Roscoviten fuhren mit ganzen Booten an Zwiebeln und Fahrrädern jedes Jahr nach England, das Boot blieb als Lager im Hafen, sie radelten mit deren Ware bis Schottland und bekamen von den Briten den Spitznamen „Johnnies“.
Diese Tradition setzte sich bis in die sechziger Jahren fort. Vor der Crêperie „An Ilis“ (Die Kirche) steht noch so ein altes Rad mit den gebundenen Zwiebeln.
Gegenüber der Kirche, an einem Haus auf der Seeseite kann man einen geschnitzten „Johnny“ mit seinen Zwiebeln sehen.
Rad Johnny mit blühenden Artischoken
Schiff am Kirchenmauer
Die Kirche Notre Dame de Kroaz Baz gehört schon zur Kategorie Umfriedeter Pfarrbezirk, Flammengotik mit zwei Beinhäusern. An der Mauer kann man geschnitzten Caravellen (alte Segelschiffe) sehen, als Hinweis, daß die Reeder von Roscoff ihr Scherflein beigetragen hatten.
An der Ostseite der Bucht sieht man auf einer kleinen Anhöhe die weiße Kapelle Ste Barbe (1619), die den Seeleuten auch als „Amer“ (Markanter Orientierungspunkt an der Küste) hilfreich ist. Als die Roscoviten damals zur Islandfischfang segelten, grüßten sie immer diese Kapelle als letztes Bild der Heimat.
Diese Stelle ist als
Picknickplatz äußerst reizvoll, mit Blick auf Roscoff, die Bucht und die Insel Batz.
Kapelle Ste Barbe

Zur Insel Batz kommt man problemlos mit einer kleinen Fähre (keine Autos). Fahrradverleih auf der Insel. Sie ist eine „Bauern“-Insel, wo das Gemüse noch früher wächst als auf dem Festland.

Eine Stelle an der Nordküste heißt „Toul ar Serpent“ "Das Loch der Schlange". St. Pol zähmte mit einem furchtlosen Gehilfen (Carantec-Plouescat-Carantec) einen fürchterlichen Drachen, setzte ihm seine Stola um den Hals und zog ihm mit einem Stab („Batz“) zu dieser Insel, wo er ihm befiehl, sich in die Fluten zu werfen.

Bretonische Heiligen sind Spezialisten in Drachen bekämpfen,
St. Efflam, St Lyphard, oder Armel (bei Ploërmel).

Bitte Vorsicht an der Küste: An dieser Stelle habe ich beim schönsten Wetter und ruhigem Meer plötzlich hohe Wellen gesehen, die zwischen diesen Felsblöcken sehr gefährlich werden können!

Wer ein bißchen Zeit hat, sollte den exotischen Garten in Roscoff (südlich von Ste Barbe) auch nicht verpassen. Bei dem milden feuchten Klima, eine Symphonie an Farben und Düften.
Exotisches Garten
Algenfischer
Roscoff verlassen wir auf der westlichen Küstenstraße. Da wurde ein Institut für Algenforschung eingerichtet: Bei Roscoff mischen sich das kältere Wasser des Ärmelkanals mit dem wärmeren (Golf Strom!) des Atlantiks. Es gibt natürlich keine scharfe Grenze für Algen, die es kühl mögen und solche, die schnell frieren. In diesem Gebiet findet man dadurch etwa 300 verschiedene Algenarten, für Wirtschaft und Forschung von höchstem Interesse.

Über Santec kommt man an der Kreuzung zu D75. Rechts abbiegen nach Dossen.
Insel Sierck
Am Ende der Straße kommt man zur Insel Siec (oder Sierk). Früher wurde die Insel im Sommer von Algenfischern bewohnt.
Das Wasser war so knapp, daß es von der Lehrerin verteilt wurde: Pro Tag und Familie einen ganzen Eimer!

Bei Ebbe kann man zur Inseln radeln. Über die Gezeiten sollte man sich aber vorher informieren.

Vor der Insel gibt es einen Kaffee mit Panoramascheibe zum Meer und eine herrliche Sicht über die Insel. Beim windigen Wetter eine willkommene Abwechslung. Der Wirt zeigte mir außerdem eine Broschüre mit alten Fotos der Insel und ihrer Geschichte.

In früheren Zeiten wurde ein ganzes Dorf von Sandsturm verschüttet, als ich nach dem Kaffee weiterfahren wollte, mußte ich auch mein Rad frei schaufeln!

Zurück zur D75 Richtung St. Pol de Léon, ein Gemüse-Anbaugebiet, besonders für Karotten.

Für die Rückkehr nach Carantec würde ich die gleiche Route empfehlen, wie bei der Hinfahrt, die D58 nach Morlaix ist möglichst zu vermeiden.

 

 

Version : 24.02.2007 - Contents : Marzina Bernez

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